Yae In Kim, Artist-in-Factory 2024/2025 bei Hüttinger zeigt ihr Werk in der Blauen Nacht

Konzept von Yae In Kim für das Artist in Factory Programm der Firma Hüttinger 2024/25 für Die Blaue Nacht

Konzept von Yae In Kim für das Artist in Factory Programm der Firma Hüttinger 2024/25 für Die Blaue Nacht

Wie „Das Gespräch der verborgenen Dinge“ kulturellen Rassismus thematisiert

In Südkorea, Yae Ins Heimat, begegnete ihr Rassismus nie. Dort war sie keine „Asiatin“ sondern gehörte einfach dazu. Als sie 2016 nach Deutschland kam, um zunächst in Berlin zu studieren, änderte sich dies jedoch schnell: „Plötzlich war ich die Ausländerin, die Asiatin – eben fremd“. Das übergeordnete Thema ihres Kunstwerks „Das Gespräch der verborgenen Dinge“ ist nicht zuletzt deshalb das Fremdsein. Yae In erzählt von Dingen, die sie bewegen und täglich beschäftigen.

Die 1993 in Seoul geborene Südkoreanerin lebt in Nürnberg und arbeitet als freischaffende Künstlerin. 2025 schloss sie ihr Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg in der Klasse Lehanka ab.

Yae In Kim entwickelt ihr Werk in der Werkhalle von Hüttinger

Yae In Kim entwickelt ihr Werk

Als Vorlage für ihr Kunstwerk dient ein eigens illustrierter Comic, welchen sie nun zum Leben erweckt. „In Korea gibt es ein Sprichwort, welches besagt, dass man flexibel bleiben muss, sich verbiegen muss, damit andere einen nicht brechen oder man selbst im wahrsten Sinne nicht bricht. Als Kind empfand ich das immer als eine schreckliche Vorstellung.“

In ihrem Comic „Kakerlaken“ skizziert sie unterschiedliche Begegnungen, welche darin enden, dass sich der anfangs noch aufrechtgehende Protagonist verbiegt, um von außen projizierten Vorstellungen gerecht zu werden. Auch Natürlichkeit wird zum Konstrukt, sie ist manipulierbar – eine Pflanze wächst in die Richtung, die gewünscht ist – nicht in jene, die von der Natur bestimmt ist. In Form gedrückt und verbogen, um den Vorstellungen anderer zu entsprechen.

Das Werk von Yae In entsteht bei Hüttinger. Eine Palme, deren Stamm einer Plastikröhre ersetzt ist, liegt auf einer am Boden ausgelegten Platte.  Im Hintergrund sieht man die Werkstatt.

(Bild vergrößern)

Das Werk von Yae In entsteht bei Hüttinger.

Umgesetzt wird die Idee momentan in den Räumlichkeiten von Hüttinger Interactive Exhibitions in Schwaig. Die Künstlerin arbeitet nun bereits eine Weile an der Umsetzung ihrer Inszenierung: „Natürlich ist das nicht meine eigene Werkstatt, deshalb musste ich mich zu Beginn noch etwas eingewöhnen, aber die Zusammenarbeit ist sehr gut. Die Umsetzung meiner Ideen mit entsprechendem Fachpersonal ist natürlich ein großer Vorteil und wäre nicht ohne weiteres möglich gewesen. Auch der Zugang zu anderen technischen Möglichkeiten, um mein Kunstwerk nach meinen Vorstellungen umzusetzen, ist grandios.“

Das Artist in Factory-Programm

Ein wichtiges Ziel der Nürnberger Blauen Nacht ist die Zusammenarbeit und Förderung der lokalen Kunst- und Kulturszene.

Das Artist-in-Factory Programm der Firma Hüttinger, welches im Jahr 2018 zusammen mit dem Projektbüro Kultur der Stadt Nürnberg und der Akademie der Bildenden Künste ins Leben gerufen wurde, basiert auf dem Leitgedanken, dass das wechselseitige Spiel von Ästhetik in der Naturwissenschaft und Kognition in der Kunst beide zunächst unvereinbar scheinenden Disziplinen bedingungslos zusammenführt.

Studierenden und Absolventen der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bietet sich hierbei mit Unterstützung der Firma Hüttinger die Möglichkeit, ihre Visionen zum Leben zu erwecken. Mit der Umbenennung des Programms von „Artist-in-Residence“ zu „Artist-in-Factory“ soll der einzigartige Hands-On-Charakter des Programms verdeutlicht werden.

Die Arbeit der jeweiligen Kunstschaffenden wird in der Blauen Nacht präsentiert. 2025 im Kaufhof.

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Artist-in-Residents 2019, 2022 und 2023

Bereits zum vierten Mal lobt die Firma Hüttinger ein Stipendium auf ihrem Firmengelände aus. 2019 visualisierte Yanran Cao ihr Multimedia-Installation "The Moonlight is beautiful tonight" im Herrenschießhaus. Im Jahre 2022 realisierte Matthias Deeg sein Werk "I see another world but I can´t stop" und stellte es eine Woche im Museum für Kommunikation aus. 2023 zeigte Theresa Hartmann ihre Installation "our wet matters" Innenhof des Hochbauamtes der Stadt Nürnberg.

Einblicke in die vorherigen Projekte

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