Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 737 / 06.07.2023

Nürnberg zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie Welt

Als Mitglied bei „Mayors for Peace“ (Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden) und als Stadt des Friedens und der Menschenrechte setzt Nürnberg zusammen mit mehr als 500 Städten alleine in Deutschland ein Zeichen gegen atomare Aufrüstung und für den Frieden. Am Samstag, 8. Juli 2023, wird die grün-weiße Flagge des weltweiten Netzwerks, dessen Mitglied Nürnberg seit dem Jahr 2004 ist, am Heilig-Geist-Haus gehisst. Die Konferenz der Bürgermeister für den Frieden war 1982 auf Initiative der Städte Hiroshima und Nagasaki in der Überzeugung gegründet worden, dass sich die Katastrophe der Atombombe niemals wiederholen darf.

Oberbürgermeister Marcus König. „Eine Modernisierung der Kernwaffenarsenale durch die Atommächte und ein nicht endender russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine − das ist die Kulisse, vor der in diesem Jahr am 8. Juli der Flaggentag der ‚Mayors for Peace‘ stattfindet. Mit dieser Aktion wollen wir nicht nur unsere Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck bringen. Die wiederholten, nuklearen Drohgebärden Russlands in diesem Krieg haben der Welt vor Augen geführt, dass die Gefahr eines möglichen Atomkrieges noch lange nicht gebannt ist. Die einzige Garantie, die Menschheit und den Planeten vor der Bedrohung durch Atomwaffen zu schützen, ist ihre vollständige Abschaffung“.

Laut dem Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI reduzierte sich zwar der Bestand an Atomsprengköpfen auf 12 512, aber die Zahl einsatzfähiger Atomwaffen stieg auf schätzungsweise 9 576. Einen deutlichen Zuwachs des nuklearen Arsenals sieht das Institut in China. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen des nuklearen Bestandes stellte SIPRI bei den zwei größten Atommächten, Russland und den USA, fest. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zudem auch Folgen für die nukleare Rüstungskontrollpolitik. Bereits Anfang des Jahres wurde der letzte verbliebene bilaterale Vertrag über eine Verringerung von strategischen Waffen („New START“) von Russland ausgesetzt. Der „New START“-Vertrag von 2011 sah eine Begrenzung der Nukleararsenale Russlands und der USA auf je 800 Trägersysteme sowie 1 550 einsatzbereite nukleare Sprengköpfe vor.

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