Auf dieser Seite sammeln wir für Sie Rückblicke und Berichte aus unserer Arbeit, die das Format unserer üblichen Seiten sprengen. Sie wollen trotzdem mehr wissen? Dann sind Sie hier richtig!
November 2023
Fränkischer Preis für junge Literatur
Geschichte eines Literaturpreises Viele lange Jahre gehörte er zum Kulturladen Röthenbach: Der "Literaturpreis der Nürnberger Kulturläden" war dem früheren Einrichtungsleiter Hans-Jürgen Vogt eine Herzensangelegenheit. Als er in Rente ging, fand er in Iwona Lompart vom Kulturladen Ziegelstein eine engagierte Nachfolgerin. Gemeinsam mit Siegfried Straßner vom Kulturladen Nord entwickelten sie den Preis weiter. Aus dem "Literaturpreis der Nürnberger Kulturläden" wurde der "Fränkische Preis für junge Literatur". Aus einer Nürnberger Ausschreibung wurde eine Ausschreibung für den ganzen fränkischen Sprachraum, und damit über die bayerischen Landesgrenzen hinaus.
35. Preisverleiung 2023 Im Jubiläumsjahr 2023 wurde der Preis zu 35. Mal verliehen. Aus diesem Grund gab es neben einem Geldpreis und einerm Jahresabo der Zeitschrift Federwelt noch ein besonderes Geschenk für die 1. Preisträgerin Kamali Bauer: Sie durfte einen Tag mit der Autorin Nora Gomringer in der Villa Concordia verbringen. Die Preisträgerin überzeugte die Jury ebenso wie das Publikum bei der Preisverleihung mit ihrem Text "Blumen pflücken". Sie und alle weiteren Preisträger*innen im Jahr 2023 kamen aus Unterfranken. Wie schön, dass die Ausweitung auf ganz Franken so gut ankommt!
36. Preisverleihung wieder in Röthenbach Ab 2024 übernimmt Birgit Kretz, neue Leitung des Kulturladens Röthenbach, die Zuständigkeit von Iwona Lompart. Derzeit läuft die Ausschreibung für den Preis. Junge Menschen, die maximal 30 Jahren alt sind und in Franken wohnen, sind aufgefordert ihre Texte bis zum 31.01.2024 einzureichen. Am 08.05.2024 werden dann die besten zehn Autor*innen auf der Bühne des Kulturladens Röthenbach aus den eingereichten Texten lesen. Eine Jury entscheidet über die Preisträger*innen für 2024 und auch ein Publikumspreis wird wieder vergeben. Wir freuen uns sehr auf die Veranstaltung und wünschen allen Teilenehmenden am Wettbewerb viel Glück!
Beim Wettbewerb "Die Welt in Röthenbach" konnten Bewohner*innen aus Straßen, die nach Nürnbergs Partnerstädten benannt wurden, einen Gruß schicken. Gewonnen haben vier Einsendungen aus der Prager-, Glasgow- und Haderastraße. Der Hauptgewinn, ein Konzert mit Musik aus Niagara im Herbst, geht an die Mittagsbetreuung in der San-Carlos Straße.
Mai 2023
Frisches Obst und Gemüse von Regineo
Der Stand der Designerin Emma Pacurariu
Selbstgenähtes aus dem Repaircafé
Verkauf von jungen Chili- und Paprikapflanzen
Kleine Filz-Tiere aus dem Eine-Welt-Laden
Eierlikör und Bandnudeln von Hühnerglück
Ideen, die die Welt ein kleines Stückchen nachhaltiger machen!
