Geschichte des Rechnungsprüfungsamts
1842 wurde in der Stadtverwaltung ein ‚Rechnungsrevisorat’ eingeführt, das bis 1849 Bestand hatte. Ein an den Verwaltungsgeschäften nicht beteiligter Beamter prüfte die Gemeinderechnungen, bevor sie vom Magistrat anerkannt und unterzeichnet wurden. Dadurch wurde für die Kassen- und Rechnungsführung der Stadt Nürnberg eine wirksame, neutrale Kontrolle geschaffen.
Nachdem man hierauf wieder verzichtet hatte, führten der Finanzreferent bzw. ab 1870 mehrere Kassen- und Rechnungsbeamte die Rechnungsprüfung durch. 1874 wurde erneut ein unabhängiges Rechnungsrevisorat errichtet, dessen Aufgabe vor allem die Prüfung aller Jahresrechnungen über die einzelnen Verwaltungszweige und über die besonderen Gemeindeunternehmen (Gaswerk, Gemeindekrankenversicherungskasse und andere) sowie über die Fonds und Anstalten der Stiftungen und der Armenpflege war. 1901 bestand es aus dem Oberrevisor, vier Revisoren mit der Amtsbezeichnung Sekretär, zwei Funktionären und einem Assistenten.
1920 wurde das Revisionsamt neu errichtet und infolge der Deutschen Gemeindeordnung 1935 in das Rechnungsprüfungsamt umbenannt. Daneben existierte ein eigenes Rechnungsprüfungsamt Zweckverband Reichsparteitag Nürnberg.
Heute prüft das Rechnungsprüfungsamt die gesamte Wirtschaftsführung der Stadt Nürnberg. Es führt zudem Kassen- und Sonderprüfungen durch und ist insgesamt Sachverständige für den Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats. Einen wichtigen Bereich stellt auch die Prüfung von Vergaben ab einer bestimmten Größenordnung dar.
Gemäß der rechtlichen Vorgaben befindet sich die Dienststelle im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters. Sie hat ihren Sitz in der Theresienstraße 1 und umfasst 27 Vollkraft-Stellen (Stand 01.05.2019).
(Quelle: StadtAN C 60; GSI 125 Nr. 108, 252; Autor: Bauernfeind, W.
Stadtlexikon Nürnberg)