Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 492 / 12.05.2023

Auftakt zu 30 Jahre Kinderkommission Nürnberg

Seit 30 Jahren setzt sich die Kinderkommission in Nürnberg für die politischen Interessen der Kinder ein und stärkt deren Beteiligung bei verschiedenen Prozessen. Als Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum Jubiläum haben sich rund 100 Gäste am Donnerstag, 11. Mai 2023, im Heilig-Geist-Saal unter dem Motto „Kinderrechte in Deutschland und Nürnberg: viel erreicht und viel zu tun“ zu einem fachlichen Diskurs getroffen.

Nach einem Grußwort der Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg, Elisabeth Ries, blickten Prof. Dr. Jörg Maywald, Experte für Kinderechte und Kinderschutz, und Claudia Kittel, Vorsitzende der Sachverständigenkommission Kinderfreundliche Kommunen e. V., auf drei Jahrzehnte Kinderrechtsarbeit in Deutschland. Bei einer Podiumsdiskussion tauschten sich Claudia Kittel, Elisabeth Ries, Helmine Buchsbaum, Stadträtin und Vorsitzende der Kinderkommission, Ilka Soldner, die 17 Jahre den Vorsitz der Kinderkommission innehatte, und der Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Nürnberg, Christian Höllfritsch, aus.

Elisabeth Ries betonte: „Kinder können für sich selbst sprechen. Damit sie Gehör finden, brauchen sie aber starke Unterstützerinnen und Unterstützer. Die Kinderkommission Nürnberg tritt genau mit diesem Anspruch seit 30 Jahren für die Interessen von Kindern ein, bringt ihre Themen ins öffentliche Bewusstsein und in politische Entscheidungsprozesse und verschafft ihnen Räume für eigene Meinungen und Beiträge. Durch das Engagement der Kinderkommission gestalten Kinder unser Stadtbild und die Nürnberger Stadtgesellschaft aktiv mit. Herzlichen Dank an die ehrenamtlichen Vorsitzenden, die Mitglieder der Kinderkommission, alle beteiligten Expertinnen und Experten, sowie an die Mitarbeitenden des Jugendamts, die die Kinderkommission in den letzten drei Jahrzehnten mit ihrer Arbeit getragen und damit die Kinderrechte gestärkt haben.“

Die ehemalige Vorsitzende der Kinderkommission, Ilka Soldner, und die aktuelle Vorsitzende Helmine Buchsbaum erinnerten an die Anfänge: „Als wir vor dreißig Jahren als Kinderkommission gestartet sind, hätten wir nie vorausgesehen, was wir für die Kinder alles bewirken werden und wieviel es auch zukünftig im Sinne der Kinder noch zu erreichen gilt. Wir blicken heute gemeinsam mit Stolz auf die bisherigen Erfolge der Kinderkommission!“ Für den Kinderschutzbund als eines der ersten Mitglieder in den Reihen der Kinderkommission fasste Christian Höllfritsch die zukünftigen Herausforderungen zusammen: „Wir als Erwachsene haben die Pflicht, für die Rechte der Kinder einzustehen, uns für ihre Belange stark zu machen und vor allem, ihnen zuzuhören. Diese Aufgaben wollen wir als Kinderkommission weiterhin in einer Vorbildfunktion für alle Erwachsenen mit konkreten Inhalten füllen.“

Die Kinderkommission Nürnberg wurde erstmals mit einem Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 13. Mai 1993 als Unterausschuss mit dem Schwerpunkt „Kinder in der Stadt“ eingesetzt. Ein Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 7. Dezember 1995 bestätigte sie als ständigen Unterausschuss. Der gesetzliche Auftrag zu den Kinderrechten und zur Beteiligung von Kindern ergibt sich unter anderem aus der in Deutschland am 5. April 1992 ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention. Auch das neue Kinder- und Jugendstärkengesetz von 2021 weist auf die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen hin. Im Orientierungsrahmen des Referats für eine nachhaltige Jugend-, Familien-, Bildungs- und Sozialpolitik in Nürnberg findet sich ebenfalls eine deutliche Vorgabe zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Leitlinie 3: „Rechte von Kinder und Jugendlichen durchsetzen“.

Für das gesamte Jahr 2023 hat die Kinderkommission Nürnberg neben ihren Alltagsaufgaben Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche geplant. boe

Weitere Informationen im Internet unter: kinderkommission.nuernberg.de

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