Am Samstag, den 13. Mai fand der „Markt der Nachhaltigkeit“ des Kulturladens Röthenbach auf dem Vorplatz der Johanneskirche in Eibach statt. Passend zum Thema Nachhaltigkeit wurden die Stände vom Repaircafé des Kulturladens, des Bund Naturschutzes Eibach/ Röthenbach, des Eine-Welt-Ladens Eibach, der Modedesignerin Emma Pacurariu, von „Hühnerglück Eckershof“ und von „regineo – Online-Markplatz für regionale Lebensmittel“ mitten im Getümmel des Eibacher Trödelmarktes aufgestellt. Hier gab es ein vielfältiges Angebot an regionalen und selbstgemachten Produkten wie Obst, Gemüse, Fairtrade-Kaffee, Honig und Eierlikör. Zudem gab es auch einige Mitmach-Aktionen: Der Stand der Designerin Emma Pacurariu bot neben ihrer ersten eigenen Kollektion einen Strickkurs für Anfänger*innen sowie einen Kleidertausch an, der Kulturladen bastelte gemeinsam mit Kindern Samenbomben und der Bund Naturschutz richtete Platz für eine kleine Pflanzentauschbörse ein. Das ehrenamtliche Team des Repaircafés, das jeden dritten Samstag im Monat im Kulturladen stattfindet, reparierte außerdem fleißig mitgebrachte Kleidung und kleine Elektrogeräte und verkaufte unter anderem selbstgenähte Taschen und Deko-Hasen.
So kamen viele verschiedene Ideen zusammen, die nicht nur am Markt der Nachhaltigkeit umsetzbar sind, sondern auch selbst organisiert werden können und in Vereinen, Arbeits- und Freundesgruppen super funktionieren. Probieren Sie es mal aus!
Mehr Tipps zum Thema Nachhaltigkeit aus dem Kulturladen finden Sie im Internet unter folgendem Link:
Kindertheater "Die Sachenfinderin" und "Ich mach dich gesund, sagte der Bär"
Vorhang auf! Kindertheaterreihe von Januar bis April 2023
Von Januar bis April, wenn es draußen noch ein wenig ungemütlich ist, gibt es drinnen jede Menge Kindertheatervorstellungen zu sehen. Die Kindertheaterreihe öffnet die Türen in die Welt des Theaters und bringt große Themen für die Kleinsten auf die Bühne.
Kinder und ihre Familien sowie Gruppen aus Kindertageseinrichtungen hatten die Möglichkeit, 15 verschiedene Spielstätten zu besuchen - unter anderem den Kulturladen Röthenbach. Hier waren die Stücke "Tomte Tummetott", "Oh wie schön ist Panama", "Ich mach dich gesund, sagte der Bär" und "Die Sachenfinderin" zu sehen.
Die Kinder sitzen gemeinsam im gemütlichen Zuschauerraum und blicken gebannt auf die Bühne. Denn egal, ob der Tiger gemeinsam mit dem Bär den Ort sucht, an dem es nach Bananen riecht oder ganz plötzlich die kleine Kari auf dem Backofen steht und Sachen findet: Die Kinder werden immer wieder mit neuen Geschichten überrascht und zum Kichern gebracht.
Februar 2023
Im Röthenbacher Repaircafé gibt es auch eine Nähwerkstatt
Ein Jahr Repaircafé
Rund zwanzig Ehrenamtliche treffen sich monatlich mittwochs zur Besprechung. Immer dann wird das nächste Repaircafé geplant. Und es wird ausgewertet, wie erfolgreich der letzte Termin ausfiel. Anfang Febraur gab es einen besonderen Termin: Das einjährige Jubiläum wurde gefeiert. Dabei wurde auch Bilanz gezogen. Und die kann sich sehen lassen: 271 Reparaturen gab es im Jahr 2022, davon rund 50 Arbeiten in der Nähwerkstatt und 17 Fahrräder. Die meisten Kund*innen kamen jedoch mit Elektrogeräten. Vom wackelnden Weihnachtsmann über elektrische Zahnbürsten, Kaffeeautomaten und Staubsauger ist fast jedes tragbare Gerät dabei. Auch andere Dinge wie einen Bollerwagen, eine Trittleiter oder ein Weidenkorb konnten bereits repariert werden. Einiges ist aber auch nicht mehr zu retten. Trotzdem liegt die Quote der erfolgreich abgeschlossenen Reparaturen bei über 65%. Im Publikum gibt es viele, die immer wieder kommen. Sie lieben die angenehme Atmosphäre, nehmen hilfreiche Ratschläge mit und häufig ein instandgesetztes Schätzchen. Die Wertschätzung lässt sich auch in Spenden beziffern. Die Besuchenden spendeten bereits über 1000 Euro. Diese Einnahmen helfen dabei, die Werkstatt mit nötigen Geräten, Werkzeugen und Verbrauchmaterialien auszustatten.
