NS-Gefängnis Russenwiese Nürnberg

In der Nähe der Nürnberger Valznerweiherstraße befindet sich die so genannte Russenwiese. Dort waren im Zweiten Weltkrieg bis zu 2.000 Zwangsarbeiter, vorwiegend aus Osteuropa, in einem provisorischen Zeltlager untergebracht. Die Häftlinge lebten dort unter Bedingungen, die denen in den Konzentrationslagern vergleichbar waren. Auch das Nürnberger "Arbeitserziehungslager" befand sich vom Oktober 1942 bis zu seiner Zerstörung bei einem Luftangriff im August 1943 auf dieser Wiese. 1943 infizierten sich 200 Gefangene mit der Hahnenfußpflanze, in der Hoffnung, als Kranke in die Heimat zurückgeschickt zu werden. Diese Sabotageaktion wurde jedoch verraten und alle Infizierten in Konzentrationslager eingeliefert. Fünf "Rädelsführer" wurden inmitten des Lagers öffentlich erhängt. Deswegen wurde u.a. Paul Ohler nach dem Krieg vor dem OLG Nürnberg zu sieben Jahren Haft verurteilt. Nach einer Bombardierung 1943 wurde das "Arbeitserziehungslager" nach Langenzenn ausgelagert.

Ziel ist, durch Interviews mit ehemaligen polnischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die über die polnische Versöhnungsstiftung vermittelt werden, dieses KZ zu dokumentieren und dem Vergessen zu entreissen. Das ganze Projekt findet im Rahmen eines Projekt-Seminars des Dürer-Gymnasiums statt.

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