Derzeit investiert die Stadt Jahr für Jahr viel Geld, um das Max-Morlock-Stadion verkehrssicher und nutzbar zu halten. Daraus ergeben sich Herausforderungen, aber auch Potenziale für das Stadion und das umliegende Sportareal. Die Stadt hatte eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die verschiedenen Szenarien – Sanierung, Modernisierung oder Neubau – für das Stadion und das umliegende Areal aufzuzeigen und zu bewerten. Die Ergebnisse wurden am 7. Juli 2023 vorgestellt. Das darin vorgeschlagene weitere Vorgehen hat der Stadtrat am 19. Juli einstimmig beschlossen.
Was ist neu?
Am 28. Februar 2024 tagte der Lenkungskreis des Stadionprojektes und diskutierte die aktuellen Entwicklungen im Projekt. Erstmals wurden mehrere Varianten einer Funktionsplanung für den geplanten Komplettumbau des Max-Morlock-Stadions vorgestellt. Anfang April sollen die Entwürfe des Planungsbüros AS+P öffentlich vorgestellt und diskutiert werden. Weitere Informationen hierzu werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Auf Basis dieser Entwurfsplanung wird ein Businessplan mit Kostenrahmen für die verschiedenen Stadionvarianten erstellt. Damit können Kosten- und Ertragsseite als Entscheidungskriterien herangezogen werden. Auch über die geplante nachhaltige Energieversorgung des Stadions wurde im Lenkungsausschuss berichtet: Arena, Messe, Stadion und Technische Universität sollen in einem Verbund gemeinsam mit Energie versorgt werden.
Weitere Informationen zum aktuellen Sachstand finden Sie auf der Internetseite zum Stadionareal.
Das Max-Morlock-Stadion befindet sich auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände im Südosten Nürnbergs und ist in den Volkspark Dutzendteich eingebettet. In der Nähe liegen die Nürnberger Messe, die ARENA NÜRNBERGER Versicherung, das Stadionbad und das Zeppelinfeld. Das Stadion ist mit Straßenbahn, S-Bahn, U-Bahn und Bussen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
Flächen
Im Max-Morlock-Stadion finden neben Fußballspielen unterschiedliche Veranstaltungen von Tagungen bis hin zu Konzerten statt. Der Innenraum bietet Platz für bis zu 50.000 Personen. Das zugehörigen VIP-Gebäude hat eine Kapazität von bis zu 1.200 Personen. Die in der Machbarkeitsstudie empfohlene Entwicklung sieht vor, die Gesamtkapazität auf ca. 45.000 Plätze zu reduzieren, während die Anzahl der VIP-Plätze erhöht werden soll.
Künftige Nutzung
Der größte Teil der Tribünenbauwerke ist über 30 Jahre alt und sanierungsbedürftig. Um den jetzigen Zustand des Stadions zu erhalten, muss die Stadt jährlich etwa 2,5 Millionen Euro investieren. Das Stadion entspricht zudem nicht mehr den internationalen Anforderungen an ein modernes Stadion – ein Hauptgrund für die gescheiterte Bewerbung um die UEFA EURO 2024.
Das Sportareal rund um das Stadion wurde in die Machbarkeitsstudie einbezogen, um nicht nur das Stadion, sondern auch die mögliche Entwicklung eines Sport- und Freizeit-Quartiers zu betrachten. So könnten zwischen den Veranstaltungsorten Zeppelinfeld, Messe, Arena und Stadion künftig Synergien geschaffen werden. Ebenso wäre es möglich, innerhalb des Stadions neue Nutzungen anzusiedeln. Auch die gegenüber liegende Eissport- und Mehrzweckhalle ARENA NÜRNBERGER Versicherung muss in absehbarer Zeit saniert werden. Daher wird auch sie bei der Weiterentwicklung des Areals berücksichtigt.
Zusammenfassend empfiehlt die Studie eine behutsame Weiterentwicklung des Gesamtareals sowie den Umbau des Stadions zum Fußballstadion und der separaten Bündelung von anderen sportlichen Nutzungen wie Leichtathletik, American Football und Weiterem auf den angrenzenden Flächen des Stadions. Die Stadionumgestaltung geschieht unter denkmalschutzgerechter Integration der achteckigen Grundform und der Haupttribünenfassaden. Der Volkspark Dutzendteich wird bei aller Entwicklung geschont und ein respektvoller Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände garantiert.
Träger
Die Stadt Nürnberg ist Eigentümerin des Stadions. Betreiber ist die Stadion Nürnberg Betriebs-GmbH, Hauptmieter ist der 1. FC Nürnberg. Das Träger- und Finanzierungsmodell eines neuen Stadions steht noch nicht fest.
Kosten
Die Kosten liegen nach ersten Schätzungen bei rund 200 Millionen Euro für das Stadionprojekt.
Zeitplan
Mit dem Beschluss des Stadtrats im Januar 2022 wurde ein Prozess angestoßen, an dessen Ende nicht nur eine Sanierung, sondern auch eine Modernisierung des Stadions stehen soll. Im November 2022 hat die Stadt ein externes Planungsbüro mit einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Stadions und des umliegenden Sportareals beauftragt. Die Ergebnisse der Studie wurden am 7. Juli 2023 vorgestellt. Das darin vorgeschlagene weitere Vorgehen hat der Stadtrat am 19. Juli einstimmig beschlossen.
Die Entwicklung des Gesamtareals wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die nächsten Schritte sind die Erarbeitung eines Finanzierungskonzepts und die Erstellung eines nachhaltigen Konzepts der Energieversorgung. Über die weiteren Schritte soll im Stadtrat am 19. Juni 2024 entscheiden werden. Bis dahin werden verschiedene Arbeitsgruppen die bisherigen Ergebnisse vertiefen und konkretisieren.
Bürgerbeteiligung
In verschiedenen Formaten konnten sich die Bürgerinnen und Bürger schon im Herbst 2023 mit Ihren Rückmeldungen einbringen. Auf Basis der Ergebnisse wird das Informations- und Beteiligungskonzept für das Projekt stetig weiterentwickelt.
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum Thema Entwicklung des Max-Morlock-Stadions.
Auch Stadtrat und Ausschüsse beschäftigen sich mit dem Thema Entwicklung des Max-Morlock-Stadions. Hier eine chronologische Übersicht der Sitzungen:
Das Stadion wurde 1928 fertig gestellt. Die achteckige Grundrissform, die unter Denkmalschutz steht, stammt aus dieser Zeit. Um den Anforderungen der Fußball-Bundesliga gerecht zu werden, wurde das Stadion 1963 renoviert und erweitert. Eine Generalsanierung folgte ab 1987, ehe es 1991 als Frankenstadion wiedereröffnet wurde. Von 2002 bis 2005 wurde das Stadion modernisiert. Die Namensgebung veränderte sich im Laufe der Zeit. Dementsprechend wurde es zum Beispiel 2006 in easyCredit-Stadion und ab 2013 in Grundig Stadion umbenannt. Seit 2017 heißt es Max-Morlock-Stadion.
Machbarkeitsstudie
Ausführliche Informationen zu den Hintergründen, zur Machbarkeitsstudie und zum weiteren Vorgehen finden Sie auf einer separaten Website.
Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.