Im Juni 2023 schloss die Galeria Kaufhof-Filiale in der Königstraße. Nach der Insolvenz der Eigentümer stand das Gebäude leer. Ein Jahr später kaufte die Stadt das Gebäude. Seit 1. Oktober 2024 hat die Stadt die Schlüssel für das ehemalige Kaufhof-Gebäude und ist nun offiziell Besitzerin. Eine Studie soll verschiedene Szenarien für eine mögliche langfristige Nutzung des Gebäudes untersuchen.
Was ist neu?
Im Januar 2025 rief die Stadt interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich mit ihren Ideen zur Zukunft des Kaufhof-Gebäudes zu beteiligen. Rund 750 Menschen kamen am 24. Januar 2025 vor Ort im Gebäude vorbei und brachten ihre Ideen und Vorschläge ein. Auch die weiteren rund 400 digitalen Zuschriften zeigen das große Engagement und Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der Entwicklung dieses zentralen Gebäudes.
Zu den zahlreichen eingebrachten Ideen gehörten unter anderem Einzelhandels- und Gastronomienutzungen, eine Markthalle, ein Kongresszentrum, diverse Bildungseinrichtungen, ein Bürger- und Kulturzentrum, aber auch ein vollständiger Abriss und Neubau des Gebäudes. Auch Beratungsangebote für Seniorinnen und Senioren, Räume für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, eine soziale Nutzung, die Umwandlung in Wohnraum oder eine öffentliche Nutzung und Begrünung des Daches brachte die Bürgerschaft als Vorschläge ein.
Diese Ideen werden nun strukturiert und in mehreren Schritten von den beauftragten Fachleuten analysiert. Im Frühjahr 2025 werden die Ergebnisse der Konzeptstudie dem Stadtrat präsentiert, um eine fundierte Grundlage für die Entscheidung zur weiteren Nutzung des Gebäudes zu bieten.
Blick in das leerstehende Kaufhof-Gebäude
Zukunftsmusik Eröffnungswochenende
Kunst- und Kulturprojekt „Zukunftsmusik“
„Zukunftsmusik“ bringt mit zeitgenössischer Kunst und Kultur Leben in die Innenstadt rund um das leerstehende Gebäude des ehemaligen Kaufhofs. Das vom Projektbüro Kultur initiierte und kuratierte Programm setzt Zeichen für Veränderung.
Das Kaufhofgebäude in der Königstraße sowie das dazugehörige Parkhaus in der Breiten Gasse liegen zentral in der Fußgängerzone in der Altstadt. Das Gebäude verfügt über einen eigenen Zugang zur U-Bahnhaltestelle Lorenzkirche. Seit Oktober 2023 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Flächen
Das Gebäude hat neben einem Tief- und Erdgeschoss drei Obergeschosse. Im dazugehörigen Parkhaus in der Breiten Gasse gibt es 220 Parkplätze.
Künftige Nutzung
Bis Mai 2025 sorgt die „Zukunftsmusik“ mit Kunst und Kultur rund um das ehemalige Kaufhaus für neues Leben im öffentlichen Raum, den Schaufenstern und der Fassade. Mit dieser ersten Zwischennutzung werden Impulse für die Transformation gesetzt und neue Perspektiven ermöglicht. Seit Oktober 2024 kann die Stadt auch in das Gebäude.
Die möglichen dauerhaften Nachnutzungen des ehemaligen Kaufhauses werden in einer Konzeptstudie ausgelotet. Diese wurde bereits Ende 2024 extern beauftragt. Im Januar 2025 hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich mit ihren Ideen für die Zukunft des Kaufhof-Gebäudes einzubringen. Die Ergebnisse der Studie werden im Frühjahr dieses Jahres dem Nürnberger Stadtrat zur weiteren Entscheidung vorgelegt. Klar ist, dass dabei eine wirtschaftliche Nutzung das Ziel ist und die Stadt das Gebäude nur gemeinsam mit Partnern entwickeln kann.
Eine mögliche zukünftige Nutzung wäre eine zentrale Anlaufstelle für Bildungsangebote. Die Stadt, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, die Messe, die Technische Universität, die Universität Erlangen-Nürnberg, die Technische Hochschule und das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg haben am 10. Oktober 2024 eine Absichtserklärung unterzeichnet, um verschiedene Bildungs- und Dienstleistungsangebote unterschiedlicher Institutionen an einem Ort in der Nürnberger Innenstadt zu bündeln. Dieses Projekt fließt als ein möglicher Teil des zukünftigen Nutzungskonzepts in die Studie für den ehemaligen Kaufhof ein. Ebenso werden die zahlreiche Vorschläge aus der Bürgerschaft berücksichtigt und geprüft.
Träger
Die Stadt Nürnberg ist Trägerin dieses Projekts.
Kosten
Erst wenn die neuen Nutzungen feststehen, können auch Kostenannahmen getroffen werden. Das Projekt „Zukunftsmusik“ wird zu 90 Prozent vom Freistaat Bayern im Rahmen des Bayerischen Städtebauförderungsprogramms gefördert, der Eigenanteil der Stadt beträgt zehn Prozent.
