Holocaust - Zeitzeugengespräch an der B1

Zeitzeugengespräch mit Holocaust-Überlebender an der B1

Auch in diesem Schuljahr fand im Rahmen des Sozialkundeunterrichts ein Zeit-zeugengespräch an der B1 statt. Frau Franz, eine Holocaust-Überlebende, berichtete von ihren Erfahrungen im Nationalsozialismus. Die Sozialwissenschaftlerin Birgit Mair begleitete das Zeitzeugengespräch an der B1.

Eva Franz (geb. Christ) wurde 1940 in Gablonz an der Neiße geboren. Als sie zwei-einhalb Jahre alt war, wurde sie gemeinsam mit ihrer Familie in das Vernichtungs-lager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde ihr die Häftlingsnummer 4167 in den linken Unterarm eintätowiert. Frau Franz trägt die Nummer bis heute. Ihre Schwester kam in Auschwitz ums Leben. Gegen Kriegsende wurde Eva mit ihrer Mutter in das Frauen KZ-Ravenbrück und in das KZ Bergen-Belsen deportiert, wo die Mutter der fast Fünfjährigen starb.
Schülerinnen und Schüler schildern in den folgenden selbstverfassten Texten, wie sie die Schilderungen von Frau Franz erlebten:

Der Zeitzeugenbericht von Frau Eva Franz war die beeindruckendste Schulveranstaltung, die wir je gehabt hatten. Der Vortrag von Frau Franz und ihrer Begleitung war sehr bewegend und gut strukturiert. Wenn Frau Franz mal aus emotionalen Gründen nicht weiterreden konnte, konnte ihre Begleitung immer einspringen und den Vortrag fortführen. Das uns wohl am meisten im Gedächtnis gebliebene Ereignis war der Tod ihrer Mutter, die vor ihren eigenen Augen an Unterernährung gestorben ist. Das muss wohl das Grausamste sein, was man als kleines Kind erleben kann, selber mitzuerleben zu müssen wie die Mutter vor den eigenen Augen stirbt.
Man merkte das jedem, sei es Schüler oder Lehrer an, dass der Vortrag ihnen nahe ging. Es war eine sehr bedrückende Stimmung in dem Raum, die Schüler, die wenige Augenblicke vorher noch lachten, waren plötzlich still. In diesem kompletten Raum mit über 100 Schülern konnte man eine Stecknadel fallen hören.
Abschließend, möchten wir uns nochmal bei Frau Franz für ihren Vortrag bei uns bedanken!
(von Julia Schoppik, Philip Lehr, Bao Nguyen, Koray Dogan und Tobias Nägele)

Die Erzählung der Zeitzeugin war sehr packend und informativ. Zudem konnte man die Emotionen nachempfinden, und allgemein war die Stimmung beim Vortrag fesselnd.
Wir durften erfahren, dass die Sinti und Roma von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Außerdem haben die Erzählungen verdeutlicht, wie grausam die Konzentrations- und Vernichtungslager waren. Sehr schlechte Lebensbedingungen, die Menschen wurden dort untergebracht, mit dem Hintergedanken, umgebracht zu werden. Es gab keine Begräbnisse, die Menschen wurden verbrannt. Menschen, die versucht haben zu fliehen, wurden erschossen. Die Nahrung wurde absichtlich sehr gering gehalten, dass die Menschen an Entkräftung sterben mussten. Den Grausamkeiten der Nationalsozialisten wurden innerhalb der Lager keine Grenzen gesetzt. Menschenrechte waren dort ein Fremdwort. Von der Zeitzeugin selber sind außer dem Vater fast alle Familienmitglieder umgekommen. Man hat stark gemerkt, dass es ihr schwerfiel, darüber zu sprechen. Der Antrag auf Entschädigung für Kriegsentschädigung, wurde mehrfach abgelehnt, weil eine Frist nicht eingehalten wurde. Die Gespräche für Entschädigungen gingen jedoch weitere 30-40 Jahre, bis entschieden wurde, eine kleine Entschädigung zu bezahlen.
(von Liam Eckhof, Marcel John und Philip Hemmerlein)

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