Sie kennen das Repaircafé noch nicht? Ein Besuch ist unbedingt emfehlenswert und garantiert nachhaltig!
Lichterfest im Kulturladen: Ein Tanz von Licht und Schatten
Gleich zu Jahresauftakt organisierte Kulturladen-Praktikantin Karin Drechsel ein Lichterfest für die ganze Familie im Kulturladen. Umrahmt von Kerzenlicht und Lagerfeuer gab es für den Nachwuchs einiges zu tun.
So wurden beispielsweise Windlichter gebastelt, individuelle Vasen gestaltet und farbenfrohe Bilder gemalt. Wer Lust auf eine äußerliche Veränderung hatte, konnte die Schminkstation besuchen. Drei Helferinnen brachten die Pinsel zum Glühen und versuchten, jeden Wunsch umzusetzen, sei es eine liebliche Fee, eine sanftmütige Katze oder der Superheld Spiderman.
Neben dem Kreativprogramm wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt. Das ehrenamtliche Team hatte Hotdogs, Kuchen und Muffins im Angebot. Zudem gab es selbst gemachtes Stockbrot am Lagerfeuer.
Zum Abschluss der Veranstaltung versammelten sich alle Gäste zur Preisverleihung der Stadtteilrallye im Bühnenraum. Mit einem lächelnden und einem weinenden Auge verließen die großen und kleinen Bersucher*innen an diesem Abend den Kulturladen.
Engagement lohnt sich - findet auch das Christkind
Abgesehen von den beiden vergangene Pandemiejahren war es liebgewonnene Tradition: Die jährliche Weihnachtsfeier für alle, die sich im Kulturladen Röthenbach engagieren. 2022 konnte die Feier nach großer Pause wieder stattfinden - und erstmals war dabei das Nürnberger Christkind Teresa Windschall zu Gast. Sie begrüßte alle Anwesenden mit dem Prolog und überreichte kleine Präsente an die Engagierten. Im Gespräch mit Kulturladenleitung Birgit Kretz berichtete sie jedoch auch von ihrem eigenen Engagement als Christkind über ihren Antrieb zu dieser Arbeit. Als Christkind begegnet Teresa Windschall jungen wie alten Menschen und ist dankbar, für die positive Stimmung, die sie erleben und überbringen darf. Besonders wichtig ist es ihr dabei, zu denen zu kommen, die allein sind, wenig Zuspruch erhalten, alt und oder krank sind. Teresa Windschall ist überzeugt: Oft hilft es schon, sich etwas Zeit zu nehmen, miteinander zu reden, zu zu hören und ein Lächeln zu schenken. Wer dem aktuellen Christkind begegnet, weiß auch sofort, was gemeint ist: Teresa Windschall versteht es, jeden Menschen mit ein paar Worten in positive Stimmung zu versetzen. Diesem Vorbild eifern wir gerne nach und haben damit einen ersten guten Vorsatz für das kommende Jahr gefasst. Ganz herzlichen Dank an Teresa für ihren Besuch und an alle Engagierten im Kulturladen für den großen Einsatz im Jahr 2022.
Am Samstag den 12.11.2022 wurde die Ausstellung mit dem Titel „Tief im Westen – 5 Franken im Ruhrpott" mit einer Vernissage eröffnet. Sonja Wolfstädter und der Fotograf Klaus Dünn führten in die Ausstellung ein. Die fünf Fotograf*innen Klaus Dünn, Yvonne Kohn-Wolf, Robert Sprenger, Hartmut Walther und Alfons Wolf waren für diese Ausstellung im Ruhrgebiet und ganz besonders in der Stadt Duisburg unterwegs. Die Ausstellung reflektiert ihre Eindrücke und Begegnungen. bei der vernissage durchstreiften besucher*innen den gesamten Kulturladen, um die stimmungsvollen Bilder auf sich wirken zu lassen. Die anwesenden Künstler*innen vermittelten deutlich ihre Begeisterung für die Stadt Duisburg und das Ruhrgebiet, sei es in der Eröffnungsrede, in Gesprächen und durch die mit der Kamera festgehaltenen Motiven. Mal in Schwarz-Weiß, mal in Farbe, erstrahlen die Bilder auf besondere Weise an den Wänden. Eine wunderbare Brücke zum Kulturcafè des Kulturladen Röthenbach wurde durch die Präsentation von Portraits mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen geschaffen.
