Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 514 / 17.05.2023

White Cube Kongresshalle

Die Stadt Nürnberg hat einen bislang nicht öffentlich zugänglichen Bereich im Arkadengeschoss des Kongresshallenbaus provisorisch zu Veranstaltungsräumen umgestaltet. Im White Cube Kongresshalle werden fortan Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen, Theater, Konzerte und Kunstinstallationen stattfinden. Zur Eröffnung wird ab Samstag, 20. Mai 2023, die Ausstellung „Die Camera Obscura im Atelier“ zu sehen sein. Als Auftakt der Veranstaltungsreihe im White Cube Kongresshalle gibt die Ausstellung einen Einblick in die Funktionalität der ab 2027 in der Kongresshalle vorgesehenen Ermöglichungsräume für Kunst und Kultur.

Die Stadt Nürnberg eröffnet in der Kongresshalle einen sogenannten White Cube, eine – wie aus Konzepten der Ausstellungsarchitektur bekannt – frei bespielbare, neutrale Fläche, die mit jedem neuen künstlerischen Ereignis neu interpretiert werden kann. Der White Cube zeigt damit exemplarisch die Potenziale, die mit den vor Ort geplanten Ermöglichungsräumen für die Produktion und Präsentation von Kunst und Kultur auf knapp 7 300 Quadratmetern in der Kongresshalle ab dem Jahr 2027 entstehen.

Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner: „Der White Cube Kongresshalle zeigt auf, welche Potentiale ein neues Kulturareal für Nürnberg birgt. Hier entsteht etwas in dieser Form Einzigartiges, das weit über die Stadtgrenzen hinaus Relevanz besitzt. Dass die Kongresshalle nun in Teilen allen Bürgerinnen und Bürger offensteht, freut mich sehr und werbe stark dafür, sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Zum Auftakt zeigen sich Nürnberger Künstlerinnen und Künstler – das ist passend konzipiert, schließlich sollen auch sie es sein, die perspektivisch in der Kongresshalle arbeiten werden.“

Bis Herbst 2023 wird der Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin den White Cube für die Stadtgesellschaft öffnen und ein breitgefächertes kulturelles Programm präsentieren. Damit realisiert die Stadt Nürnberg ein neues Format der Kulturförderung: Es verbindet eine systematische und spartenunabhängige Strukturförderung mit der Bereitstellung von multifunktionalen Präsentationsflächen für die performativen und die visuellen Künste. Terminiert sind Ausstellungen, Lesungen, Aufführungen, Theater, Installationen, Rundgänge und andere Formate unter Beteiligung von lokaler, regionaler und nationaler Künstlerschaft, des Staatstheaters Nürnberg und namhafter Institutionen vor Ort, wie beispielsweise der Musikzentrale MUZ. Das vielfältige Programm wird von einer Evaluation begleitet, die für die weiteren konzeptionellen Planungen der Produktions-und Präsentationsräume wichtige Erkenntnisse bringen soll. Die Evaluation ist ein zentraler Baustein innerhalb der partizipativ gestalteten Entwicklung der zukünftigen kulturellen Nutzung.

Die Camera Obscura im Atelier
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe White Cube Kongresshalle bildet die Ausstellung „Die Camera Obscura im Atelier“ von Günter Derleth und Peter Kunz, die von Samstag, 20. Mai, bis Sonntag, 2. Juli, immer Freitag, Samstag und Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr geöffnet ist. Der Fotograf Günter Derleth hat mit seiner Lochkamera 42 Ateliers von Bildhauerinnen und Bildhauern, Fotografinnen und Fotografen, Malerinnen und Malern, Zeichnerinnen und Zeichnern sowie vier Studios von Musikern besucht. Die Belichtungszeit der Lochkamera-Aufnahmen betrug ein Jahr. Die Künstlerinnen und Künstler wurden dann von Peter Kunz in der historischen und handwerklich aufwändigen Nasskollodium-Technik fotografisch porträtiert. Die Ausstellung „Die Camera Obscura im Atelier“ zeigt nicht nur Porträts von Künstlerinnen und Künstlern, sondern auch deren Werke. Auf diese Weise verkörpert die Präsentation die Vielgestaltigkeit der visuellen Künste in Nürnberg. Ein elementarer Baustein der im Entstehen begriffenen Ermöglichungsräume wird Diversität sein. Die Ausstellung stellt daher eine enge inhaltliche Verschränkung mit der kulturellen Nutzung der Ermöglichungsräume in der Kongresshalle dar – sie ist ein inhaltlicher Ausblick auf die zukünftige Ateliersituation.

