Was macht die Stadt Nürnberg?
In Sachen Klimaschutz schneidet die Stadt Nürnberg im kommunalen Vergleich sehr gut ab. Verschiedene Auszeichnungen wie der „Bayerische Energiepreis 2018“ für das Energieprogramm „KEiM“ an den Schulen Nürnbergs und der „Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2016“ belegen dies.
Etwa 25 Prozent des Stadtgebietes sind als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Verschiedene Akteure arbeiten zusammen, um durch Schutz und Entwicklung dieser Flächen die Biodiversität zu fördern. Auch mit Projekten wie „Lebensraum Burg“ (seit 2010) und „Essbare Stadt Nürnberg“ (seit 2019) soll dies erreicht werden. Beispielsweise soll das Förderprogramm der Stadt für Dachbegrünungsmaßnahmen Nürnberg grüner machen, was sowohl Vorteile für die Umwelt und das Stadtklima (zum Beispiel Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Bindung von Staub und Schadstoffen) als auch für die Bewohnerinnen und Bewohner (zum Beispiel Hitzeabschirmung im Sommer) schafft – von der bunteren Optik ganz zu schweigen.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei Nürnbergs Bemühungen ist das Thema „Ernährung und Landwirtschaft“. So setzt die Stadt als „Biometropole“ und „Fairtrade Town“ vermehrt auf Lebensmittel in Bioqualität und aus fairem Handel. Damit soll der Bio-Anteil bei Lebensmitteln in Kindergärten, in Schulen und bei städtischen Einrichtungen und Veranstaltungen stetig steigen. Bereits über 100 Geschäfte und circa 80 gastronomische Betriebe im Stadtgebiet bieten Fair Trade-Produkte an.
Auch in Sachen Mobilität entwickelt sich die Stadt stetig weiter. Durch Aktionen im Rahmen des Projekts „Nürnberg - intelligent mobil“ (seit 2000) werden Nürnbergs Bürgerinnen und Bürger Wege für umweltfreundliche und intelligente Fortbewegung aufgezeigt. Darüber hinaus wird Carsharing in Nürnberg immer präsenter und durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur wird außerdem die E-Mobilität stetig ausgeweitet. Auch die Busse des ÖPNV werden zunehmend klimafreundlicher: Neben dem ersten E-Bus im Stadtgebiet fährt die Hälfte der Busse mit Erdgas oder einem Hybrid-Antrieb. Im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Stadtradeln“ und der Radverkehrsstrategie „Nürnberg steigt auf“ sollen die Bürgerinnen und Bürger zudem dazu ermutigt werden, öfter mal mit dem Fahrrad zu fahren.
Bei der Energieerzeugung will die Stadt Nürnberg verstärkt auf erneuerbare Energien wie Biomasse, Biogas, Wasserkraft und Photovoltaik setzen und diese ausbauen. Damit insgesamt der Energieverbrauch nachhaltig gesenkt werden kann gibt es verschiedene Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger. Auch in von der Stadtverwaltung genutzten Gebäuden wird - mit Erfolg - Energie eingespart: so wurden beispielsweise die CO2-Emissionen von 2000 bis 2018 um 48 Prozent gesenkt.
Daneben engagiert sich die Stadt Nürnberg auch auf der internationalen Ebene. So trat sie als weltweit erste Kommune dem „Global Compact“ der Vereinten Nationen bei, einer Initiative zur Förderung nachhaltiger Entwicklung und gesellschaftlichen Engagements, oder ist Mitglied im „Klima-Bündnis-Alianza del Clima e.V.“ Für weitere übergeordnete Ziele, wie den SDGs (Sustainable Development Goals – Ziele für nachhaltige Entwicklung), ist die internationale Zusammenarbeit von hoher Bedeutung. Hier setzt sich beispielsweise das Amt für Internationale Beziehungen für Projekte in Bereichen wie Bildung, Klimaschutz, Menschenrechte und Infrastrukturverbesserungen ein. Um diese besser umsetzten zu können wurden global Projekt- und Städtepartnerschaften geschlossen.
Auch in Zukunft wird die Stadt Nürnberg weiter ihre Klimabilanz verbessern. Der vom Stadtrat beschlossene Klimaschutzfahrplan 2020-2030 will mit konkreten Ansätzen folgende Ziele umsetzen: die CO2-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren und bis 2035 die Klimaneutralität der Stadtverwaltung zu erreichen. Die Gesamtstadt soll bis spätestens zum Jahr 2040 klimaneutral werden.
Über den aktuellen Stand der Umsetzung gibt es einen jährlichen Statusbericht der Klimaschutzaktivitäten der Stadt. Zudem wurde im Juli 2023 im Nürnberger Stadtrat ein Bericht zur Klimaneutralität der Stadt Nürnberg inklusive Treibhausgasbilanz für das Jahr 2019 und Handlungsempfehlungen für eine klimaneutrale Stadtverwaltung bis zum Jahr 2035 vorgestellt. Um die Emissionen zu senken, sollen Gebäude der Stadt energetisch saniert und der eigene Strom- und Wärmebedarf durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Die energetische Sanierung der städtischen Gebäude stellt eine notwendige Voraussetzung für die Umstellung auf erneuerbare Wärmeenergieträger dar.