Im Hafengebiet müssen drei Brücken neu gebaut werden: der Frankenschnellweg über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente, die Hafenstraße über den Main-Donau-Kanal und die Hafenstraße über die Südwesttangente. Die Stadt will die Verkehrsbehinderungen während der Bauzeit so gering wie möglich halten. Leistungsfähige Umleitungsstrecken und Behelfsbrücken gehören deshalb zu den vorbereitenden Baumaßnahmen.
Was ist neu?
Die Behelfsbrücken, die während der Bauzeit die Überquerung des Kanals und der Südwesttangente ermöglichen, wurden im Herbst 2023 errichtet. Die Brücken müssen nun an die Südwesttangente und die Hafenstraße angeschlossen werden. Im Herbst 2024 beginnen die Arbeiten an der Frankenschnellwegbrücke. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird es dann auch zu einer Bündelung des Verkehrs auf die Ostseite des Brückenbauwerks kommen. Dann steht in jede Richtung nur eine Fahrspur zur Verfügung.
Ab dem Frühjahr 2025 werden innerhalb eines Jahres die Verbindungsabschnitte aufgebaut und die Anschlüsse zu den bestehenden Straßen hergestellt. Erst wenn diese Arbeitsphase nach rund einem Jahr abgeschlossen ist, kann mit dem Abriss der beiden Brücken begonnen werden.
Infoveranstaltung zum aktuellen Projektstand der Hafenbrücken
Wann und wo die Bauarbeiten beginnen und wie es mit dem Projekt weitergeht, darüber informierte die Stadt am 19. September in der Turnhalle des Schulzentrums Südwest. Bürgermeister Christian Vogel stellte sich gemeinsam mit dem Projektteam den Fragen der rund 250 anwesenden Bürgerinnen und Bürger.
Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Nach dem Vortrag stellte sich das Team rund um die beiden Sör-Projektleiterinnen Claudia Cremer und Kristina Kellenberger den Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Fragen zu den Themen Umleitungsverkehre, Lärmschutz und Bauzeiten wurden dabei ebenso beantwortet wie die Frage eines Bürgers, der wissen wollte, warum man denn diese teure Behelfsumfahrt mache und nicht genauso vorgehen könne wie bei der Frankenschnellwegbrücke. „An der Kanalbrücke liegt die Hauptwache der Feuerwehr und wir haben als Auflage, jederzeit die ZufahrtsÂ- und Einsatzwege der Feuerwehr zu ermöglichen. Das wäre bei einem Vorgehen wie bei der Frankenschnellwegbrücke nicht möglich“, erläuterte Projektleiterin Claudia Cremer. „Die Sicherheit und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger steht immer an erster Stelle. Da können wir keine Kompromisse eingehen. Das gilt für die Standfestigkeit unserer Brücken genauso wie für sichere Einsatzwege der Feuerwehr“, betonte Bürgermeister Christian Vogel.
Sind Nürnbergs Brücken sicher?
Zu Beginn der Veranstaltung ging Bürgermeister Christian Vogel auch auf die Frage ein, wie sicher Nürnbergs Brücken sind: „Seit dem Brückeneinsturz in Dresden wird Land auf Land ab die Frage gestellt, wie sicher sind unsere Brücken? Kontrollieren wir genug, damit sich so ein Ereignis nicht wiederholt? Hundertprozentige Sicherheit gibt es wohl nirgends auf der Welt. Aber durch unsere hohen Kontrollstandards kommen wir dieser Idealzahl möglichst nah. Gerade bei dem sensiblen Bereich Brücken fangen wir rechtzeitig an, Prozesse einzuleiten, damit es nicht zu Brückensperrungen oder – schlimmer noch – zu einem Vorfall wie in Dresden kommt.“
Fakten zum Projekt
Lage
Im Südwesten von Nürnberg in der Nähe des Hafengeländes führen die drei Brücken über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente. Alle drei Brücken sind für den Nürnberger Südwesten äußerst wichtige Verkehrswege, insbesondere für den Hafen, aber auch das Umland.
Verkehrsaufkommen
Auf der Hafenstraße fahren durchschnittlich 35.000 Fahrzeuge pro Tag und auf dem Frankenschnellweg etwa 28.000 Fahrzeuge pro Tag.
Künftige Nutzung
Die Brücken werden nicht nur komplett abgerissen und neu aufgebaut, mit dem Neubau wird auch der gesamte Verkehrsfluss optimiert. Es ergeben sich Verbesserungen für den Schiffsverkehr, den LKW-Verkehr zum Hafen und für den Fahrradverkehr. Die künftige Brücke des Frankenschnellwegs wird zwei- statt dreispurig über den Main-Donau-Kanal verlaufen. Trotz der Wegnahme einer Fahrspur wird der Verkehr optimal fließen. Die beiden Brücken der Hafenstraße erhalten ihre Stabilität durch ein ansprechendes Stahlgeflecht über der Brücke, das an Fachwerk erinnert. Diese Konstruktion ist zwar etwas teurer als einfachere Alternativen, verspricht aber mehr Stabilität und eine längere Nutzungsdauer. Zudem beinträchtigen sie den Schiffsverkehr nicht.
Träger
Die Stadt Nürnberg ist Träger dieses Projekts.
Kosten
Die Kosten für Nürnbergs größtes Brückenprojekt betragen nach derzeitigem Stand rund 347,5 Millionen Euro. Davon wird die Stadt 156,5 Millionen Euro zahlen. Der Freistaat Bayern hat eine Förderung in Höhe von 191 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Zeitplan
Im Herbst 2023 wurden die Behelfsbrücken für die Hafenstraße errichtet, die während der Bauzeit die Überquerung des Kanals und der Südwesttangente ermöglichen. In der zweiten Jahreshälfte 2024 baut die Stadt die Umfahrungen für den Anschluss der Behelfsbrücken an die Südwesttangente und die Hafenstraße. Danach beginnen die Hauptarbeiten für den Neubau der Hafenbrücken. Diese bestehen aus dem Abbruch und Neubau von drei Hafenbrücken des Frankenschnellwegs und der Hafenstraße über den Main-Donau-Kanal sowie über die Südwesttangente. Das gesamte Bauprojekt wird nach derzeitigem Stand 2027 fertiggestellt sein.
Bürgerbeteiligung
Bereist zu Beginn des Projekts fanden Bürgerinformationsabende statt. Die Stadt hat die Bürgerschaft im Juni 2022 bei einer öffentlichen Veranstaltung über das weitere Vorgehen beim Projekt Hafenbrücken detailliert informiert.
Pressemitteilungen
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum Thema Erneuerung der Hafenbrücken.
In den letzten Jahren musste die Stadt aufgrund des korrosionsgefährdeten Spannstahls mehrmals sofort handeln. Zum Beispiel wurden die Brücken für den Schwerverkehr gesperrt und die Höchstgeschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer in der Hafenstraße beschränkt. Die Rampe Südwesttangente in Richtung Hafen ist außerdem seit April 2019 gesperrt.
18 Minuten, die sich lohnen: Die sehenswerte Animation zeigt den Bauablauf des Großprojekts bei den beiden südlich gelegenen Brücken.
Brückenbericht 2023
Vom Holzsteg bis zur Hafenbrücke – knapp 300 Brücken gibt es in Nürnberg. Ein riesiger Bestand, den die Stadt erhalten muss. Der Brückenbericht verschafft Ihnen einen Überblick.
Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.