„Die EU und du!“ – das war das Motto der Veranstaltung zur Europawahl am Dienstag, den 05.03.2024.
In einer Doppelstunde konnten fünf Klassen der Beruflichen Schule 1 über die theoretischen Hintergründe und Modalitäten der im Juni 2024 anstehenden Europawahl informiert werden und zugleich kamen die Schülerinnen und Schüler in einen regen politischen Austausch.
Bei seinen Begrüßungsworten stellte der Schulleiter Bernhard Palm das Novum dieser Europawahl heraus: erstmalig dürfen in ganz Deutschland Bürgerinnen und Bürger bereits ab 16 Jahren an die Wahlurne treten, sofern sie die deutsche oder eine andere EU-Staatsangehörigkeit besitzen. Somit sind beinahe alle der anwesenden Schülerinnen und Schüler bei der Europawahl wahlberechtigt – ein aufregendes Ereignis von Tragweite, für das die Jugendlichen nun entsprechend gerüstet werden sollen.
In einem ersten Teil gab deshalb Franziska Müller vom Europabüro der Stadt Nürnberg einen Überblick über die Europäische Union an sich, wie auch über die in Kürze stattfindende Wahl und ihren Ablauf im Konkreten. 96 Abgeordnete kann Deutschland ins Parlament senden und damit auch den Wählerwillen unserer Schülerinnen und Schüler vertreten. Bei den weiteren Ausführungen Frau Müllers merkten die Zuhörenden sehr schnell: die EU hat weitaus mehr als gedacht mit ihrem eigenen Alltag zu tun. Nicht nur, dass etwa kulinarische Spezialitäten wie die Nürnberger Bratwurst, der Lebkuchen und auch der Glühwein besonders geschützt werden, sondern auch zahlreiche gesetzliche Regelungen betreffen tagein und tagaus viele Schülerinnen und Schüler. So erläuterte Frau Müller etwa auch, dass das CE-Zeichen, welches den Azubis schon aus ihrem beruflichen Alltag bekannt ist, ein Hinweis darauf ist, dass ein Produkt vom Hersteller geprüft wurde und dass es alle EU-weiten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt. Dieses neu erworbene Wissen wurde gleich in einem kurzweiligen Quiz getestet.
In einem zweiten Teil lernten die Schülerinnen und Schüler den jungen Europapolitiker Anil Altun kennen, der zunächst über seinen Weg in die Politik wie auch seine Bewegründe referierte. Hierbei betonte er, dass für ihn die Rechtsstaatlichkeit und Wertegemeinschaft wichtige Grundpfeiler der Europäischen Union seien.
Im weiteren Verlauf entspannte sich zunehmend eine rege Diskussion zwischen Herrn Altun und den anwesenden Schülerinnen und Schüler über Themen wie die wirtschaftliche Lage der EU, derzeitige gesellschaftliche Herausforderungen, wie den zunehmenden Rechtsruck, oder das Streiken als Mittel des Arbeitskampfes. Anil Altun wies die Zuhörenden hierbei auch auf die elementare Bedeutsamkeit der kritischen Informationsbeschaffung hin. Wichtig sei es, etwa nicht gleich der erstbesten Schlagzeile Glauben zu schenken, sondern sich tiefergehend mit der Thematik auseinanderzusetzen und sich ein eigenes, nicht schon vorgefärbtes Bild von der Sache zu machen.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Franziska Müller und Anil Altun bedanken, dass sie unseren Schülerinnen und Schülern auf kompetente und gleichzeitig kurzweilige Art und Weise die Europäische Union nähergebracht haben.
Wir können – bezugnehmend auf den Wahlspruch der Stadt Nürnberg – festhalten:
Nürnberg wählt Europa – und ja, wir wählen mit 😊!
Claudia Belzer und Natascha Sponsel