Das Programm 2023 im White Cube Kongresshalle 

Samstag, 20. Mai, bis Sonntag, 2. Juli, jeweils Freitag bis Sonntag, von 13 bis 17 Uhr

„Die Camera Obscura im Atelier“ // Günter Derleth und Peter Kunz
Kunstausstellung
Der Fotograf Günter Derleth hat mit seiner Lochkamera 42 Ateliers von Bildhauerinnen und Bildhauern, Fotografinnen und Fotografen, Malerinnen und Malern, Zeichnerinnen und Zeichnern sowie vier Musikstudios von Musikern besucht. Die Belichtungszeit der Lochkamera-Aufnahmen betrug ein Jahr. Die Künstlerinnen und Künstler wurden dann von Peter Kunz in der Nasskollodium-Technik porträtiert. Die Ausstellung „Die Camera Obscura im Atelier“ zeigt Werke von über vierzig Künstlerinnen und Künstlern und verkörpert die Diversität der bildenden Künste in Nürnberg.

Dienstag, 6. Juni, 19 Uhr
„Über Israel reden“ // Meron Mendel
Lesung und Gespräch moderiert von Dr. Sylvia Necker Eine Anmeldung ist möglich ab Freitag, 26. Mai, 11 Uhr per E-Mail an zep@stadt.nuernberg.de
Meron Mendel präsentiert sein Buch „Über Israel reden“, das für den diesjährigen Deutschen Sachbuchpreis nominiert ist, der am 1. Juni in Hamburg verliehen wird. Dr. Sylvia Necker, Historikerin, Ausstellungs-und Radiomacherin sowie Klangwerkerin, wird das Gespräch moderieren.

Freitag, 14. Juli, 19 Uhr
„Es ist so schön, am Abend bummeln zu gehen“ // Staatstheater Nürnberg
Ein Operettenliederabend mit Musik von Paul Abraham Eine Anmeldung ist möglich ab Samstag, 1. Juli, unter nuernberg.de/internet/kongresshalle/
Das Staatstheater Nürnberg zeigt einen musikalischen Abend mit Musik von Paul Abraham. Paul Abraham war im Berlin der 1920er-Jahre einer der prägendsten und international erfolgreichsten Operettenkomponisten, erhielt aber als jüdischer Künstler 1933 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten Aufführungsverbot. Wie zahlreiche verfemte Künstler geriet er in Vergessenheit. Erst seit den 2010er-Jahren erfuhren Abrahams Werke – zu Recht – eine Renaissance.

Mittwoch bis Samstag, 20. bis 23. September
Veranstaltungen der Musikzentrale Nürnberg
Eine Anmeldung ist erforderlich
Die Musikzentrale Nürnberg wird den White Cube musikalisch mit vier Musikveranstaltungen bespielen.

Donnerstag, 28. September, bis Sonntag, 15. Oktober
„Naughty boys and girls“ // Hofmann & Lindholm
Videoinstallation Die Videoinstallation „Naughty boys and girls“ von Hofmann & Lindholm wird im White Cube zu sehen sein. Das Künstlerduo wurde für seine herausragenden Arbeiten im Bereich der performativen Künste mit dem diesjährigen Tabori-Preis ausgezeichnet.

Samstag, 30. September, 19 und 19.30 Uhr
„Wer ist Wir“ (UA 2022) & „Wer ist Wir“ (UA 2023) // Staatstheater Nürnberg
Schauspiel
Eine Anmeldung ist erforderlich Das Schauspiel des Staatstheaters Nürnberg präsentiert das Projekt „Wer ist Wir – ein Stadtstimmenarchiv“. Ausgehend von der Schauspielproduktion „Wer ist Wir?“, dem installativen Rundgang um die Kongresshalle, gibt es eine Fortführung der gemeinsamen Arbeit mit Nürnberger Bürgerinnen und Bürgern. Der Kongresshalle, als dem in Stein gebauten Wahn einer abgeschlossenen, statischen und gleichgeschalteten Identität, wird die vielfältige und radikal unterschiedliche Gesellschaft entgegengestellt. Nürnberger Geschichten werden gesammelt und ein Stadtstimmenarchiv angelegt.

Ende Oktober 2023
„EXXISTENZIALISMUS“ // Babis Panagiotidis
Kunstausstellung
Informationen zur Anmeldung und zum detaillierten Veranstaltungsablauf entnehmen Interessierte bitte immer aktuell ab Freitag, 26. Mai, online unter: nuernberg.de/internet/kongresshalle/

Ab Freitag, 26. Mai, kann der Newsletter abonniert werden, um rund um die Kongresshalle immer auf dem Laufenden zu bleiben:
https://www.nuernberg.de/internet/kongresshalle/newsletter.html

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