Nürnbergs Berufsschule 1 von oben

Berufliche Schule 1

KRIEG, stell dir vor, er wäre hier

Im Theater kurz vor Vorstellungsbeginn, Bild © Alexandra Stolle

Am 26.01.2017 besuchten die Klassen EGI11, BFSE32 und MKT11b das Theaterstück „Krieg-Stell dir vor, er wäre hier“ des Gostner Hoftheaters, das auf dem gleichnamigen Buch der Autorin Janne Teller basiert. Bereits die Vorbereitung im Deutsch- und Ethik-Unterricht und das Lesen der Lektüre zogen die Schüler in ihren Bann und lösten emotionale Diskussionen aus.
Das Thema veranlasste die Schüler, die selbst eine Migrations- oder Fluchtgeschichte haben dazu, den Mitschülern von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. Buch und Stück wagen ein Gedankenexperiment: Was wäre, wenn durch das Zusammenbrechen der Europäischen Union und damit der europäischen Einheit, der Krieg wieder in Europa ausbricht und uns zur Flucht in die arabische Welt (Ägypten) zwingt. Im Deutschunterricht machten wir uns im Vorfeld Gedanken darüber, wie man das Buch auf einer Bühne inszenieren könnte und kamen zu dem Ergebnis, dass dies ein sehr schwieriges Unterfangen sei. Die Umsetzung des Gostner Hoftheaters mit nur zwei Schauspielern und relativ eingeschränktem Bühnenbild hat uns dann in beeindruckender Weise vor Augen geführt, was künstlerisch möglich ist. Unsere Schüler, die sich freiwillig in der ersten Reihe platzierten, um nahe am Geschehen zu sein, zeigten sich im Anschluss schwer beeindruckt. „Da bekam ich ja selber Angst“ äußerte ein Schüler, was belegt, dass die Schauspieler die menschlichen Gefühle, Bedürfnisse und Nöte in solchen Extremlagen sehr gut rüber brachten.
Erfreulicherweise ist für unsere Schülerinnen und Schüler ein friedliches Zusammeneben in Europa ohne sichtbare Grenzen eine Selbstverständlichkeit. Umso mehr gehört es daher wie in den vergangenen Jahren zu unserem Bildungsauftrag, vor dem Hintergrund der Geschichte des 20, Jahrhunderts die Erfolgsgeschichte eines zusammenwachsenden Europas ins Bewusstsein zu rufen und zu verdeutlichen, dass Friede, Freiheit und Wohlstand in Europa keine Selbstverständlichkeit sind. Vielmehr steht jede Generation erneut in der Verantwortung, sich für Frieden und Freiheit in Europa einzusetzen.

Unser Theaterbesuch stellt den Auftakt im Jubiläumsjahr der Europäischen Einigung dar.
Im Jahr 2017 jähren sich der Abschluss der Römischen Verträge (60 Jahre) und des Vertrags von Maastricht (25 Jahre), die den Grundstein für die Einigung Europas gelegt haben. In diesem Zusammenhang rief die Europaministerkonferenz der deutschen Länder zu einem deutschlandweiten EU-Projekttag am 22. Mai 2017 auf, sodass sie uns in diesem Schuljahr mit ihrer friedenssichernden Funktion noch häufiger beschäftigen wird.
Wir danken im Namen der Schüler auch für den finanziellen Zuschuss aus EU-Fördermitteln (Erasmus+ - Programm).

Alexandra Stolle und Claudia Belzer

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