Nr. 783 / 19.07.2023
Am heutigen Mittwoch, 19. Juli 2023, hat sich der Nürnberger Stadtrat mit der Machbarkeitsstudie zum Stadion und dem Stadionumfeld beschäftigt. Einstimmig hat der Rat dabei das vorgeschlagene weitere Vorgehen begrüßt und letztlich beschlossen. Damit kann auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Stadion- und Quartiersentwicklung weitergearbeitet und letztlich vertieft geplant werden.
Oberbürgermeister Marcus König: „Jetzt können wir auf Grundlage der Studie weiter voranschreiten. Wir wissen, was machbar ist und machen uns jetzt auf den Weg und erarbeiten das ‚Wie‘. Auf diesem Weg werden wir auch die Einschätzung der Bürgerschaft anhören und sie dazu umfassend informieren. Danach entscheidet wieder der Stadtrat. Eine große Frage – neben vielen anderen – ist natürlich die der Finanzierung. Dazu brauchen wir starke Partner. Aber hierzu wird das Finanzreferat gemeinsam mit 1. FCN und Dritten einen Vorschlag erarbeiten.“
Bürgermeister Christian Vogel: „Jetzt geht es weiter. Wir werden die Bürgerschaft in die nächsten Schritte einbinden, wir wollen gemeinsam ausloten was wünschenswert und zugleich auch machbar ist. Die Erarbeitung eines Finanzierungskonzepts und die Erstellung eines nachhaltigen Konzepts der Energieversorgung werden die nächsten wichtigen Schritte sein, dazu stehen weitere stadtinterne Abstimmungen in den kommenden Monaten an. Mir ist wichtig, dass wir nicht dasitzen und Däumchen drehen, sondern die Zukunft des Sportareals und das Umfeld zur Naherholung am Dutzendteich aktiv in die Hand nehmen. Es wird ein langfristiges Projekt werden, bei dem die Entwicklung des Stadions den Puls vorgibt, denn nur wenn das Stadion rund läuft, wird auch die weitere Entwicklung im Umfeld zur Erfolgsgeschichte werden. Getreu dem Sprichwort: ‚Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist der, sie selbst zu gestalten.‘ Nur so bringen wir Stadion und Umfeld erfolgreich weiter.“
Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand des 1. Fußball-Club Nürnberg (1. FCN): „Wir danken dem Stadtrat für diese überwältigende Zustimmung. Sie beruht auch auf einer äußerst professionellen Vorbereitung durch die erstellte Studie und zeigt, dass eine Aufwertung des Dutzendteichareals und des Max-Morlock-Stadions vielen am Herzen liegt. Wir werden weiterhin unsere Leidenschaft, Expertise und unser Netzwerk einbringen, um an einer zukunftsfähigen Lösung für das Stadion-Quartier zu arbeiten. Diese wird wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und nachhaltigen Nutzen weit über den Fußball hinaus liefern und unsere Region, Stadt und unseren Club voranbringen. Dabei wollen wir unseren Weg mit der Stadt Nürnberg genauso partnerschaftlich und vertrauensvoll weitergehen wie bisher.“
Zusammenfassend empfiehlt die Studie eine behutsame Weiterentwicklung des Gesamtareals sowie den Umbau des Stadions zum Fußballstadion und der separaten Bündelung von anderen sportlichen Nutzungen wie Leichtathletik, American Football und Weiterem auf den angrenzenden Flächen des Stadions. Die Stadionumgestaltung geschieht unter denkmalschutzgerechter Integration der achteckigen Grundform und der Haupttribünenfassaden. Die Kosten hierfür lägen nach ersten Schätzungen bei rund 200 Millionen Euro für das Stadionprojekt. Der Volkspark Dutzendteich wird bei aller Entwicklung geschont und ein respektvoller Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände garantiert.
Die Studie resultiert aus dem festgestellten großen Sanierungsbedarf des Stadions. Gleichzeitig haben der 1. FCN und die gescheiterte EM-Bewerbung Handlungsbedarf aufgezeigt. Daraufhin hat die Stadt im Januar 2022 beschlossen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, welche in den letzten Monaten durchgeführt und jetzt vorgelegt wurde.
Die Projektgruppe wird nach dem heutigen Beschluss im Stadtrat als nächstes in Zusammenarbeit mit städtischen und privaten Partnern sowie dem 1. FCN ein Finanzierungskonzept erstellen. Parallel dazu wird ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Konzept zur Energieversorgung für das ganze Entwicklungsareal erarbeitet. Um gleichzeitig notwendige Gutachten und Untersuchungen zu beauftragen und durchzuführen, wird ein regelmäßiger städtischer Stadion-Jour-Fix (Lenkungskreis) eingeführt, mit dem die Projektgruppe auch laufend die Erarbeitung eines Beschlussvorschlags auf Grundlage der Ergebnisse aus der vorgelegten Studie für das weitere Vorgehen im Rat der Stadt Nürnberg abstimmt.
Über die weiteren Schritte soll im Winter 2023/2024 der Stadtrat entscheiden. Bis dahin werden verschiedene Arbeitsgruppen die bisherigen Ergebnisse vertiefen und konkretisieren. So wird es unter anderem aber auch verschiedenste Beteiligungsformate für die Bürgerschaft geben. tom
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