Die gelungene Ausstellung kann noch bis zum 21.12.2022 besichtigt werden.
Bürgermeister Mankana Korodowou Ahini war mit einer Delegation aus Togo zugast im Kulturladen.
„Nürnberg nachhaltig“– ein kurzer Rückblick mit Ausblick!
Am Donnerstag, den 22. September 2022 öffnete der Kulturladen Röthenbach seine Pforten für eine besondere Vernissage mit vielen Ehrengästen. Eröffnet wurde die Ausstellung "Nürnberg nachhaltig". Sie umfasst zahlreiche Infotafeln über nachaltige Entwicklungsprojekte in Nürnberg und in verschiedene Partnerstädten rund um den Globus. Annekatrin Fries begrüßte als Leitung des Amtes für Kultur und Freizeit zu Beginn die Gäste und hob die gute Arbeit der Kulturläden in Sachen Nachhaltigkeit deutlich hervor. Auch Christine Schüsser vom Amt für internationale Beziehung begrüßte die anwesenden Gäste, allen voran eine Delegation aus Togo mit Stadtvertretern den Kommunen Sokodé und Aného. Bei der Ausstellungseröffnung in deutscher und französischer Sprache berichteten die Gäste aus Togo über ihre in der Ausstellung vorgestellten Projekte. Die Installation von Photovoltaikanlagen auf Krankenhäusern und Schulen in Sokodé und Aného wurde u.a. auch mit Unterstützung aus Bayern und Nürnberg auf den Weg gebracht. Um umweltschädigende Abholzung zu reduzieren, wurde in den letzten Jahren zudem daran gearbeitet, die Kochstellen von Privathaushalten vermehrt mit Gas zu betreiben. Zudem initiierten beide Städte Baumpflanzprojekte und investierten in Bildung und Aufklärung zur Beduetung von Bäumen und Wäldern für das globale Klima. Deutlich wurde der Unterschied mitteleuropäischer und afrikanischer Sichtweisen bei der Wortwahl in Bezug auf die Klimakrise. Der Bürgermeister von Sodoké Mankana Korodowou Ahini spracht ganz drastisch von einer großen "Angst", die die Klimakrise hervorrufe. Alle gesellschaftlichen Kräfte seien dazu aufgerufen, entschieden und solidarisch zu handeln und für mehr nachhaltige Entwicklung zu kämpfen. Sowohl die Tafeln der Ausstellung als auch die Beiträge der Redner*innen bezogen sich auf die von den Vereinten Nationen verabschiedete Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung - die Susainable Developement Goals (SDGs). Diese SDGs bilden den Orientierungsrahmen für eine weltweite Entwicklungspolitik bis ins Jahr 2030. Dabei geht es nicht nur um ökologische Themen, sondern auch um die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit sowie um gerechte Zugängen zu gesunder Ernährung, intakter Natur, zu lebenslanger Bildung oder zu auskömmlicher Arbeit. Für das leibliche Wohl am Eröffnungsabend sorgten Mitarbeiter*innen des Kulturladens Röthenbach mit einem veganen Bio-Büffet. Viele Gäste ließen sich durch die gelungene Ausstellung und die inspirierenden Vorträge zu einem regen Meinungsaustausch ermuntern. Rückblickend kann festgestellt werden: Ein gelungener Abend mit tollen Einblicken und ermutigenden Ausblicken.
Juli 2022
Stadtteilfest in der Röthenbacher Hauptstraße
Es war bunt, vielfältig und knallvoll! Vereine, Parteien, Kindergärten, Jugendzentren und Schulen bteiligten sich mit Ständen und farbenfrohne Beiträgen am Bühnenprogramm. Sie lockten so viele Gäste wie schon lange nicht mehr in die Röthenbacher Hauptstraße. Hier einige Impressionen zum durchklicken!
