Mathematik

Was ist Mathematik?

Rechnen lernen die Kinder in der Grundschule. Warum also noch Mathe am Gymnasium? Mathematik ist weit mehr als addieren und multiplizieren. Ihr Wesen ist vielmehr die Abstraktion: Mathematiker lassen alles weg, was nicht zur Lösung einer Aufgabe nötig ist, und beschäftigen sich nur mit dem Wesentlichen. Die Zahl 3 bedeutet eben nicht „3 Äpfel” oder „3 Birnen”, sondern „3 Stück von was auch immer”. Genauso ist eine Kugel in der Mathematik nicht eine bestimmte Billardkugel, sondern die Form an sich.

Das Beispiel Stadtplan verdeutlicht die Idee: Auf ihm sind alle Straßen dargestellt, die Einzelheiten fehlen aber. Ob der Fahrweg gepflastert ist oder geteert, ob an ihm Einfamilienhäuser stehen oder Bürohochhäuser, lässt sich nicht ausmachen. Verzeichnet ist nur das, worauf es ankommt: Welche Straßen man einschlagen muss, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Wer einen Stadtplan liest, treibt Mathematik, auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist. Er sieht ab von Häusern, Autos, Fußgängern und findet die gesuchte Straße, obwohl sie auf dem Plan nur als Strich auftaucht.

Wozu Mathematik?

Das Konzept Stadtplan geht nicht nur bei der Routensuche auf. Dieselbe Mathematik lässt sich oft in ganz verschiedenen Zusammenhängen anwenden. Und das mit riesigem Erfolg in den Natur- und zunehmend auch Geisteswissenschaften und der Technik: Ohne Mathe gäbe es kein Fernsehen, keine Autos, keine Stromversorgung, keine Kühlschränke, keine Handys. Überall steckt Mathematik dahinter. Im fertigen Produkt ist sie zwar häufig nicht mehr sichtbar. Doch hätte es ohne sie nicht hergestellt werden können. Viele Geräte funktionieren nur dank ihr. Komplizierte Berechnungen etwa steuern Motor und Katalysator im Auto. Um einer CD Töne zu entlocken, sind mathematische Verfahren nötig. Und Computer gehen mit der gleichen logischen Strenge vor wie die Mathematik. Zu Recht nennt man sie daher mathematische Maschinen. Eigentlich sollte auf jedem technischen Gerät ein Aufkleber angebracht sein: „Mathematics inside“.

Und am Gymnasium?

Weil die Mathematik heute unser Leben durchdringt, müssen alle Abiturienten in Bayern in diesem Fach eine schriftliche Prüfung ablegen. Dabei muss ein Prüfungsteil ohne Taschenrechner bewältigt werden. Inhalt der Prüfung ist der gesamte gymnasiale Lehrstoff mit einem Schwerpunkt auf der 11. und 12. Jahrgangsstufe. Wesentlich für eine erfolgreiche Abiturprüfung ist sicheres Beherrschen der Grundtechniken wie zum Beispiel Bruchrechnung, Termumformungen und das Lösen von Gleichungen, das jedoch alle Gymnasiastinnen und Gymnasiasten durch regelmäßiges Üben erlangen können.

Darüber hinaus

statt mit Stift und Papier üben viele lieber am Computer. Auf MatheGym findet man Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, die auf den bayerischen Lehrplan abgestimmt sind. Mit der durch den Förderverband der Schule gesponserten Schullizenz des JSG können Schülerinnen und Schüler unserer Schule den normalerweise kostenpflichtigen Service umsonst nutzen und so Unterrichtsinhalte vertiefen und für Leistungsnachweise lernen. Dadurch spart jeder Schüler 50€ pro Schuljahr!

Das Problem des Monats ist ein schulinterner Mathematik-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer jeden Monat eine neue Knobelaufgabe knacken.

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 nehmen alle Klassen am internationalen Känguru-Wettbewerb teil.

Literaturtipps

Wolfgang Blum: Eine kurze Geschichte der Mathematik

wbg Theiss, Darmstadt 2019, 199 S., 20 Euro

ISBN-10: 3806238774

ISBN-13: 978-3806238778



Wolfgang Blum: Was ist Was Band 12 - Mathematik

Tessloff, Nürnberg 2001, 48 S., 9,95 Euro

ISBN-10: 378860252X

ISBN-13: 978-3788602529

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