Gesicht zeigen – Afrodeutsche gegen Diskriminierung und Rassismus

Afrodeutsche e.V.

Idee

Rund 6.000 Nürnberger haben ihre familiären Wurzeln in Afrika. Viele von ihnen leben bereits seit Jahrzehnten in Mittelfranken und haben dennoch mit dem Problem zu kämpfen, als fremd angesehen und deshalb ausgegrenzt zu werden. „Viele afrikanische Bürgerinnen und Bürger haben große Probleme, Diskriminierungen als solche zu erkennen, zu bewerten und sie zu erklären“, sagt Robert Katianda, Vorsitzender des Vereins AfroDeutsche e.V. Umgekehrt werde manchmal Rassismus vermutet, wo keiner sei. Diesem Problem zu begegnen, war Ziel des Projektes. Der 2008 ins Leben gerufene Verein hat sich dem Kampf gegen rassistische Diskriminierung und Stereotype verschrieben und möchte zugleich Mitmenschen mit einem afrikanischen Migrationshintergrund besser integrieren.

Umsetzung

In der Workshop-Reihe „Gesicht zeigen – Afrodeutsche gegen Rassismus und Diskriminierung“ wurden an insgesamt drei Projekttagen zehn Frauen und sechs Männer zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet. Dabei ging es schwerpunktmäßig um die Themen „Kultur(schock)“, „Migration“ und „Diskriminierung“. Die Teilnehmenden stammen aus 14 verschiedenen Ländern, sind aus jeder Altersgruppe und beherrschen mindestens vier Sprachen. Zwei Mitarbeitende des DokuPäd, Pädagogik rund um das Dokumentationszentrum, fungierten als Coaches, die ihren Schützlingen Stärke und Kompetenz vermittelten. Diese Stärke und Kompetenz trugen die Beteiligten in die vielen verschiedenen afrikanischen Communities, etwa indem sie ihre Freunde oder Verwandten bei Amtsgängen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten berieten. Barbara Steiniger, die sich ehrenamtlich als zweite Schatzmeisterin des Vereins AfroDeutsche e.V. engagiert und außerdem als zukünftige Multiplikatorin an der Workshop-Reihe teilnahm, freute sich über eine „partizipative Fortbildung“, in der alle Beteiligten zu Wort kamen. Eine Fortbildung, die manchem aber auch schmerzhaft vor Augen führte, wie klischeehaft das eigene Denken war. Es handelte sich um „eine Premiere für Afrikaner in Nürnberg“, betont Robert Katianda. Nie zuvor, so der Vorsitzende, hätten sie eine derartige Chance zur Fortbildung bekommen.

Footer mit Logos

URL dieser Seite
<http://www.nuernberg.de/internet/toleranz/gesicht_zeigen.html>