Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 227 / 09.03.2023

Das Abwassermonitoring geht online

Das Abwassermonitoring zur Überwachung der Corona-Pandemie ist ab sofort auf dem Stadtportal Nürnberg unter dem Navigationspunkt „Leben in Nürnberg“ und „Coronavirus“ abrufbar. Unter nuernberg.de/internet/stadtportal/coronavirus.html können interessierte Bürgerinnen und Bürger Trends der Sars-CoV-2-Viruslast im Abwasser des Standorts Nürnberg und für die im Abwasser zirkulierenden Sars-CoV-2- Virusvarianten einsehen.

Damit wird rund fünf bis acht Tage im Voraus das jeweilige Infektionsgeschehen in groben Zügen sichtbar. Die Einrichtungen des Gesundheitswesens kommen mit diesen Messwerten insofern „vor die Lage“, als dass sie bei einer ansteigenden Viruslast sehr viel früher mögliche Maßnahmen ergreifen können. Diese sind zum Beispiel: die Dienstplangestaltung in Kliniken, die Reduzierung planbarer Aufnahmen und Operationen oder der Erweiterung der Kapazitäten von Intensivstationen.

Die Grafik wurde vom Amt für Kommunikation der Stadt Nürnberg konzipiert und bezieht sich auf das Verbundprojekt „Bayerisches Netzwerk zur Beobachtung und Erfassung besorgniserregender Virusvarianten“ („Bay-VOC“ – VOC ist die Abkürzung für den englischen Begriff „Variants of Concern“ – besorgniserregende Varianten), das vom Ministerrat im Februar 2021 als wichtiges Instrument in der Überwachung der Corona-Pandemie eingestuft wurde.

Der Hintergrund: Das Abwasser von 20 bayerischen Standorten wird zweimal wöchentlich beprobt und analysiert. Eine Nachweisbarkeit der Erreger oder Substanzen ergibt sich über deren Ausscheidung über den Magen-Darm- oder Harntrakt. Zum Projektverbund gehören neben Nürnberg die Städte Altötting, Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Piding, Teisendorf, Freilassing, Ebersberg, München, Grafing, Passau, Straubing, Weiden, Bayreuth, Hof, Erlangen, Schweinfurt, Augsburg, Stadtbergen und Königsbrunn.

In Nürnberg liegt die Probeentnahmestelle im Hauptzulauf hinter den Rechen im Klärwerk der Stadt Nürnberg im Stadtteil Schniegling.

Britta Walthelm, Referentin für Gesundheit und Umwelt, erläutert das Prinzip: „Infizierte Personen scheiden Genfragmente von Sars-CoV-2 aus. Diese lassen sich im Abwasser molekularbiologisch nachweisen. Durch die Proben machen wir uns diese Indikatoren nutzbar und erhalten Hinweise auf aktuelle Entwicklungen des Infektionsgeschehens und auch auf mögliche Vorkommen bestimmter Virusvarianten, da das Monitoring durch eine Vielzahl von bayerischen Wissenschaftsinstitutionen begleitet wird. So bündeln wir die Expertise der gesamten bayerischen Universitätsmedizin mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst zur Früherkennung besorgniserregender Virusvarianten.“

Klaus Friedrich, Bereichsleiter Hygiene im Gesundheitsamt Nürnberg und designierter neuer medizinisch-fachlicher Leiter des Gesundheitsamts, unterstreicht: „Die abwasserorientierte Analyse weiterer epidemiologisch relevanter Krankheitserreger wie Influenza oder anderer meldepflichtiger Infektionskrankheiten ist grundsätzlich möglich und wird derzeit im Verbund geprüft. Mit einer Entschlüsselung der Genome der Erreger erhalten wir noch mehr Details zur Viruslast, wenn sich aus wissenschaftlicher Sicht deren Notwendigkeit ergibt. Das in Nürnberg etablierte Abwassermonitoring Sars-CoV-2 wird mit Unterstützung durch den Freistaat über den Jahreswechsel 2022/2023 fortgeführt.“ Finanziert wird das AbwasserMonitoring mit Mitteln der EU, des Bundes und des Freistaats Bayern. let

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