Notruf 112
Täglich werden in der
Integrierte Leitstelle Nürnberg
etwa 1.600 Gespräche abgearbeitet ...
... mehr als ein Gespräch pro Minute!
Täglich werden in der
Integrierte Leitstelle Nürnberg
etwa 1.600 Gespräche abgearbeitet ...
... mehr als ein Gespräch pro Minute!
Eine moderne Telefonanlage sorgt dafür, dass die Anrufer beim europaweit gültigen Notruf 112 schnell die richtige Hilfe in allen Notfallsituationen erhalten. In der Integrierten Leitstelle laufen alle Gespräche der Rufnummer 112 sowie der Rufnummer 19222 über ein hochmodernes und sicheres SIP Gateway an insgesamt 38 Einsatzleitplätzen auf. Für Großeinsätze und Unwetterlagen stehen 12 zusätzliche Telefonplätze zur Verfügung, die in kürzester Zeit besetzt werden. Sie unterstützen die regulären Einsatzleitplätze bei der Annahme von Notrufen. In Spitzenzeiten könnten die Notrufe auf 60 Arbeitsplätzen gleichzeitig bearbeitet werden. Gehörlose und spracheingeschränkte Personen können über die bundesweit einheitliche NORA App Notrufe absetzen.
Weiterhin kann auch über ein Fax an die Notrufnummer 112 ein Notruf abgesetzt werden. Wir empfehlen dieses aber ausshchlißelich über die NORA App abzuwicklen. Diese findet man zum Download für mobile Endgeräte mit iOS Betriebssystem im Apple© App Store oder für auf Android basierten Betreibssystemen im Google Play Store©. Fahrzeuge können vollautomatisiert/teilautomatisiert einen Notruf über das eCall System abzusetzen.
Das Herzstück der Integrierten Leitstelle ist ein moderner Einsatzleitrechner. Er überwacht den Einsatzstatus von insgesamt rund 2700 Feuerwehr-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzfahrzeugen. Alle taktisch relevanten Daten von der Einsatzeröffnung bis zum Einsatzende und alle dem Einsatz zugeordneten Fahrzeuge werden im Computer dokumentiert und in einer Datenbank abgelegt. Auf diese Daten greift neben der statistischen Auswertung auch ein Programm zurück, das die Einsatzkosten ermittelt und an die Gebührenabrechnung weiterleitet.
Geht ein Notruf ein, so hilft der Einsatzleitrechner dem Disponenten bei der Auswahl der geeigneten nächstgelegenen Fahrzeuge und übernimmt auf Wunsch deren Alarmierung. Ein graphisches Informationssystem unterstützt ihn dabei. Es zeigt automatisch den zugehörigen Ausschnitt des Stadtplanes an. So ist der Disponent in der Lage sofort taktische Entscheidungen zu treffen und Fahrzeuge auf dem schnellsten Weg an den Einsatzort heranzuführen.
In einer Datenbank kann der Disponent einsatztaktisch relevante Informationen recherchieren: Die besten Anfahrtswege zum Einsatzort, das Gefahrenpotential des Einsatzobjektes, Hinweise auf weitere Maßnahmen und vieles mehr. Insgesamt sind etwa 31000 Straßen, Kreuzungen und Plätze sowie 12500 Gebäude, Anlagen und sonstige Objekte im System hinterlegt. Derzeit sind an den Einsatzleitrechner der Integrierten Leitstelle Nürnberg über 2860 Brandmeldeanlagen angeschlossen. Löst eine davon einen Alarm aus, wird die Leitstelle automatisch verständigt und von Ihr die Feuerwehr alarmiert.
Die Führung der Einsatzfahrzeuge und die Alarmierung von Rettungsdienst und Feuerwehr erfolgt über ein Funkvermittlungssystem, das mit dem Einsatzleitrechner vernetzt ist. Eine Breitbandanbindung an das Digitalfunknetz ermöglicht über 100 Funkgespräche parallel zu führen, um die Einsätze zu bewältigen. Durch verschiedene Rückfallebenen im Digitalfunk ist eine Verfügbarkeit von 99,9% gewährleistet. Über ein spezielles Funknetz in der U-Bahn ist die Integrierte Leitstelle auch bei Einsätzen unter Tage ständig erreichbar
Die Disponentinnen und Disponenten haben zusätzlich die Möglichkeit verschiedene Rufgruppen miteinander zu verbinden oder Telefongespräche auf eine Rufgruppe aufzuschalten. Die Kommunikation kann damit an alle denkbaren Einsatzsituationen angepasst werden.
Im Bereich der Digitalen Alarmierung setzt die ILS Nürnberg seit 2 Jahren erfolgreich auf das deutsche Tetra-System der BDBOS.
Seit der Einführung der digitalen Alarmierung konnte die Alarmierungssicherheit der Einsatzkräfte erheblich gesteigert sowie verbessert werden.
In einer Einsatzzentrale, die für die Sicherheit von rund 1,2 Millionen Einwohnern in den Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen, sowie den Landkreisen Nürnberger Land, Fürth und Erlangen-Höchstadt verantwortlich ist, darf es nicht zu einem Ausfall der Leitstellentechnik kommen. Daher ist das komplette System redundant ausgelegt und auf unterschiedliche Standorte verteilt. Der Einsatzleitrechner besteht aus zwei identischen Systemen, zwischen denen ständig ein Datenabgleich stattfindet. Fällt einer der beiden Server aus, so übernimmt der andere ohne zeitliche Verzögerung alle Aufgaben.
