Qualitätsmanagement an der B11
Nürnberger Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen- NQS
Der gesamte Schulentwicklungsprozess unserer Schule findet seit über 15 Jahren im Rahmen von NQS(Nürnberger Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen) statt. NQS ist der offizielle Rahmen, in dem sich Schulentwicklung aller beruflichen Schulen in Nürnberg verbindlich orientiert.
In einem die Eigenverantwortlichkeit der Schule betonenden Qualitätsmanagementsystem, welches seine Wurzeln in schweizerischen Schulentwicklungsmodellen hat, verbessern wir also die Qualität unseres schulischen Arbeitens durch Evaluation und Entwicklung. (Q2E)
NQS- Elemente
Das Nürnberger Qualitätsmanagement an Schulen (NQS) ist ein Schulentwicklungssystem, das unter wissenschaftlicher Begleitung entwickelt wurde. Es bildet die gemeinsame Basis der Qualitätsarbeit der Beruflichen Schulen der Stadt Nürnberg.
NQS besteht aus fünf eng miteinander verzahnten Elementen:
Prozesssteuerung
An den Beruflichen Schulen der Stadt Nürnberg werden die NQS-Prozesse durch ein eng mit der Schulleitung kooperierendes NQS-Team koordiniert und gesteuert. Das NQS-Team stellt sicher, dass die von der Schule angestrebten Qualitätsziele erreicht werden und kontinuierlich an Qualitätsverbesserungen gearbeitet wird.
Die Hauptaufgaben des NQS-Teams sind:
Organisation von Ziel- und Bilanzkonferenzen
Implementierung qualitätsverbessernder Maßnahmen
Durchführung und Auswertung von Evaluationen
Dokumentation der Qualitätsarbeit im NQS-Portfolio
Kommunikation der NQS-Prozesse innerhalb des Kollegiums
Die NQS-Routinen orientieren sich am PDCA-Zyklus: PLAN DO CHECK ACT
Qualitätsleitbild / Qualitätsverständnis
Im Qualitätsleitbild ist das von allen Kolleginnen und Kollegen einer Schule gemeinsam getragene Qualitätsverständnis in prägnanten Aussagen formuliert. Das Qualitätsleitbild stellt einen Rahmen für die Schulentwicklung dar, in dem Werte, Normen und Standards festgelegt sind. Es enthält Aussagen zu den Bereichen Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung und bildet die Grundlage für die Formulierung von Schulentwicklungsschwerpunkten und die darauf aufbauende Formulierung von schulweiten Jahreszielen sowie von Berufs- und Fachbereichszielen.
Individualfeedback
Das Individualfeedback wird von allen Lehrkräften genutzt, um sich von den Schülerinnen und Schülern und bei Bedarf auch von Kolleginnen und Kollegen eine Rückmeldung über den eigenen Unterricht einzuholen. Im Fokus der Befragung der Schülerinnen und Schüler oder der Beobachtung durch Lehrkräfte stehen die Unterrichtsqualität, das Lehrerverhalten und die Lehrerpersönlichkeit. Ziel ist es, den Unterricht und die Lernatmosphäre kontinuierlich zu verbessern und den aktuellen Bedürfnissen der jeweiligen Schülerinnen und Schüler anzupassen. Darüber hinaus profitieren die Schülerinnen und Schüler von der Vorbildfunktion einer gelebten Feedback-Kultur.
Selbstevaluation
Um das Entwicklungspotential einer Schule zu identifizieren, werden regelmäßig anonyme Befragungen möglichst aller wichtigen Interessengruppen wie Schüler, Eltern, Betriebe und Lehrkräfte durchgeführt.
Diese Datenerhebung kann sich auf die Gesamtqualität der Schule oder auch auf einzelne Qualitätsbereiche beziehen. Ziel ist es, eine fundierte Qualitätsdiagnose zu stellen, aus der Qualitätsentwicklungsschwerpunkte abgeleitet werden können oder die Erreichung von angestrebten Zielen zu überprüfen. Im Rahmen von Bilanzkonferenzen werden die Ergebnisse der Selbstevaluation dem Kollegium vorgestellt und diskutiert, um das weitere Vorgehen fest zu legen.
