Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 754 / 12.07.2023

Juraleitung: Oberbürgermeister Marcus König kritisiert neue Vorschläge für Trassenverlauf durch Tennet

Im weiteren Vorgehen für die Juraleitung weicht der Netzbetreiber Tennet GmbH aus Sicht der Stadt mit neuen Vorschlägen für den Trassenverlauf erheblich von dem ursprünglich im Raumordnungsverfahren vorgesehenen groben Verlauf auf Nürnberger Gebiet ab. Das stößt auf deutliche Kritik bei der Stadt. Oberbürgermeister Marcus König hatte daher nun Verantwortliche des Unternehmens ins Rathaus eingeladen, um über das weitere Vorgehen und den Trassenverlauf zu sprechen.

„Wir sind die Pläne mit Tennet noch einmal sehr kritisch durchgegangen“, betont OB König. „Wir können mit den neuen Plänen, die überraschend vom bisherigen Ergebnis des Raumordnungsverfahrens abweichen, nicht einverstanden sein. Daher habe ich kurzfristig Vertreter des Unternehmens ins Rathaus eingeladen und unsere Haltung deutlich gemacht. Auch Nürnberg ist auf leistungsfähige Stromnetze angewiesen. Wir brauchen aber ein Maximum an Kreativität, größtmögliche Transparenz und frühzeitige Einbindung der Betroffenen. Dazu gehört für mich auch, noch einmal vorbehaltlos weitere Trassen wie die Südvariante zu prüfen“, sagt der Oberbürgermeister. Tennet hatte den aktuellen Stand kürzlich dem OB und Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung vorgestellt. Daraufhin sah der OB noch einmal Gesprächsbedarf.

Der im Raumordnungsverfahren unter Berücksichtigung von verschiedenen Maßgaben als raumverträglich eingestufte Trassenkorridor für die neue Stromleitung verläuft auf Nürnberger Stadtgebiet durch Katzwang, zwischen Kornburg und Worzeldorf und südlich Moorenbrunn Richtung Osten. Marcus König begrüßt zwar die Ankündigung, ab der Stadtgrenze Schwabach zu Nürnberg entlang von Katzwang die neue Stromleitung nun unter der Erde zu verlegen. Diese Forderung aus dem Raumordnungsverfahren hat es auch aus der Bevölkerung gegeben. „Wir gehen – auch zum Schutz der Wässerwiesen – von einer bergmännischen Verfahrensweise bei der Verlegung aus“, erklärt der Oberbürgermeister. Doch er legt dem Netzbetreiber nahe, ein Gutachten über die elektromagnetischen Auswirkungen in Auftrag zu geben. Denn hier gibt es in der Bürgerschaft erhebliche Befürchtungen und Vorbehalte. Auch müssten die Standorte für die sogenannten Kabelübergangsanlagen, an denen die Erdkabel in die Erde gehen beziehungsweise wieder herauskommen, genau ausgehandelt werden.

Andererseits rückt nach den jüngsten Plänen nun die Trasse im Bereich zwischen Worzeldorf und Kornburg sehr nahe an die Wohnbebauung heran und schränkt auch den Flächennutzungsplan der Stadt deutlich ein. Auch sind die geplanten Abstände zur Wohnbebauung im weiteren Trassenverlauf bei Moorenbrunn deutlich zu gering. „Dies ist eine deutliche Verschlechterung des Verlaufs, das können wir nicht akzeptieren“, betont OB Marcus König. „Unser Ziel ist bei dem gesamten Trassenverlauf auf Nürnberger Gebiet ein maximaler Schutz der Bevölkerung vor Strahlung. Deshalb werden wir die neuen Vorschläge bei Katzwang, Kornburg, Worzeldorf und im Bereich Moorenbrunn gemeinsam mit unserem juristischen Beistand noch einmal sehr genau prüfen. Tennet bleibt in der Verantwortung, die betroffene Bevölkerung in regelmäßigen Abständen und mit einem Maximum an Transparenz zu informieren.“ Ziel – auch des Treffens mit Verantwortlichen der Firma Tennet – sei eine gemeinsame Suche nach einer verträglichen Lösung der von beiden Seiten als notwendig erachteten Trasse für die Bürgerinnen und Bürger. fra

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