Ziele der Mobilpunkte



Udo chillt lieber!

Daniel Ulrich, Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg und Michael Glotz-Richter, damals Referent für nachhaltige Mobilität beim Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr bei der Einweihung des ersten Nürnberger Mobilpunktes.


Verbindungen schaffen durch Mobilpunkte

Ziel der Mobilpunkte ist es, die multimodale Verkehrsmittelnutzung zu fördern und durch die Kombination von ÖPNV, Fußverkehr, Radverkehr und Carsharing eine Alternative zum privaten Pkw aufzuzeigen.

Die Nürnberger Mobilpunkte sind nach dem Vorbild der Bremer Mobilpunkte entstanden. Zur Verknüpfung der umweltfreundlichen Verkehrsarten wurde deshalb bei der ersten Ausbaustufe darauf geachtet, dass die Mobilpunkte an ÖPNV-Haltestellen liegen, über Radständer verfügen und sich dort nach Möglichkeit auch eine Fahrradverleihstation befindet.

Bei der Auswahl der Standorte der folgenden Ausbaustufen ist es nun vor allem das Ziel, ein möglichst dichtes Netz an Mobilpunkten zu schaffen und in den innerstädtischen Quartieren von jedem Standort aus in einer fußläufigen Entfernung von 350 Metern eine Station anzubieten. Nach und nach soll auch das Netz außerhalb des B4 Rings weiter verdichtet werden.
Dieses Ziel wird mit der aktuell laufenden vierten Ausbaustufe mit dann 104 Standorten sogar übertroffen.

Entwicklung Carsharing

Die Erfahrungen aus anderen Städte zeigen, dass ein Carsharing-Fahrzeug bis zu 20 private Fahrzeuge ersetzt, in Nürnberg sind es derzeit etwa dreizehn. Dies ergab eine Befragung, die der Carsharing-Anbieter im Auftrag der Stadt Nürnberg durchgeführt hat.

Carsharing wird insbesondere in dicht bebauten Gebieten, in denen nur begrenzt private und öffentliche Stellplätze zur Verfügung stehen, gut angenommen. Damit kann das Angebot zu einer Entspannung des Parkdrucks in diesen Gebietenbeitragen und die Umnutzung von Parkplätzen im öffentlichen Raum, zum Beispiel für Radabstellanlagen oder Grünflächen, ermöglichen.

Mittlerweile gibt es in Nürnberg fast 8.000 registrierte Kundinnen und Kunden und im Jahr 2023 wurden die Carsharing-Fahrzeuge 46.900 Mal ausgeliehen. Dieser Zuwachs ist auch auf die Ausweitung der Mobilpunkte und das zusätzliche Angebot an Carsharing-Fahrzeugen zurückzuführen.


Vorzüge des Carsharings

Gerade für all diejenigen, die Ihr Auto nicht jeden Tag brauchen, steht so in Kombination mit dem ÖPNV, Radfahren und Zufußgehen eine attraktive Alternative zum privaten Pkw zur Verfügung. Laut der neuesten Veröffentlichung des Bundesverband Carsharing e.V. ist Carsharing bei einer jährlichen Kilometerleistung von bis zu 14.000 Kilometern günstiger als der Kauf und Unterhalt eines vergleichbaren Pkw. Zudem entfällt mit dem Carsharing-Fahrzeug in den innerstädtischen Gebieten die oft aufwendige Parkplatzsuche, da das Auto wieder auf dem dafür reservierten Stellplatz abgestellt werden kann. Auch die Wartung und der Unterhalt wie z.B. TÜV, Reifen- und Ölwechsel entfallen für die Nutzer.

Grundsätzlich muss zwischen klassischem, stationsgebundenem Carsharing und stationsungebundenem Carsharing (auch freefloating Carsharing genannt) unterschieden werden. Nur das klassische Carsharing-System, bei dem jedes Fahrzeug seinen eigenen festen Stellplatz im Stadtgebiet hat, an welchem es nach der Fahrt wieder abgestellt werden muss, führt zu einer relevanten Reduzierung der Anzahl privater Pkw und der Pkw-Nutzung insgesamt.

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