"Nürnberger Leitlinien für Qualität und Inklusion auf Spielplätzen, Spielhöfen und Aktionsflächen" aktualisiert

Die „Nürnberger Leitlinien für Spielplätze, Spielhöfe und Aktionsflächen“ sind überarbeitet und erweitert worden. Sie schreiben – deutschlandweit einzigartig – seit 2022 verbindliche Regelungen und überprüfbare Zielwerte für Qualität und Inklusion auf Spielflächen fest. Federführend sind das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien – Jugendamt und der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR), der unter anderem für Planung und Unterhalt von Spielflächen zuständig ist.

Die Leitlinien wurden um einen einführenden Erläuterungsteil zur Spielflächenplanung ergänzt und beinhalten nun auch eine Beschreibung der Kinder- und Jugendbeteiligung, verschiedene Praxisbeispiele, nach DIN 1176 (Sicherheit von Spielgeräten) geprüfte Anbindungsvarianten für eine bessere Erreichbarkeit sowie Anforderungen verschiedener Betroffenengruppen und des Spielflächenunterhalts. Damit erläutern die Leitlinien Planerinnen und Planern sowie interessierten Kommunen jetzt noch praxisnäher die Anforderungen an Spielplätze, Spielhöfe und Aktionsflächen anhand von Leitideen, Skizzen und Fallbeispielen.

Neue Ideen

Mittlerweile sind bereits fünf Spielplätze in Nürnberg gemäß dieser Kriterien gebaut oder umgestaltet worden, weitere sind in Planung. Nürnberg hat in den letzten zwei Jahren innovative Lösungen für inklusive Belange entwickelt.
Hierzu gab und gibt es einen engen Austausch mit Betroffenen und Interessensvertretungen. Ein Ergebnis dieses Austauschs ist beispielsweise der pilothafte Einbau einer Rasenschutzmatte als Sandmatte, welche die Berollbarkeit von Sandflächen ermöglicht. Damit kann zum Beispiel am frisch sanierten Spielplatz am Jean-Paul-Platz ein vielfältig nutzbarer Sandspielbereich mit dem Rollstuhl erreicht werden.

Erlebnis- und Begegnungsorte

Nürnberg setzt immer mehr auf die inklusive Spielflächenplanung. Das bedeutet: Spielflächen sollen Erlebnis- und
Begegnungsorte für alle Kinder, Jugendliche und Familien sein. Der Kerngedanke dabei ist: Unsere Spielplätze bieten nicht alles für alle, sondern für alle etwas im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten. Aufeinander aufbauende Herausforderungen machen die Flächen attraktiv für verschiedene Altersklassen und Fähigkeiten. Der Schlüssel liegt zudem im sorgfältigen Augenmerk auf Qualität im Gesamten wie im Detail und auf der konsequenten Partizipation bei Entwicklung und Umsetzung: Gemeinsam entsteht Gutes!

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Seit der ersten Auflage der Leitlinien wurden verschiedene Varianten für Leitsysteme erprobt sowie Möglichkeiten zur Umsetzung des Zwei-Wege- und des Zwei-Sinne-Prinzips an Spielflächen getestet. Dabei werden mindestens
zwei Sinne (Sehen, Hören, Tasten/Fühlen) angesprochen und Wege sind begeh- und berollbar als wichtige Eckpfeiler der barrierefreien Gestaltung.

Nicht alles aus der Theorie funktioniert auch in der Praxis – die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus den vergangenen zwei Jahren hat die Stadt Nürnberg in der Neuauflage der Leitlinien detailliert beschrieben. Bereits jetzt werden erste Nürnberger Lösungen von Spielgeräteherstellern, Kommunen und Prüfern übernommen.

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