Neue Blumenwiesen und Staudenbeete in Kleinweidenmühle und Johannis
Insektenfreundliche Wiesen
SÖR hat im Stadtviertel Kleinweidenmühle drei neue Blumenwiesen angelegt. Zwei befinden sich am Geh- und Radweg entlang des südlichen Pegnitzufers, eine weitere insektenfreundliche Wiese findet sich in der Grünfläche am Spittlertorgraben, Ecke Obere Turmstraße. In den Monaten Mai, Juni und Juli stehen die Wiesen in voller Blütenpracht und erfreuen nicht nur die Passanten, sondern auch eine Vielzahl Insekten, die bereits in den frühen Morgenstunden auf Nektarsuche sind.
Es dauert seine Zeit
SÖR hat die drei Flächen bereits im zurückliegenden Winter angelegt, mit einem Schutzzaun versehen und mit einer Infotafel darauf hingewiesen, dass vor Ort eine Blumenwiese angelegt wurde. Denn: Am Anfang ist bei einer Blumenwiese erst einmal nicht viel zu sehen. In diesem Fall wurden erst der vorhandene Rasen entfernt, der Boden aufgelockert und die Blumensamen ausgebracht. Bis in den April hinein sieht man nur den anstehenden Boden und dann erst beginnen die ersten Samen zu keimen. Das mag für manchen eher unattraktiv sein. Aber das Warten lohnt sich. Bereits im Mai zeigen sich die ersten Blüten und im Juni zeigen sich Kornblumen, Mohn und Co. in voller Schönheit.
Wichtig für die Artenvielfalt
Artenreiche Blühwiesen und Blühflächen leisten einen positiven Beitrag zur biologischen Vielfalt, indem sie eine reichhaltige Nahrungsquelle für Insekten, Vögel und andere Tiere darstellen. Sie bilden außerdem die Pollen- und Nektarquelle für Schmetterlinge, Bienen, Käfer und alle anderen Bestäuber.
Ohne Mähen geht es nicht
Je nach Standort werden sich die Blühflächen unterschiedlich entwickeln. Da, wo in einem Jahr noch der Mohn dominiert, kann im nächsten Jahr schon eine andere Pflanzenart stärker vertreten sein. Damit die Artenvielfalt langfristig erhalten bleibt, muss jede noch so schöne Blumenwiese irgendwann gemäht werden. Der Zeitpunkt für die Mahd liegt Ende Juni, Anfang Juli. Generell gilt: Wenn der Großteil der Blumen verblüht ist und die Samen sich verbreitet haben, sollte gemäht werden. Unterlässt man eine regelmäßige Mahd, werden sich innerhalb kurzer Zeit konkurrenzstarke Pflanzen ansiedeln und der bunten Vielfalt ein schnelles Ende bereiten.
Nichts für Rasenliebhaber
Da wo gespielt, gepicknickt und gegrillt wird, mäht SÖR den Rasen häufiger, weil hier ein größerer Nutzungsdruck besteht und die Ansprüche an den Rasen anders als an eine Blühwiese sind. Eine insektenfreundliche Blühwiese mag nicht in jedem Monat des Jahres eine Augenweide sein. Aber die Wochen und Monate, in denen sie ihre volle Pracht entwickelt, ist sie von unvergleichlicher Schönheit. Letztendlich sollte man auch nicht vergessen, dass eine Blumenwiese nicht nur für ein optisches Highlight sorgen soll, sondern in erster Linie den Erhalt der Artenvielfalt sichern soll. Auch wenn es im Winterhalbjahr in den mit Holzzäunen abgetrennten Bereichen nicht ganz so ordentlich aussehen mag, genau diese Strukturen benötigen Insekten und andere Tiere zum Überwintern. Last but not least: eine Wiesenfläche braucht man nicht zu wässern und nur ein- bis zweimal im Jahr zu mähen. Denn bei aller Schönheit und Zweckmäßigkeit muss SÖR auch immer den Arbeits- und Pflegeaufwand im Blick behalten.
Staudenfläche in Johannis
Etwas anders ist die Sache gelagert, wenn es um Staudenflächen im Innenstadtbereich geht. Hier steht der gestalterische Aspekt im Vordergrund. Bei den verwendeten Pflanzen handelt es sich um Stauden, die im Winter einziehen, also ihr Blattwerk stark reduzieren – und dann im Frühjahr wieder über Wurzeln, Rhizome oder Zwiebeln austreiben. Hier möchte man über einen möglichst langen Zeitraum die Blühaspekte der Beete erhalten.
Warum Kies-Mulch?
Staudenflächen sind, bei aller Schönheit, sehr pflegeintensive Grünflächen. Die Abdeckung mit Kies hilft vor allem bei einer Neuanlage, den Arbeitsaufwand auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Mulch reduziert unter anderem unerwünschte Beikräuter, schützt den Boden vorm Austrocknen, gleicht Temperaturschwankungen aus und verhindert manchen Hundehaufen, denn Hunde meiden Kies zum Verrichten ihrer Notdurft.
Keine Steinwüste
Den zu Recht verrufenen Schottergärten geht es in erster Linie darum, Stein, Kies oder Schotter als Solchen in den gestalterischen Mittelpunkt zu stellen. Bei den von SÖR angelegten Staudenflächen – die U-Bahnhöfe Gostenhof und Bärenschanze sind weitere gute Beispiele – ist der Kies-Mulch nur Mittel zum Zweck: Die Grünfläche in Johannis zeigt, dass im Laufe des Jahres von der Kiesfläche nicht mehr viel zu sehen ist und die Stauden eine dichte Vegetation ausgebildet haben.