Ausstellung „Opfer rechter Gewalt"
Besuch der Ausstellung „Opfer rechter Gewalt seit 1990“ am 18.11.2013
Mit den Opfern rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland beschäftigte sich im November 2013 eine Ausstellung im Sozialrathaus in Fürth. Porträtiert wurden 169 Menschen, die von 1990 bis 2011 in Deutschland durch rechte Gewalt zu Tode gekommen sind. Mehrere Klassen unserer Schule besuchten diese Ausstellung, so auch die Ethikgruppe der D9A mit Herrn Wiedner am 18.11.2013.
Die GEW Mittelfranken organisierte aufschlussreiche Führungen für Schulen aus der Region, bei uns waren es die gestandenen Pädagogen Hanspeter Haas und Klaus Vogel. Als Vor- und Nachbereitungsraum diente der kleine Sitzungssaal des Stadtrats im Fürther Rathaus. Noch bevor der Saal betreten wurde, staunten die Schülerinnen und Schüler über die Leinwandportraits von Ehrenbürgern der Stadt Fürth im Flur, so über Prof. Dr. Henry Kissinger, dem langjährigen Außenminister der USA und Friedensnobelpreisträger. Im Jugendalter musste er als Jude mit seiner Familie in die USA fliehen und diente als thematischer Einstieg in das Thema Opfer rechter Gewalt.
Mit Gruppenarbeitsaufträgen besichtigten die Schülerinnen und Schüler die Ausstellung und arbeiteten die Schicksale von mehreren Opfern auf. Dabei wurden Fragen nach Opfergruppen, Tätern und Motiven für die Taten behandelt. Ein Ergebnis war, dass sich zumeist jüngere deutsche Männer in Gruppen eher wehrlose, einzelne Opfer suchten und diese aus Hass auf Ausländer oder anders Denkende/Aussehende töteten, die nicht in ihr naives, schmales Weltbild rechter Gesinnung passten. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich betroffen, bewegt, traurig und verblüfft, dass es solche Taten heutzutage noch gibt. Der Apell der Ausstellung, nicht wegzusehen, wenn sich eine rechte Gewalttat anbahnt, kam an.
Die Dokumentation tourt seit 2002 durch Deutschland. Nach Fürth holten sie das Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus und die Gewerkschaft GEW.
Axel Wiedner