Untersuchung zur Qualität von Nachbarschaften
Erstmals in Deutschland wurde für Nürnberg systematisch untersucht, wie es um die „Qualität“ der Nachbarschaften bestellt ist. Initiiert wurde die Studie vom Seniorenamt, wissenschaftlich unabhängig durchgeführt wurde sie an der Technischen Hochschule von Prof. Dr. Sabine Fromm und Prof. Dr. Doris Rosenkranz.
Im Einzelnen wurden Strukturen, Bedingungen und Potenziale informeller – privater – nachbarschaftlicher Unterstützung für Nürnberg analysiert.
Die repräsentative Studie wurde am 4. Juli 2018 von den beiden Professorinnen im Stadtrat vorgestellt und stieß auf großes Interesse.
Zentrale Fragestellungen und wissenschaftliches Vorgehen
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen folgende Fragen: Wie viele Personen leisten welche Formen von Nachbarschaftshilfe? Wie hoch ist das Potenzial für informelle Hilfen (d.h. wie hoch ist die Bereitschaft, künftig zu helfen oder Hilfen anzunehmen)? Wie verteilen sich Hilfeformen und Potenziale sozialräumlich, d.h. gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Stadtteilen?
Für die Studie haben die Wissenschaftlerinnen Ergebnisse von Befragungen mit Daten über die Beschaffenheit von Wohnvierteln verknüpft. So konnten sie Einstellungen zur Nachbarschaft, die Muster geleisteter und angenommener privater Nachbarschaftshilfe und das Potenzial für nachbarschaftliche Unterstützung in Beziehung zu individuellen Lebenslagen und sozialräumlichen Merkmalen setzen.
Die Ergebnisse der Studie liefern vielfältige Handlungsansätze für kommunale Sozialpolitik, sei es für die Unterstützung von Familien und anderen sozialen Gruppen oder für die soziale Stadtentwicklung allgemein.