Am 6. November 2024 nahm die Klasse TEM11f der Beruflichen Schule 1 an einem innovativen Planspiel namens “What the Fake” teil. Dieses Projekt zielte darauf ab, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken und sie für die Gefahren von Fake News und Hate Speech im Internet zu sensibilisieren.
Kurzbeschreibung: Die Digitalisierung verändert unser Zusammenleben in Europa grundlegend. Regierungen und die Europäische Union stehen vor der Herausforderung, neue, unregulierte Märkte und Sphären zu regulieren, da sich die Kommunikation und das Zusammenleben der Menschen verändert. Soziale Netzwerke wie Instagram, Facebook, TikTok oder YouTube werden von vielen Nutzerinnen und Nutzern anonym genutzt, was einige dazu verleitet, das Internet als rechtsfreien Raum zu betrachten. Fake News und Hate Speech verbreiten sich schnell und bleiben oft ungestraft, was ein wachsendes Problem darstellt. Die EU-Kommission strebt daher eine bessere Kontrolle des Internets an, während einige Mitgliedstaaten bereits nationale Gesetze erlassen haben. Es besteht jedoch Uneinigkeit darüber, wie am besten gegen Fake News und Hate Speech vorgegangen werden soll und wer die Verantwortung trägt – die Plattformbetreiber, die Nutzerinnen und Nutzer selbst oder der Staat.
Zielsetzung: Das Planspiel simulierte eine Entscheidung im Rat der Europäischen Union zu einem vorgegebenen Thema. Die Teilnehmenden übernahmen die Rollen von Ministerinnen und Ministern sowie Staatssekretärinnen und -sekretären verschiedener Länderdelegationen. Zwei Teilnehmende fungierten als Generalsekretariat des Rates und bereiteten die Verhandlungen vor und moderierten diese. Der zu verhandelnde Entwurf bestand aus zwei Artikeln, deren Formulierungen über ein Dropdown-Menü ausgewählt werden konnten. Für die Verabschiedung des Textes war eine 2/3-Mehrheit erforderlich, wobei jedes Land eine Stimme hatte.
Spielablauf: Nach einer individuellen Vorbereitung (Phase 1) kamen die Spielenden in ihren Länderdelegationen (Phase 2) zusammen, um ihre gemeinsame Position zu definieren und einen ersten Entwurf zu erarbeiten. In Phase 3 nahmen die Delegationen informelle Verhandlungen untereinander auf, während das Generalsekretariat einen Vorschlag als Ausgangsentwurf für die offizielle Ratssitzung (Phase 4) erarbeitete. Der Entwurf wurde diskutiert und Änderungswünsche eingebracht. Am Ende wurde über verschiedene Versionen abgestimmt.
Die Klasse TEM11f zeigte großes Engagement und Kreativität bei der Lösung der gestellten Aufgaben. Das Planspiel bot nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag, sondern auch wertvolle Lernerfahrungen, die über den Unterricht hinausgehen. Es war schön zu sehen, wie unserer Schülerinnen und Schüler voll und ganz bei der Sache waren. Danke an Frau Wittek von CIVIC, Institut für internationale Bildung, die “What the Fake” mit uns durchführte. Das Planspiel ist ein toller Beitrag zur ganzheitlichen Bildung und hat den Lernenden nicht nur viel gelehrt, sondern auch sichtlich Spaß gemacht.
Claudia Belzer, Deutsch- und PuG-Lehrkraft