Externe Evaluation
Bei der Externen Evaluation erhält die Schule unter wissenschaftlicher Begleitung von externen Expertinnen und Experten eine aussagekräftige Rückmeldung über die Qualität der Schulentwicklung. Im Unterschied zu anderen Qualitätsmanagementmodellen werden bei NQS die Umsetzung und die Ausgestaltung der Prozesse im Rahmen einer Meta-Evaluation beleuchtet. Die Externe Evaluation stellt fest, ob die Schule im Sinne einer lernenden Organisation in der Lage ist, Qualitätsdefizite zu erkennen und zu beheben. Als Ergebnis erhält die Schule wertvolle Hinweise zu Verbesserungspotentialen und Aussagen zu ihren Stärken.
Grundideen unseres Qualitätsmanagements
Hintergrund ist die zunehmende pädagogische Eigenverantwortung und Selbstständigkeit sowohl der Schule als auch der einzelnen Lehrkräfte. Diese erfordert, dass die einzelne Schule über Steuerungswissen verfügt und überprüft, ob vereinbarte Ziele erreicht werden. Feedbackverfahren, regelmäßige interne Selbstevaluation sowie die externe Evaluation mit dem Blick von außen schaffen Zugang zu diesem Wissen.
Grundlegend ist die Verständigung über Qualitätsvorstellungen von Unterricht an unserer Schule im Abgleich mit aktuellen Anforderungen und empirischen Wissen über die erfolgreiche Gestaltung von Lernprozessen.
Externe Evaluation des Qualitätsmanagementprozesses
Vom 12.-14.11.2014 unterzog sich die B11 ihrer ersten externen Evaluation. Ziel der Externen Evaluation der beruflichen Schule 11 war eine umfassende Metaevaluation durch Critical friends als ein ehrlicher Blick auf die Implementierung der einzelnen Elemente des Nürnberger Qualitätsmanagements für berufliche Schulen (NQS). Neben den Komponenten Qualitätsleitbild, schulischer Selbstevaluation und Individualfeedback lag der Fokus vor allem auf einer Spiegelung und daraus resultierend der Optimierung der laufenden NQS-Prozesse. Die Evaluation der B11 beinhaltete als Fokusbereich außerdem die didaktische Jahresplanung an unserer Schule.
Als Evaluatoren besuchten uns:
- Prof.Dr Karl Wilbers, Leitung des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung, FAU Erlangen-Nürnberg
- Dipl.-Ing. Olaf Techmer vom Landesverband Bayerischer Bauinnungen
- Roland Veit, Schulleiter der Beruflichen Schule 7, Augsburg
- Mag. Christian J. Zöpfl, Höhere Technische Lehranstalt, SQPM, Bildungsberater, Braunau am Inn als transnationaler Experte
Der Qualitätsmanagementprozess an der B11- Qualitätsroutinen
1. Zielkonferenzen
Zu Beginn des Schuljahres formulieren die Berufsbereiche mit ihren Berufsteams an dem für alle Lehrkräfte verbindlichen „Schulentwicklungsdonnerstag“ zum noch im letzten Jahr festgelegten, in der Regel gemeinsamen Jahresziel der gesamten Schule ein bereichsspezifisches Jahresziel.
Die Bereiche entscheiden sich zu diesem Jahresziel für passende Kriterien und Indikatoren. Die konkreten Maßnahmen werden geplant. (Wer macht wann was? Ressourcen...) Die Instrumente und der Zeitpunkt der internen Evaluation werden festgelegt. Die Ergebnisse der Arbeit am Jahresziel dokumentieren die Berufsbereiche im Schulprogramm der B11.
2. NQS im Jour fixe
Die fünf NQS-Elementen (Selbstevaluation, Externe Evaluation, Qualitätsleitbild, Steuerung des NQS-Prozesses, Individualfeedback) sind Leitthemen des Jour fixe. Der gemeinsame Austausch dient der strategischen Ausrichtung der Schule.
3. Das NQS-Team
Das NQS Team setzt sich kritisch mit der gelebten Praxis des Individualfeedbacks und der Selbstevaluation an der B11 auseinander. Desweiteren steuern die Mitglieder des NQS-Teams, zu denen auch die Bereichsbetreuer gehören, den NQS Prozess in den Bereichen, indem sie die einzelnen Berufsteams begleiten, beraten und motivieren.