Zeitplan
Seit dem 1. Oktober 2024 hat die Stadt die Schlüssel für das ehemalige Kaufhof-Gebäude und ist nun offiziell Besitzerin. Mit dem Erwerb des Gebäudes wurde ein Sonderstab Kaufhof gebildet, der die kurz- und langfristigen Planungen sowie die Entwicklung des Gebäudes vorantreibt.
Die Vorbereitungen für die Konzeptstudie zum ehemaligen Kaufhof sind weiter fortgeschritten. Die Studie soll in zwei Phasen verschiedene Szenarien für eine mögliche langfristige Nutzung des Gebäudes untersuchen. Ein Ergebnis der Studie kann im Laufe des Jahres 2025 erwartet werden.
Am 9. Dezember 2024 wurden die BBE Handelsberatung, IPH Handelsimmobilien und Rosner Architekten mit einem Gutachten zur Bewertung der Ideen und Konzepte für die Nachnutzung des ehemaligen Warenhausstandorts beauftragt. Basis dafür ist eine vertiefte Markt- und Standortanalyse. Das Unternehmen kann auf die Erfahrung aus der Analyse von bereits 14 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Immobilien und vielen weiteren Objekten zurückgreifen.
Die Gutachter untersuchen zunächst den Standort und die Immobilie genau. Dabei bewerten sie sowohl die Stärken als auch die Einschränkungen, insbesondere in Bezug auf die besonderen Anforderungen, die sich aus der zentralen Lage im Herzen der Innenstadt ergeben.
Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Bewertung der Nachnutzungsideen. Zahlreiche Vorschläge liegen vor, darunter die Nutzung als Kongresszentrum, als Seminar- und Ausbildungsstandort verschiedener Bildungsträger oder eine Weiternutzung von Teilen des Gebäudes durch attraktive Einzelhandelsangebote.
Am 24. Januar 2025 fand direkt vor Ort im ehemaligen Kaufhof-Gebäude eine Öffentlichkeitsbeteiligung für Bürgerinnen und Bürger statt. Zudem konnten Beiträge auf digitalem Wege eingebracht werden. Die einzelnen Vorschläge werden nun von den Expertinnen und Experten der BBE Handelsberatung auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit auf ihre jeweilige Eignung geprüft.
Neben Nutzungskonzepten speziell für die Kaufhof-Immobilie nehmen die Gutachter auch die Entwicklung des Gesamtareals, bestehend aus dem ehemaligen City-Point und dem ehemaligen Kaufhof, in den Blick. Auf Grundlage der Markt- und Standortanalyse sowie der Bewertung der verschiedenen Nutzungsoptionen werden die Gutachter mehrere Mischnutzungskonzepte erarbeiten, die sich in besonderer Weise für die Weiterentwicklung des Standorts eignen. Die Ergebnisse der Studie sollen im Frühjahr 2025 vorliegen.
Im Dezember 2024 begrüßte die Stadt einen Eigentümerwechsel beim City-Point-Gebäude, das von der Konzern Versicherungskammer übernommen wurde. Gemeinsam soll an einem zukunftsorientierten Konzept gearbeitet werden, um die Potenziale und Synergieeffekte des City-Points und des Kaufhof-Gebäudes optimal zu nutzen und damit einen wichtigen Impuls für die Entwicklung der Innenstadt zu setzen. Die Kooperation zwischen der Stadt und der Versicherungskammer gewährleistet, dass mögliche Nutzungen wie Handel, Convention, Bildung und kulturelle Angebote optimal in die Planungen beider Gebäude einfließen können.
Seit 29. November 2024 ist das ehemalige Kaufhof-Parkhaus in der Frauengasse mit 220 Stellplätzen wieder geöffnet.
Bürgerbeteiligung
Es fanden bereits zahlreiche Bürgerbeteiligungsmaßnahmen statt. Den Auftakt machte eine Aktion im Rahmen der „Zukunftsmusik“ am 21. und 22. September 2024 rund um den Kaufhof. Die Öffentlichkeit wurde nach ihren Wünschen und Visionen befragt. Diese wurden in Wort und Bild festgehalten und fließen in weitere Entwicklungsprozesse ein.
Im Rahmen der ersten Phase der Konzeptstudie fand am 24. Januar 2025 eine weitere Beteiligung der Öffentlichkeit im Kaufhof-Gebäude statt. Über tausend Menschen brachten sich direkt vor Ort oder auf digitalem Wege mit ihren Ideen ein.
Pressemitteilungen
Hier finden Sie eine chronologische Übersicht der von der Stadt Nürnberg veröffentlichten Pressemitteilungen zum ehemaligen Kaufhof-Gebäude.
Als erstes Warenhaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kaufhof an der Königstraße nach einem Entwurf des Architekten Franz Reichel 1950 eröffnet. Die Fassade sorgte schon damals für Diskussionen. Das Gebäude wurde im Oktober 2023 in die bayerische Denkmalliste aufgenommen. Im April 2023 meldete die Galeria Karstadt Kaufhof erneut Insolvenz an und schloss mehrere Filialen in Deutschland, darunter auch das Kaufhaus in der Königstraße.
Erst mit der Renovierung nach dem Brand erhielt das Kaufhaus, die heute noch erhaltene Fassade.
Weitere Projekte
Stadtentwicklungsprojekte ziehen manchmal große Veränderungen im Stadtbild nach sich und werden in der Öffentlichkeit rege diskutiert. Ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen auf unserer Seite „Stadtentwicklung“ in loser Folge vor.