Von 2016-2020 setzte das Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg das Projekt „Gesunde Südstadt“ um - ein Projekt zur Gesundheitsförderung im Rahmen der Kommune, das von der AOK Bayern über das Präventionsgesetz gefördert wurde. Die Durchführung des Projekts erfolgte im südpunkt, mitten in der Südstadt – dort, wo die Menschen wohnen, arbeiten, spielen und lernen. Ziel war es, die gesundheitliche Chancengleichheit in der Nürnberger Südstadt zu verbessern. Die Verfolgung dieses Ziels ist weiterhin Bestandteil des südpunkts. Bessere Gesundheitskompetenz, mehr Lebensqualität – diese Punkte hat die Gesunde Südstadt im Blick!
Projektleiterin über die bisherigen Erkenntnisse:
„Das Thema Gesundheit ist im Projektgebiet angekommen und präsent. Es gibt zahlreiche Kooperationen mit anderen Akteuren in der Südstadt. Und mit unseren Aktivitäten konnten wir bereits viele Bewohnerinnen und Bewohner erreichen. Der Fokus auf Nachhaltigkeit und die Verstetigung von Angeboten wird im Weiteren ein wichtiger Bestandteil der Arbeit sein.“
Neben dem Bildungszentrum mit der „Gesunden Südstadt“ ist das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg ebenfalls mit einem Projekt aktiv. Gemeinsam leistet man einen Beitrag zu mehr gesundheitlicher Chancengleichheit in Nürnberg.
Das Projektgebiet, in dem etwa 95 000 Menschen leben (ca. 18 % der Nürnberger Gesamtbevölkerung), ist auf die Nürnberger Südstadt begrenzt. Es umfasst die Stadtteile: - Galgenhof inkl. Lichtenhof - Gibitzenhof - Gleißhammer - Glockenhof inkl. Bleiweiß - Hasenbuck - Hummelstein - Steinbühl - Ludwigsfeld inkl. St. Peter - Tafelhof, Gugelstraße inkl. Rabus
Die Nürnberger Südstadt, ein Stadtgebiet mit hohem Anteil an sozial benachteiligten Bürgerinnen und Bürgern, bietet viele Ansatzpunkte für die soziallagenbezogene Gesundheitsförderung. Das Projekt ist zum einen mit gesundheitsbezogenen Angeboten im südpunkt aktiv zum anderen werden bedarfs- und zielgruppengerechte Angebote außerhalb des südpunkts im Stadtbezirk angestoßen und umgesetzt.
Ziele
Ziel des Projektes war es, durch gesundheitsfördernde Aktivitäten und Angebote die Lebensqualität in den Stadtteilen positiv zu beeinflussen. Die Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit war dabei das zentrale Anliegen. Wichtige Eckpunkte sind dabei: - Förderung des Gesundheitsbewusstseins - Stärkung von Gesundheitsressourcen der Bevölkerung - Durchführung verhaltensbezogener Angebote in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung - gesundheitsförderliche Gestaltung des Projektgebietes - Etablierung eines Kooperationskreises „Gesundheit in der Südstadt“
Umsetzung
Der „Leitfaden Prävention“ des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen gab die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des settingorientierten Projektes vor. Darüber hinaus orientierte sich die Arbeitsweise im Projekt an den „Prinzipien guter Prävention und Gesundheitsförderung“ der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) sowie an den „Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung“ des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit. Zentral waren dabei folgende Aspekte: niedrigschwellige Arbeitsweise, Partizipation, Empowerment und Verstetigung. Auf dieser Grundlage konnten mit und für die Südstadt-Bevölkerung bereits zahlreiche bedarfsgerechte Angebote der Gesundheitsförderung entwickelt und etabliert werden. Die wissenschaftliche Begleitevaluation erfolgte in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Prof. Dr. Niko Kohls und Christina Röhrich (beide Hochschule Coburg) sowie Prof. Dr. Dennis John (Evangelische Hochschule Nürnberg).
Projektabschluss und Weiterführung
2019 gewann das Projekt den Bayerischen Präventionspreis des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StmGP) in der Kategorie „Gesundheitliche Chancengleichheit“. Nach Auslaufen des Projekts wurden verschiedene Maßnahmen auf die Kooperationspartner im Stadtteil übertragen und in die Nachhaltigkeit überführt. So konnten beispielsweise die Bewegungstreffs im Hasenbuck und im Südstadtpark in Kooperation mit dem Quartiersmanagement und der Stadtteilkoordination weitergeführt werden.