4. NQS-Seminar
Im November findet für das NQS-Team oder das gesamte Kollegium das NQS-Seminar der B11 statt. Im Mittelpunkt stehen Selbstevaluation, Externe Evaluation, Qualitätsleitbild, Steuerung des NQS-Prozesses und Individualfeedback. Auf diesem Seminar findet aber vor allen Dingen auch die Qualitätsdiskussion vor dem Hintergrund des Qualitätsleitbildes statt, welche die langfristige Ausrichtung unserer Schule im Hinblick auf den Orientierungsrahmens der Stadt Nürnberg ermöglicht.
5. Bereichssitzungen
Die Bereiche nutzen ihre Bereichssitzungen auch zur Arbeit am Jahresziel. Selbstevaluation, Externe Evaluation, Qualitätsleitbild, Steuerung des NQS-Prozesses und Individualfeedback werden als NQS- Handlungsfelder immer wieder aufgegriffen. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die Arbeit in den Klassenteams, weil hier konkret das unterrichtliche Handeln vor dem Hintergrund unseres Qualitätsleitbildes entwickelt wird.
6.Selbstevaluation
Die Evaluationsmaßnahmen zum Jahresziel sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein. Die Ergebnisse werden vor der Bilanzkonferenz im Juli im Berufsbereich dokumentiert. Mögliche Konsequenzen, Bewertungen und Folgeziele werden formuliert. Wir evaluieren aber nicht nur das Jahresziel, sondern evaluieren regelmäßig auch andere wichtige Aspekte, die sich aus unserem Qualitätsleitbild ableiten.
7. Bilanzkonferenz
Die Bilanzkonferenz findet in der Regel Anfang Juli statt. Das Jahresziel für das folgende Schuljahr wird danach vom NQS-Team auch auf Basis der Ergebnisse des NQS-Seminars erarbeitet und festgelegt. Es wird auf der Abschlusskonferenz vom Kollegium bestätigt.
Selbstevaluation der Lehrkräfte und Selbstevaluation in den Berufsbereichen
Selbstevaluation ist routinemäßiger Bestandteil unseres Wirkens als Lehrkraft. Den Kolleginnen und Kollegen stehen hierzu viele Hilfsmittel zu Verfügung (Fragebögen, Methodenkoffer…). Die Kolleginnen und Kollegen sind angehalten, solche Selbstevaluationen durchzuführen. Die Schulleitung verzichtet darauf, dies systematisch zu erheben und zu überprüfen.
Ein Großteil der schulischen Selbstevaluation findet jedoch in den Berufsbereichen statt.
Auf eine Darstellung dieser Arbeit muss an dieser Stelle verzichtet werden.
Selbstevaluation als Schule
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Externen Evaluation führen wir immer wieder Befragungen unserer Schüler und unserer Lerhkräfte durch.
NQS- Jahresziel 2021/22
Jahresziel 2021/22:
Wir integrieren eine Lernplattform in unseren analogen und digitalen Unterricht und untersuchen die Auswirkungen auf den Lernprozess (Kompetenzentwicklung).
Wir untersuchen Auswirkung z.B. auf:
- Konkretheit/ Verständnis der Ziele (von Lerner und Lehrendem)
- Steuerung der Lernprozesse
- Kommunikation über neue Ziele
- Persönlichkeitsentwicklung
- Passung des Niveaus der Aufgabe und Differenzierung
- Strukturiertheit des Unterrichts
- individuelle Unterstützungsangebote der LK im Lernprozess
- Schüler-Lehrer (Vertrauens-) Verhältnis
- Klarheit von Instruktionen im Lernprozess
- Entwicklung von Selbststeuerungs-/ und –Regulationskompetenz des Lerners
- Selbstwirksamkeitserfahrungen im Unterricht
- Lernatmosphäre in der Klasse im digitalen Unterrichtsgeschehen
Indikatoren:
• die Lernplattform dient der Ablage und Verteilung von Unterrichtmaterialien oder Handlungsprodukten.
• die Lernplattform wird immer wieder auch als Unterrichtoberfläche verwendet.
• die Lernplattform dient als Kommunikationsmöglichkeit für die Klasse.
• die LK untersuchen und dokumentieren die Auswirkungen von mindestens zwei der oben genannten Kriterien
Ansprechpartner
Herr Czwalina, Stellvertretender Schulleiter, NQS-Koordinator der B11
Telefon 09 11 / 2 31-8854
Telefax 09 11 / 2 31-8876