Standortdaten beim Notruf 112
Diese Seite informiert Sie darüber, welche (Standort-)Daten an die ILS Nürnberg übermittelt werden, wenn Sie den Notruf 112 wählen.
Welche Daten werden an die Leitstelle beim Notruf übermittelt?
Bei einem Notruf werden entsprechend § 108 Abs.1 TKG, immer die Rufnummer des Anschlusses und die Daten, die zur Ermittlung des Standortes erforderlich sind, von dem die Notrufverbindung ausgeht übermittelt. Zusätzlich können, je nach verwendetem Endgerät und Betriebssystem, auch genaue Standortdaten aus dem Endgerät (ermittelt per GPS, WLAN und Funkzelle) an die Leitstelle übermittelt werden. Der hierfür verwendete Dienst heißt Advanced Mobile Location (AML). Weitere Informationen hierzu gibt es bei den Herstellern der Betriebssysteme der Endgeräte:
Kann jedes Smartphone die Standortdaten an die Notrufannahmestelle senden?
Derzeit sind Android (Google) und iOS (Apple) AML-unterstützende Betriebssysteme. Der AML-Dienst ist ab Android-Version 4 oder Apple iOS ab Version 13.3 integriert.
Wo steht der AML-Endpunkt für Deutschland?
Der AML-Endpunkt steht redundant bei der Berliner Feuerwehr und in der Integrierten Leitstelle Freiburg · Breisgau-Hochschwarzwald.
Werden die Daten gespeichert?
Im nationalen AML-Endpunkt werden die eingehenden Daten den zuständigen Leitstellen für 60 Minuten zum Abruf zur Verfügung gestellt. Anschließend werden die Daten in der Datenbank gelöscht. Zur Evaluierung werden lediglich noch technische Daten wie Zeitstempel, Netzbetreiber und Genauigkeiten der Positionsdaten gespeichert. Ein Rückschluss auf einen Notrufenden ist dann nicht mehr möglich.
Wird die Telefonnummer im AML-Endpunkt gespeichert?
Die Rufnummern der Notrufenden werden nur als Hash in der Datenbank des AML-Endpunkts gespeichert. Vor Erzeugung des Hash wird die Rufnummer mit Zufallsfolgen verkettet. Ein Rückschluss vom gespeicherten Hash auf die Rufnummer eines Datensatzes ist zu keinem Zeitpunkt möglich.
Wer hat Zugriff auf die Daten?
Auf die im AML-Endpunkt für 60 Minuten gespeicherten Daten haben Zugriff:
1. Die Leitstelle, auf die Daten des Notrufenden, dessen Notruf bei ihr eingegangen ist, zum Zweck der schnellen und präzisen Verortung der Einsatzstelle, sofern ihr die Rufnummer des Notrufenden bekannt ist.
2. Die Administratoren zur Wartung und Behebung technischer Probleme.
Durch die Speicherung der Rufnummern als Hashs, haben die Administratoren keinen Ein-blick in personenbezogene Daten.
Erhält jede teilnehmende Leitstelle die Positionen aller Notrufe in Deutsch-land?
Nein, die Leitstelle erhält nur die Positionsdaten zu den Notrufen, die bei ihr eingehen.
Können alle Leitstellen in Deutschland die Positionsdaten ihrer Notrufe ein-sehen?
Die Nutzung der AML-Daten befindet sich aktuell in einer Pilotphase. Bisher sind noch nicht alle Leitstellen an den AML-Endpunkt angebunden. Die Zahl der angebundenen Leitstellen wird jedoch sukzessive so weit wie möglich ausgebaut.
Wie läuft die Positionsermittlung in einem Notfall ab?
Sobald der Hilfesuchende die 112 wählt, sendet sein Mobiltelefon automatisch Positionsdaten an den nationalen AML Endpunkt. Die Leitstelle, die den Notruf entgegennimmt, erhält die Positionsdaten für diesen Notruf.
Wie genau kann die Position durch AML bestimmt werden?
Die Genauigkeit der übermittelten Position hängt von den äußeren Umständen ab. Bei gutem GPS-Empfang sind Genauigkeiten mit einem Unsicherheitsradius im einstelligen Bereich möglich.
Kann die Positionsübermittlung beim Notruf deaktiviert werden?
Die Positionsübermittlung beim Notruf ist standardmäßig im Smartphone aktiviert. Solange keine Notrufnummer aktiv gewählt wird, ist keine Ortung des Smartphones durch die Leitstelle möglich. Erst wenn die Notrufnummer gewählt wird, werden die Positionsdaten ermittelt und an die Leitstelle gesendet. Eine Deaktivierung ist über die Einstellungen bei einigen Android-Versionen möglich. Wir empfehlen aber nicht, die Positionsübermittlung beim Notruf zu deaktivieren. Notfälle und Notfallorte sind nicht vorhersehbar und jede Person kann in eine Notlage geraten, in der schnelle Hilfe notwendig ist. Notfälle stellen Ausnahmesituationen dar und nicht immer weiß der Notrufende in der Stresssituation wo er sich genau befindet. Der AML-Dienst dient einzig und allein Ihrer eigenen Sicherheit.