„Kunst als Brücke“ – Schwerhörigkeit verstehen lernen
Die Idee:
Der schwerhörige Mensch ist für weite Teile der Gesellschaft ein fremdes Wesen: Wie hört es? Was hört es? Versteht es mich? Wenn nicht, warum nicht? Warum ist es "behindert"? Wie geht ein schwerhöriger Mensch mit seiner Schwerhörigkeit um, wie die anderen Menschen?
Kaum jemand, der noch nicht mit Schwerhörigen zu tun hatte, kann eine dieser Fragen zufriedenstellend beantworten, und selbst viele Schwerhörige tun sich damit äußerst schwer. Unkenntnis ist gemeinhin ein guter Nährboden für Vorurteile und Diskriminierung, und das bekommt auch der schwerhörige Mensch fast tagtäglich zu spüren.
Das Projekt soll helfen, die Behinderung "Schwerhörigkeit" anschaulich, verständlich und für Außenstehende erfahrbar zu machen. Was es psychisch, physisch und sozial für die Betroffenen heißt, schwerhörig zu sein. Mit welchen Strategien und Hilfsmitteln ein schwerhöriger Mensch seinen Alltag und seinen gesellschaftlichen Umgang bewältigt. Und warum schwerhörige Menschen weitgehend andere technische und kommunikative Hilfen brauchen.
Die Umsetzung:
Wir haben die Kunst als Medium der Verständigung gewählt. Sie erlaubt eine Verständigung in beide Richtungen: von Schwerhörigen zu Guthörenden, und auch umgekehrt. Folgende drei Veranstaltungen sollen Räume zum Beobachten, zur Begegnung, zur Diskussion – und zum Verstehen schaffen:
- Samstag, 20. September 2014 im Hirsvogelsaal Lesungen der beiden Autorinnen Maryanne Becker und Eva Sommer Mit anschließender Diskussion und Erläuterung der Ringschleifentechnik
- Samstag, 06. September – Freitag, 03. Oktober 2014 Galerie Atzenhofer Ausstellung zum Thema "Schwerhörigkeit" und "Kommunikation" Gerd Bauer und andere Künstler 06.09.2014 Vernissage 27.09.2014 Lesung des Autors Alexander Görsdorf aus seinem Buch "Taube Nuss"
- Dienstag, 04. November 2014 Casablanca Lichtspiele Film "Touch the Sound" – a sound journey with Evelyn Glennie Mit anschließendem Vortrag zum Thema "Hörschädigung – medizinische und soziale Aspekte"
Bei allen drei Veranstaltungen ist für hörgeschädigte Menschen eine Induktionsanlage vorhanden und ein Schriftdolmetscher im Einsatz.