Was hat denn Sophie Scholl mit der EU zu tun?

EU und Sophie Scholl

Am 15.05.17 hatten wir das Gostner Hoftheater mit dem Klassenzimmer-Theaterstück „Name: Sophie Scholl“ zu Besuch an der B1.
Die Schauspielerin Johanna Steinhauser veranschaulichte die Situation der Protagonistin in der NS-Zeit sehr eindrucksvoll. Besondere Brisanz erhielt der Gewissenskonflikt, da die Schauspielerin sich unter das Publikum mischte und es aktiv mit einbezog.
So mussten einige Azubis Flugblätter vorlesen, die im Namen der „Weißen Rose“ verfasst worden waren. Diese Gruppe hatte auf verschiedenen Verbreitungswegen vor allem in der Region München aber auch in einigen anderen Städten des Deutschen Reiches insgesamt sechs Flugblätter in steigender Auflage, zuletzt bis zu 9.000 Exemplare, verteilt. In diesen Veröffentlichungen thematisierten sie Verbrechen des Regimes und riefen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf.

In der anschließenden Besprechung ging es somit zwangsläufig auch um die Fragen, wie man selbst in dieser Situation reagiert hätte bzw. wie „politisch“ man auch heute angesichts aktueller Themen und Probleme sein sollte.
Schnell wurde deutlich, wie schwierig diese Fragen zu beantworten sind und dass das wohl jeder für sich selbst entscheiden muss. Schließlich gilt es mit der jeweiligen Entscheidung zu leben.

„Das war wirklich toll, wie Johanna dieses Stück allein gespielt hat.“ Auch die Frage, wie lange sie gebraucht habe um den Text zu lernen, beschäftigte unsere Azubis.
Die Antwort: „Circa eine Woche“, erschien ihnen extrem kurz.
Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich beim Gostner Hoftheater für das Erlebnis.

Bewegt von der Rückschau in die NS-Zeit, wurde in der anschließenden Unterrichtseinheit bei unseren Azubis umso nachdrücklicher deutlich, wie wichtig es ist, für ein stabiles und friedliches Europa einzutreten. Das gute Verhältnis, das wir heute zu unseren Nachbarländern haben, ist eben nicht selbstverständlich und muss gepflegt werden. 60 Jahre EU sind ein hervorragender Anlass, sich dies ins Bewusstsein zu rufen.

Nachdem letzten Mittwoch das Gründerland Frankreich im Mittelpunkt stand, kam heute Italien zum Zuge.
Beim gemeinsamen Pizzaessen ließ es sich gleich noch besser über die Herausforderungen einer weiterhin guten Zusammenarbeit innerhalb der EU „sinnieren“.

Claudia Belzer und Alexandra Stolle

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