Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 649 / 20.06.2023

Medieninstallation „Zeitreise Saal 600 / Courtroom 600: Time Travel“ ausgezeichnet

Der Art Directors Club für Deutschland (ADC) e. V. hat in seinem jährlichen Wettbewerb die mediale Inszenierung „Zeitreise Saal 600 / Courtroom 600: Time Travel“ im historischen Schwurgerichtssaal des Memoriums Nürnberger Prozesse mit dem ADC Nagel in Silber ausgezeichnet. Bei der Verleihung am Freitagabend, 16. Juni 2023, in Hamburg konnte das Münchner Gestaltungsbüro Müller-Rieger GmbH den renommierten Preis entgegennehmen.

Im ADC haben sich über 850 führende Köpfe der kreativen Kommunikation zusammengeschlossen. Im Wettbewerb werden jährlich die besten Kommunikations- und Gestaltungsleistungen im deutschsprachigen Raum mit den ikonischen bronzenen, silbernen und goldenen ADC Nägeln sowie den ADC Grands Prix prämiert – von Webdesign bis Illustration, von Inszenierung bis Verpackung, von Werbung bis Fotografie.

Die Jury urteilte: „Mit der medialen Inszenierung Saal 600 wird Vergangenheit lebendig gemacht und durch die Verknüpfung von realem Raum und medialen Versatzstücken aus der Vergangenheit werden in einer einzigartigen Weise Sachen zum Leben erweckt, wie es sonst so eindrücklich nicht möglich wäre.“

Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner: „Die Auszeichnung durch eine Fachjury des Art Directors Club Deutschland bestätigt den durch das Memorium Nürnberger Prozesse eingeschlagenen Weg. Mit zunehmendem zeitlichen Abstand zu den historischen Ereignissen besteht die grundsätzliche Aufgabe darin, Geschichtsrezeption zeitgemäß fortzuentwickeln und dies auch durch den Einsatz modernster Technik zu realisieren. Ich freue mich über das Jury-Votum und möchte die Gelegenheit nutzen, der bayerischen Staatsregierung zu danken, deren maßgebliche Förderung die Medieninszenierung im Saal 600 überhaupt erst ermöglicht hat.“

Dr. Thomas Eser, Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, sagt: „Wir haben besonders achtgegeben auf ein gutes Gleichgewicht zwischen historischer Information und politischer Relevanz einerseits und audiovisueller Attraktivität und Passgenauigkeit für den Raum andererseits. Das ist beim ernsten Thema Völkerstrafrecht und Ahndung der NS-Verbrechen naturgemäß nicht einfach. Umso mehr freut uns jetzt der Zuspruch, den wir mit dem Award des ADC erfahren.“

PD Dr. Imanuel Baumann, Leiter des Memoriums Nürnberger Prozesse, ergänzt: „Die Auszeichnung durch den ADC zeigt, dass die Vermittlung von historischen Ereignissen äußerst innovativ und spannend gestaltet werden kann. Die ‚Zeitreise‘ erschließt den weltberühmten Saal 600 auf ganz neue Weise und verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. Ein Must-see!“ 

Die Medieninstallation ist seit dem 21. November 2022 Teil der Dauerausstellung des Memoriums Nürnberger Prozesse. Sie reist virtuell fast 80 Jahre zurück zum Saal 600 der Nürnberger Prozesse und lässt das Publikum auf völlig neue Weise in die Klang- und Bildwelt des historischen Ereignisses eintauchen. Der Saal 600 hat sich durch seine vielfältige Baugeschichte stark verändert: 1916 in Dienst genommen, wurde er ab Sommer 1945 für den Internationalen Militärgerichtshof gravierend umgestaltet. 1961 erfolgten umfangreiche Rückbauten, die sein heutiges Aussehen bestimmen. Die Medieninstallation schafft mit multimedialen Mitteln einen Eindruck von den räumlichen Veränderungen. Ausgeklügelte Technik bringt dabei originales Filmmaterial aus den Nürnberger Prozessen mit einer digitalen Rekonstruktion des Saals zusammen. Die etwa 15-minütige Inszenierung ist vollständig auf Deutsch und Englisch erlebbar und läuft täglich außer dienstags um 10.30, 12, 13.30, 15 und 16.30 Uhr. Sie ist im Museumseintritt von 6 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, bereits enthalten.

Die Medieninstallation wurde maßgeblich gefördert durch die Bayerische Staatsregierung mit Mitteln des Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat und wurde am 20. November 2022 von Ministerpräsident Dr. Markus Söder eröffnet.    js

 

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