Demokratiekonferenz am 02.10.2024 im Künstlerhaus Nürnberg
Zum Tag der Langen Nacht der Demokratie veranstalten wir in Nürnberg die Demokratiekonferenz. Dazu wollen wir alle Interessierten und Engagierten aus dem Bereich der Demokratiearbeit, Vielfaltsförderung und Extremismusprävention einladen. Ziel ist es, sich auszutauschen, zu vernetzen und weiterzubilden.
Demokratiearbeit stärken. Umgang mit Bedrohungen und Anfeindungen.
Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz wird das Thema „Demokratiearbeit stärken. Umgang mit Bedrohungen und Anfeindungen“ sein. Immer mehr Menschen, die sich für ein demokratisches Miteinander einsetzen, erfahren Bedrohungen und Einschüchterungen. Die Demokratiekonferenz soll uns dabei helfen, durch das Erlernen von Strategien und Umgangsformen, weiterhin sicher und handlungsfähig bleiben zu können.
Für die Veranstaltung sprechen wir einen Einlassvorbehalt* aus.
Ablauf
Keynote
Engagement - aber sicher!?
Demokratische Akteur:innen stehen zunehmend unter Druck, weshalb die Auseinandersetzung mit dem Thema Sicherheit in den letzten Jahren für die Arbeit in diesem Feld immer bedeutsamer geworden ist. Der Vortrag bietet eine Einführung in das Thema Sicherheit in der Demokratiearbeit.
(LKS Bayern)
Workshopphase A
A1:
Vertiefung des Impulsvortrags "Engagement - aber sicher!?"
In dem Workshop werden bedarfsorientiert einzelne Bereiche des übergeordneten Themas Sicherheit vertieft. Es geht darum, sich über bereits angewandte Sicherheitsvorkehrungen auszutauschen, Bedarfe zu ermitteln, sowie über persönliche und strukturelle Herausforderungen wie auch Handlungsmöglichkeiten zu sprechen.
(LKS Bayern)
A2:
Uminterpretation des Neutralitätsgebotes
Seit Jahren verbreiten rechtspopulistische und rechtsextreme Akteur*innen erfolgreich die Behauptung, politische Bildungsarbeit müsse politisch neutral sein. Durch diese Falschauslegung des Neutralitätsgebotes wird versucht, Engagierte in der Demokratiearbeit zu verunsichern und einzuschüchtern. Um den dadurch entstehenden Herausforderungen wirksam begegnen zu können, hilft eine Rückbesinnung auf den eigentlichen Bedeutungsgehalt des politischen Neutralitätsgebots im Sinne der deutschen Verfassung. Im Workshop werden die juristischen Inhalte rund um das politische Neutralitätsgebot und das damit eng verwobene Grundrecht der Meinungsfreiheit für die Praxis übersetzt und gemeinsame Lösungen für konkrete Herausforderungen erarbeitet.
(Leon Brandt, SOCLES)
A3:
Schutz im digitalen Raum
Digitale Gewalt nimmt immer mehr zu. Schon jetzt sagen 57 % der Internetnutzer*innen, dass sie sich nicht mehr trauen, online ihre Meinung zu sagen, aus Angst vor Hass und Hetze. Besonders demokratische Organisationen und Initiativen, die sich für Menschenrechte oder Klimaschutz einsetzen stehen oft im Fokus. Das Ziel ist: Silencing. Sie mundtot zu machen. HateAid unterstützt seit 2018 Betroffene von digitaler Gewalt, berät zu Präventionsmaßnahmen und hilft bei akuten Angriffen - auch mit Prozesskostenfinanzierung. In dem Workshop möchten wir das Phänomen digitale Gewalt genauer beleuchten, Präventions- und Handlungsstrategien vorstellen und über die rechtlichen Handlungsmöglichkeiten sprechen.
(HateAid)
A4:
Bündnisarbeit als Schutz vor Bedrohungen
Arbeit in Demokratie-Bündnissen kann helfen, vor Störer*innen oder Angreifer*innen besser geschützt zu sein. Wie verhalte ich mich in brenzlichen Situationen? Welche Wege der Kommunikation in Bündnissen kann ich im Bedrohungsfall nutzen? Welche Strategien der Deeskalation gibt es? In diesem Workshop wird sich die Allianz gegen Rechtsextremismus als überregionales Bündnis vorstellen, aus eigenen Erfahrungen berichten und obige Fragen gemeinsam mit den Teilnehmenden bearbeiten.
(Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg)
Workshopphase B
B1:
Psychosozialer Umgang mit Bedrohungen
Äußere Bedrohungen, die grösser sind als die individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, können seelische Traumatisierungen verursachen. Sie hinterlassen bei den betroffenen Menschen oft schwerwiegende posttraumatische Folgen psychischer und körperlicher Art, die zu erheblichen spezifischen Symptomen und Einschränkungen der Lebensqualität führen können. In diesem Workshop werden neue Erkenntnisse und Modelle aus der Psychotraumatologie und die Traumatherapie interaktiv vermittelt, um Reaktionen auf bedrohliche Situationen besser verstehen und einschätzen zu können sowie Betroffene in ihrem Erleben ernst zu nehmen und entsprechend „Erste Hilfe“ zu leisten.
B2:
Uminterpretation des Neutralitätsgebotes
Siehe Beschreibungstext von Workshop A2.
B3:
Schutz im digitalen Raum
Siehe Beschreibungstext von Workshop A3.
Barrierefreiheit
Die Veranstaltungsräume sind barrierefrei zugänglich. Ebenfalls gibt es barrierefreie Toiletten. Falls Gebärdensprachdolmetscher*innen benötigt werden, kontaktieren Sie uns gerne.
Einlassvorbehalt
*Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit oder während der Veranstaltung durch antifeministische, rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen, Verhaltensweisen oder Störungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen. Die Veranstalter:innen behalten sich vor diesen Personen den Zutritt zu verwehren oder sie entschädigungslos von der Veranstaltung auszuschließen.