Nr. 814 / 25.07.2023
Die Kommission zum Schutz gegen Fluglärm und gegen Luftverunreinigung durch Flugzeuge für den Flughafen Nürnberg (Fluglärmkommission) hat in ihrer Sitzung am Montag, 24. Juli 2023, Nürnbergs Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich zum Vorsitzenden gewählt. Er folgt Dr. Ulrich Blaschke nach, der das Amt niedergelegt hatte. Das Gremium tagt in der Regel jährlich und hat sich zum Ziel gesetzt, die Aufsichtsbehörden zur Verbesserung des Schutzes von Bürgerinnen und Bürgern gegen Fluglärm zu beraten.
Die Fluglärmkommission ist das Beratungsorgan für die Genehmigungsbehörde des Flughafens Nürnberg (Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr), das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung sowie die Deutsche Flugsicherung. Die Aufgaben sowie die Zusammensetzung der Fluglärmkommission sind in Paragraf 32b Luftverkehrsgesetz geregelt. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Nürnberg, einiger dem Flughafen unmittelbar benachbarten Städte und Gemeinden, der Flughafen Nürnberg GmbH, dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg und Umgebung e. V., der Industrie- und Handelskammer sowie zweier Fluggesellschaften am Airport.
Der Bericht des Fluglärmschutzbeauftragten über die Lärmsituation 2022 ist in der Sitzung des Gremiums am 24. Juli 2023 ebenfalls vorgestellt worden. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Beschwerden trotz des wieder stark angestiegenen Flugbetriebs nur geringfügig zu, sie verlagerten sich aber räumlich nicht unwesentlich. „Wie weit die im Dezember 2022 geänderte An- und Abflugverfahren und Routen die Lage ändern werden, wird zu beobachten sein“, so Daniel F. Ulrich.
Mit großer Mehrheit beschloss die Kommission auf entsprechenden Antrag der Stadt Fürth mit Blick auf das weiter deutliche Aufkommen an Beschwerden, die Geschäftsführung des Flughafens ebenso wie das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr zu bitten, nachts – insbesondere in der Zeit von 0 bis 5 Uhr – weiterhin alle Möglichkeiten zur spürbaren Verringerung der Zahl der Starts und Landungen und des resultierenden Lärms auszuloten. „Angesichts der Zahlen für 2022, die je nach Jahreszeit maximal 20 Prozent des Luftverkehrs zur Nachtzeit aber dort insgesamt um die 65 Prozent der Beschwerden aufzeigen, ist eine Verbesserung der Situation weiter nötig“, so Mathias Kreitinger, Rechtsreferent der Stadt Fürth und Mitglied der Fluglärmkommission.
Auch wenn sich die Situation aus Sicht des Gremiums sicher nicht schnell ändern wird, so zeigt die große Einmütigkeit der Vertreterinnen und Vertreter aller Interessensgruppen in der Nachtlärmfrage, dass eine gemeinsame Richtung gefunden wurde. Nächste Schritte werden konkrete Zahlenauswertungen zu einzelnen Messpunkten, der Korrelation von Flugzeugtypen und Beschwerdeaufkommen sowie konkrete Konzepte sein, wie sich die Belastungen durch die nächtlichen Flüge reduzieren lassen.
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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