Wie immer gab es zahlreiche Tanzaufführungen vom Philippinischen Kulturverein, vom rumänischen Verein Dacia e.V. und natürlich vom Russisch-Deutschen Kulturzentrum, wie hier im Bild.
Musikalisch wurde das Fest vom Hort des Kinderhauses Nikodemus und von Kindern aus der Helene-von-Forster-Grundschule eröffnet. Die Grundschule war mit einem Chor, der Percussiongruppe, den Cheerleader*innen und einer Schulband am Start. Vielen Dank für diese tollen Beiträge!
Große Kinderspielfläche auf dem Abenteuerspielplatz
Das Stadtteilfest wird zu großen Teilen von und für Kinder gemacht! So konnten kleine und große Besucher*innen am Stand der Grundschule Einbach Experimente zum Thema Luft durchführen, angeleitet durch Schüler*innen. Auf dem Gelände des Abenteuerplatzes waren viele Einrichtungen aus dem Stadtteil mit besonderen Angeboten vertreten. Highlight war natürlich die Tombola des Abenteuerplatzes.
Den Abschluss machte die Band Wheesh! Vielen Dank an alle Mitwirkenden sowie alle großen und kleinen Helfer*innen aus Eibach, Röthenbach und drumrum, die dieses Fest möglich gemacht haben!
Kunstprojekt zum Thema Frieden an der Birkenwaldschule
In der erste Juniwoche war Sonja Wolfstädter vom Kulturladen gemeinsam mit dem Künstler Florian Achziger an der Birkenwaldschule zugast. Rund um das Thema „Frieden“ wurde die lange Außenwand der Schulturnhalle mit Silhouetten der Kinder gestaltet. Hierfür wurden zunächst die Schablonen aus Papier erstellt. Danach ging es mit bunten Spraydosen ans Werk. Aus einer tristen grauen Wand wurde ein echter Hingucker. Finanziert wurde das Projekt mit Paula-Maurer-Mitteln ades Amtes für Kultur und Freizeit Nürnberg.
Ein Gesicht, eine Figur oder doch nur ein Haus mit Zaun. Susa Schneider ist Fotografin und macht das sichtbar, was andere nicht sehen. Sie hat ein Auge für Details und möchte mit ihren Fotos den Menschen zeigen was für Besonderheiten sich unmittelbar vor ihnen befinden. Svenja Holy inteviewte die Fürther Fotografin kurz vor der Vernissage derAusstellung "Alles auf Anfang" im Kulturladen Röthenbach.
Wissen Sie noch wann Sie zum ersten Mal eine Kamera in den Händen hielten? An diesen Moment kann ich mich noch gut erinnern, da war ich zirka sieben oder acht Jahre alt. Meine Mutter, die selbst eine fantastische Fotografin war, hat mir die Kamera in die Hand gedrückt. Das war eine schöne alte Voigtländer, bei der man oben reinschauen kann und das Bild verkehrt herum sieht. Die Kamera funktioniert mit einem Rollfilm, der zuvor eingelegt werden muss. Meine ersten Fotos habe ich mit dieser Kamera in Italien geschossen.
Haben Sie einen Unterschied zwischen der früheren und heutigen Fotografie feststellen können? Ja, leider, denn ich habe noch die analoge Fotografie von Beginn an gelernt. Ich habe zusammen mit dem Fotografen Günter Derleth gearbeitet und Mehrfachbelichtungen durchgeführt. Diese Technik kann heutzutage schnell und einfach mit dem Programm Photoshop umgesetzt werden. Bei der analogen Fotografie dauerte das um einiges länger und zudem war es wichtig konzentriert zu arbeiten und sein Wissen einzubringen. Durch die große Filterauswahl, die es heutzutage gibt, kann jeder ein schönes Foto erhalten, doch der eigentliche Sinn der Fotografie ist weg.
Was begeistert sie heute an der Fotografie? Ich verwende meine Smartphone-Kamera zum Fotografieren, dadurch kann ich ganz andere Aufnahmen machen. Ich kann Personen oder Personengruppen fotografieren ohne Aufmerksamkeit zu erzeugen. Der Vorteil ist auf jeden Fall, dass das Handy viel unauffälliger ist und man benötigt kein großes Equipment mehr, sowie bei der analogen Fotografie. Ich bearbeite meine Fotos auch nicht nach, wenn die Belichtung nicht stimmt, war es einfach ein Belichtungsfehler des Handys.
