Johannes Scharrer wurde am 30. Mai 1785 in Hersbruck geboren. Noch heute ist dort sein Geburtshaus zu sehen. Von seiner Jugend ist soviel bekannt, dass er durch "lebhaften Geist, schnelle Auffassungsgabe und großen Wissensdurst" auffiel. Deshalb ließen ihn seine Eltern eine Lateinschule besuchen, die er hervorragend meisterte. Ungewöhnlich war jedoch, dass Johannes Scharrer kein Studium anstrebte, sondern zu einem Kaufmann in die Lehre wollte. Während seiner Lehre erlernte er die englische, französische, spanische und italienische Sprache und eignete sich eine umfassende Bildung an, die ihm später in seiner kaufmännischen und öffentlichen Tätigkeit eine solide Grundlage bot.
Nach seiner Lehre zog er in die freie Reichsstadt Nürnberg und gründete mit seinem Schwager das Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger, was seiner Herkunft durchaus gemäß war: Sohn eines Brauers aus der Hopfenstadt Hersbruck (das Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger besteht heute noch unter dem Namen HOPUNION). Mit seiner Firma war Scharrer sehr erfolgreich: Bis nach London und Gent in Flandern wurde der Hopfen verkauft.
1818 wurde Johannes Scharrer Magistratsrat. Sein Amt als zweiter Bürgermeister übte er von 1821-1829 aus. Ab jetzt beschäftigte er sich hauptsächlich mit dem Finanz- und Schulwesen. Er gründete die städtische Sparkasse, die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule und schließlich 1834 die Handelsgewerbeschule, das heutige Johannes-Scharrer-Gymnasium (u. a.). Außerdem gründete er die "Ludwigsbahn", die Dampfeisenbahn, welche zwischen Nürnberg und Fürth fuhr. Seine anstrengende und pausenlose Arbeit forderte jedoch schließlich ihren Tribut: Am 30. März 1844 verstarb Johannes Scharrer nach einem Schlaganfall im Beisein seiner Söhne.
Chronik der Schule
1834
Eröffnung einer "Handelsgewerbeschule" im ehemaligen Augustinerkloster, angeregt und gefördert von Johannes Scharrer. Eine langjährige Forderung des Nürnberger Handelsstandes wird erfüllt.
1918
Umbenennung der Schule in "Städtische Höhere Handelsschule für Knaben". Sie wird als höhere Lehranstalt anerkannt.
1934
Zum Hundertjährigen: Die Höhere Handelsschule wird Wirtschaftsoberschule. Von 1939 an berechtigt die Abschlussprüfung zum Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
1942
Zerstörung des Schulhauses an der Goethestraße durch Bomben. Umzug in das Schulhaus am Webersplatz.
1945
Das Schulhaus am Webersplatz wird durch Bomben schwer beschädigt. Der Unterricht muss eingestellt werden.
1946
Wiederaufnahme des Unterrichts im Gebäude am Webersplatz. Elf Klassen werden in vier Räumen unterrichtet.
1947
Die ersten Mädchen werden in die Schule aufgenommen.
1950
Die Schule heißt nun "Wirtschaftsoberrealschule mit Höherer Handelsschule für Jungen".
1957
Das Abitur der Wirtschaftsoberrealschule wird dem an anderen Gymnasien gleichgestellt (allgemeine Hochschulreife).
1965
Die Schule erhält den Namen "Städtisches Johannes-Scharrer-Gymnasium – Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium".
1969
Die Schule erhält als weiteren Zweig ein "Sozialwissenschaftliches Gymnasium“.
1974
Fertigstellung des Erweiterungsbaus an der Tetzelgasse. Damit sind die Voraussetzungen für eine zeitgerechte, praxisnahe Bildung und Erziehung geschaffen.
Organisationsteam Ehemaligentreffen: Estrid Kaiser-Nussel, Alexandra Lutz, Dr. Michael Veeh, Marcus Krellner
Zur Planung künftiger Ehemaligen-Treffen sind wir auf der Suche nach aktuellen Anschriften und Kontaktdaten früherer AbsolventInnen, um diese persönlich einladen zu können. Über Ihre Mithilfe würden wir uns sehr freuen. Bitte schreiben Sie uns:
Sie organisieren selbst ein Klassentreffen für Ihren Jahrgang? Gerne stellen wir die Einladung dazu hier ein. Nutzen Sie dazu folgendes Kontaktformular:
Der 1955 gegründete Verband ehemaliger Angehöriger des Johannes-Scharrer-Gymnasiums, Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium der Stadt Nürnberg e.V. , bildet ein Netzwerk unter ehemaligen Schüelerinnen und Schülern sowie Lehrern der Schule. Weitere Informationen finden Sie auf der Verbands-Homepage: