Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 765 / 14.07.2023

Abwassergebühren müssen zum 1. Januar 2024 erhöht werden

Zum 1. Januar 2024 müssen die Abwassergebühren der Stadt Nürnberg erhöht werden. Die Gründe sind Kostensteigerungen in allen Bereichen, höhere Kreditzinsen sowie dringend notwendige Investitionen. Nach der notwendigen Erhöhung rangiert Nürnberg immer noch im Mittelfeld der deutschen Großstädte.

Britta Walthelm, Erste Werkleiterin des Betriebs Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) und Referentin für Umwelt und Gesundheit, erläutert: „Finanziert werden die für uns alle wichtigen Leistungen von SUN zum größten Teil durch die Abwassergebühren. SUN ist ein sogenannter Kostendecker, das heißt, dass sich der Betrieb über die Gebühren der Haushalte und Betriebe finanzieren muss. Diese bestehen aus der Schmutzwasser- und der Niederschlagswassergebühr. Über 20 Jahre konnten wir bei SUN die Gebühren stabil halten, weil sich vor allem die Kreditzinsen günstig entwickelten und Preise für Rohstoffe, Materialien und Energie moderat blieben. Wir wirtschafteten sogar so erfolgreich, dass wir 2020 die Gebühren senken konnten.“

Am 1. Januar 2020 hatte SUN die Gebühren um 35 Cent pro Kubikmeter beim Schmutzwasser und um 22 Cent pro Quadratmeter befestigter Fläche beim Niederschlagswasser gesenkt. Der Grund: Es wurden die im Laufe der Jahre angesparten Gebührenrückstellungen zu einem Großteil an die Zahlerinnen und Zahler zurückgegeben. Insgesamt waren es etwa 57 Millionen Euro.

2023 ist die Gebührenrückstellung nun vollständig aufgebraucht. Ab dem 1. Januar 2024 müssen die Abwassergebühren an den finanziellen Aufwand in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage mit höheren Kreditzinsen und Kostensteigerungen in allen Bereichen angepasst werden. Hinzu kommt noch die Finanzierung anstehender baulicher Maßnahmen. Das sind eine Vielzahl von Projekten, wie zum Beispiel die Sanierung der in die Jahre gekommenen Kläranlagen, der Neubau des Kanalbetriebshofs und die erhöhten Anstrengungen zur Sanierung des Kanalnetzes.

Die neuen Gebühren werden für 2024 bis einschließlich 2027 auf vier Jahre festgeschrieben. Die Schmutzwassergebühr steigt von aktuell 1,67 Euro auf 2,42 Euro (plus 44,9 Prozent) pro Kubikmeter. Die Niederschlagswassergebühr steigt von 0,43 Euro auf 0,60 Euro (plus 39,5 Prozent) pro Quadratmeter befestigte Fläche und bleibt damit aber noch unter dem Niveau von 2019 (0,65 Euro).

Eine Beispielrechnung: Für eine dreiköpfige Familie (Annahme aufgrund von Erfahrungswerten: 150 Kubikmeter Jahresverbrauch Frischwasser, 80 Quadratmeter befestigte Grundstücksfläche) steigen die Jahreskosten von 284,90 Euro im Jahr 2023 auf 411 Euro im Jahr 2024 oder von 23,74 auf 34,25 Euro pro Monat (also um rund 44 Prozent).

Im Vergleich mit 26 deutschen Großstädten befindet sich Nürnberg nach der zum 1. Januar 2024 erfolgenden Gebührenanpassung bei der Gesamt-Kostenbelastung aus den Abwassergebühren genau in der Mitte auf dem 13. Platz gemäß einer Gebührenumfrage der Stadt Düsseldorf unter deutschen Großstädten. let

Weitere Informationen zu Abwassergebühren in Nürnberg unter: www.nuernberg.de/internet/sun/abwassergebuehren.html

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