Personen, Landschaften oder Gegenstände? Ich fotografiere das, was ein anderer nicht sieht und dran vorbei läuft. Oft fotografiere ich in Italien und auch dort gibt es schöne Graffitis oder einzigartige Bodenstrukturen. In der Ausstellung im Kulturladen Röthenbach zeige ich einen Auswahl meiner Zebrastreifen, die ganz unterschiedlich sind und das fotografiere ich. Das was alltäglich von uns Menschen benutzt wird, aber keiner genau hinsieht. Beim genaueren Betrachten der Umwelt kommen dann kleine Details wie Blumen oder ähnliches zum Vorschein. Das ist sozusagen meine Gabe. Ich erkenne Kleinigkeiten an denen andere Menschen einfach vorbeigehen würden. In Ancona, einer Stadt in Italien habe ich ein Wohnhaus fotografiert, das mit kleinen rosafarbigen Fliesen geschmückt war und eine morbide Toreinfahrt hatte. Ein paar Wochen später bin ich dann wieder daran vorbeigefahren und das Haus wird jetzt saniert. Gut dass ich es fotografiert habe, denn die Besonderheit ist jetzt erloschen.
Was möchten Sie mit Ihren Fotos bei den Betrachtern erzeugen? Die Motive die ich fotografiere sind sehr schön, beinhalten jedoch immer eine Kleinigkeit die bei den Betrachtern zum Denken anregen sollen. Ein Foto von mir, zeigt einen Strand mit einem idyllischen Eindruck und ganz unten in der Ecke des Bildes sieht man Müll liegen. Neben dem Bild hängt auch ein Foto, welches thematisch dazu passt. Ziel ist es dass sich die Gegensätze anziehen, ein Yin und Yang sozusagen, und auf die Schönheit unserer Natur aufmerksam machen, die es gilt zu erhalten.
Die Ausstellung von Holger Lehfeld ist noch bis zum 13.05. im Kulturladen Röthenbach zu sehen.
Interview mit dem Künstler Holger Lehfeld
Die diesjährigen Ausstellungen im Kulturladen Röthenbach laufen alle unter dem Oberthema „Stadt - Land - Mensch“. Die Ausstellung „Es war einmal ... der Mensch“ des Malers Holger Lehfeld orientiert sich danach. Er arbeitet vermehrt mit Öl und stellt in seinen Werken den Menschen in den Fokus. Den Zustand zwischen Lebensfreude und Verzweiflung stellt er bildnerisch in seinen Werken dar. Ein Interview mit dem Künstler soll einen Einblick hinter den Erstellprozess eines Bildes geben. Das Interview führte unsere Praktikantin Svenja Holy
Wie kamen Sie zur Malerei? Lehfeld: Das ist schon lange her. Ich war ungefähr 20 Jahre alt und habe gemerkt, mich selber bildnerisch ausdrücken zu wollen. Für mich selbst habe ich schon autodidaktisch gemalt und verschiedene Maltechniken ausprobiert. Zur Weiterentwicklung habe ich Volkshochschulkurse belegt und Aktzeichenkurse, damit ich das figürliche Verständnis erwerbe. Mein Interesse für das Malen verstärkte sich und so hat die Kunst immer mehr Platz in meinem Leben eingenommen.
Warum haben Sie sich entschieden mit der Maltechnik Öl zu malen? Das hat sich bei mir so entwickelt. Anfangs stand für mich die Aquarellmalerei im Vordergrund und später während meines Studiums an der Akademie in Nürnberg habe ich begonnen mit Öl zu malen. Ich hatte Interesse daran, eine neue Technik auszuprobieren und fand es spannend speziell mit dieser Farbe zu malen.
Was inspiriert Sie? Mich kann Vieles inspirieren, meist entstammt der Grund aus meiner Umgebung oder dem, was mich gerade beeindruckt. Oft ergibt sich das während einer Betrachtung. Beim längeren Ansehen, entdeckt man immer wieder verschiedene Facetten, was einem anfangs gar nicht so wichtig erschien, bekommt immer eine größere Bedeutung.
