Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 345 / 04.04.2023

Ernst Weil im Museum Giersch in Frankfurt

Im Jahr 2020 zeigte die Kunstvilla im KunstKulturQuartier die Ausstellung „Ernst Weil – Abstraktion in Nürnberg“, zu der ein umfangreiches Werkverzeichnis der Gemälde erschien. Die Retrospektive leitete die Neuentdeckung eines Künstlers ein, der 1965 von der Seine an die Pegnitz beziehungsweise von Paris nach Nürnberg gekommen war, wo er neben Gerhard Wendland (1910-1986) die Abstraktion vertrat. Nun wird die von der Kunstvilla konzipierte Retrospektive in Frankfurt gezeigt.

1919 in Frankfurt geboren, studierte Ernst Weil von 1946 bis 1950 freie Malerei an der Münchener Kunstakademie bei Willi Geiger. Nach seinem Studium war Weil zunächst als Pressezeichner für die Süddeutsche Zeitung, als Buchillustrator und als Werbefilmer tätig. Zu einem Schlüsselerlebnis wurde ein Besuch in Südfrankreich im Jahr 1953, während dem Weil das Jahrhundertgenie Pablo Picasso (1881-1973) traf. Auf dessen Empfehlung ging Weil schließlich 1957 nach Paris. Auf ein expressionistisches Frühwerk folgte in Paris die Gestik des Informel. In Nürnberg entstanden ab 1965 vor allem Experimente mit Form und Farbe, darunter die mysteriösen Zahlenbilder, bevor der Künstler im Spätwerk zur Figuration zurückkehrte. Weils Einfluss auf die Nürnberger Kunst zeigt sich heute vor allem im Schaffen seiner Schülerinnen und Schüler, darunter Hubert Baumann, Gabriela Dauerer, Gregor Hiltner, Udo Kaller, Joachim Kersten, Gertrud Lang, Ortwin Michl und Fred Ziegler.

Unter dem Titel „Spontan und konstruktiv – Ernst Weil (1919-1981)“ wird die von der Kunstvilla konzipierte Retrospektive bis Sonntag, 27. August 2023, an Weils Geburtsort Frankfurt im Museum Giersch gezeigt. Die Ausstellung wurde für die Neupräsentation um rund 50 grafische Arbeiten – vor allem aus dem angewandten Bereich – ergänzt und zeigt den hohen Stellenwert, den der Künstler dem Zeichnen einräumte.

Die Kunstvilla wird ab Dienstag, 11. Juli, in der Ausstellung „Vive la France! Frankreichs Einfluss auf die Nürnberger Kunst“ eine Auswahl von Werken von Ernst Weil aus den 1950er-Jahren zeigen, die 2022 innerhalb einer Schenkung aus dem Nachlass zugingen. In diesen Papierarbeiten spürte Weil vornehmlich innerhalb von Frauenbildnissen, Landschaften und Stillleben seinem Vorbild Picasso nach. js

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