Haben Sie Vorbilder oder Künstler an denen Sie sich orientieren? Nicht unbedingt. Natürlich habe ich Lieblingskünstlerinnen und Künstler. Zum Beispiel Paula Modersohn-Becker, Decker und Max Beckmann, das sind so meine Highlights. Früher hatte ich noch andere Künstler aus der Epoche des Expressionismus wie Claude Monet und auch Lovis Corinth, die für mich ganz spannende Persönlichkeiten sind.
Was bedeutet künstlerisch tätig sein für Sie? Die Freiheit im Ausdruck, das bedeutet Kunst für mich. Freiheit ohne Zensur, das ist für mich das Wesen der Kunst. Keine Einschränkung in der Gestaltung, die Kreation einer eigenen Welt und die Kommunikation mit dem Betrachter.
Holger Lehfeld 1968 geboren in Erlangen 1997 begann er ein Malereistudium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und ASP Krakau. Seitdem widmet er sich vermehrt der Ölmalerei.
Die Glocke im historischen Uhren- und Glockenturm des Kulturladens Röthenbach läutet seit Mittwoch, 02. Februar 2022, wieder. Auch die Turmuhr zeigt wieder die richtige Zeit an. Das Unternehmen Georg Rauscher Turmuhrenfabrik GmbH aus Regensburg hat den Turm Anfang des Jahres 2022 repariert und mit moderner Technik ausgestattet. Aufgrund eines Defekts hatte man das Schlagwerk im Januar 2021 abgestellt; seit kurz vor Weihnachten 2021 funktionierte auch das Uhrwerk nicht mehr.
Eine denkmalgerechte Sanierung des Kulturladens Röthenbach, Röthenbacher Hauptstraße 74, fand von 2012 bis 2018 in drei größeren Abschnitten statt. Zuerst erneuerte man die Brandschutzanlage und verlegte den Veranstaltungsraum. 2014 wurde das Dach des hinteren Gebäudes saniert, zwei Jahre später das vordere Dach und die Fenster. Dabei wurde der Uhren- und Glockenturm bereits umfangreich saniert. Der Kulturladen Röthenbach ist in einem historischen Gebäude mit langer Geschichte untergebracht. Mit der Eingemeindung 1922 ging das damalige Schulgebäude in den Besitz der Stadt Nürnberg über und war noch jahrelang ein belebtes Schulhaus. Nach weiteren Vergrößerungen wurde das Anwesen ab 1985 nur noch bedingt zum Unterrichten genutzt und zum Kulturladen umfunktioniert. Heute betreibt die Stadt Nürnberg den Kulturladen Röthenbach als Einrichtung des Amts für Kultur und Freizeit.
Im Jahr 1875 beschloss die Ortsgemeinde Röttenbach, heute unter dem Namen Röthenbach bekannt, ein eigenes Schulhaus zu bauen, da in der „Eibacher Schule“ Raumnot herrschte. So entstand 1877 ein Gebäude aus Sandstein mit einem Uhren- und Glockenturm, der aus einer offenen Säulenkonstruktion aus Gusseisen, Uhrwerk, vier Zifferblättern und einer Glocke besteht. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es größere Schulhausumbauten, da die Bevölkerungsrate zu dieser Zeit rasch anstieg und man Räumlichkeiten zum Unterrichten brauchte. Der Turm blieb weiterhin erhalten und konnte pünktlich seiner Aufgabe nachgehen. Laut der Publikation „40 Jahre Bürgerverein Nürnberg-Röthenbach“ wurde die Glocke im Ersten Weltkrieg als Gebets-, Läute-, Leichenaussegnungs-, Hochzeits- und Feuerglocke genutzt und deshalb vor dem Einschmelzen bewahrt.
Wie die Veröffentlichung des Bürgervereins berichtet, stammt die Glocke ursprünglich aus der Bayreuther Gegend und zählt zu den ältesten Glocken im Nürnberger Stadtgebiet. Sie ist mit der Inschrift „Elisabetha Sophia geb. König Princessin in Prevssen vnd Brandenbvrg vermaehlte Markgraevin zv Brandenbvrg Cvlmbach anno 1710“ versehen.