Für unsere Kinder - Familie und Schule gemeinsam am 05.11.2005
Neue Wege zur Erziehungspartnerschaft: Die familienfreundliche Schule
Die aktuelle bildungspolitische Debatte zeigt, dass es dringend erforderlich ist, die verschiedenen Lernorte stärker miteinander zu verknüpfen. (...) In diesem Sinne verfolgte die Tagung das Ziel, alle, die am Erziehungs- und Bildungsprozess der Kinder beteiligt sind, miteinander ins Gespräch zu bringen, gelingende Kooperationen aufzuzeigen, Anregungen für die Praxis zu geben und Vernetzungen anzuregen und zu vertiefen.
Die große Resonanz (weit über 100 Teilnehmende) auf das Thema der Tagung: "Für unsere Kinder - Familie und Schule gemeinsam" zeigte, dass es sich um ein aktuelles und von beiden Seiten, von Familie und Schule, mit großem Interesse verfolgtes Thema handelt.
Um Kindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen und sie zur gesellschaftlichen Partizipation als mündige und emanzipierte Bürgerinnen und Bürger zu befähigen, bedarf es gemeinsamer Konzepte und engagierter und vertrauensvoller Zusammenarbeit aller, die an Erziehung und Bildung der Kinder beteiligt sind. Hierbei müssen gelingende Erziehungs- und Bildungspartnerschaften unter gleichberechtigten Akteuren eingegangen werden, die in ihren konzeptionellen Überlegungen das Kind als Individuum in den Mittelpunkt stellen.
Die aktuelle bildungspolitische Debatte zeigt, dass es dringend erforderlich ist, die verschiedenen Lernorte stärker miteinander zu verknüpfen. Ebenso fordert der elfte Kinder- und Jugendbericht, dass die Verantwortung für eine neue Kultur des Aufwachsens ressortübergreifend von allen gesellschaftlichen Bereichen und Institutionen wahrgenommen, politisch anerkannt und gestärkt wird.
In diesem Sinne verfolgte die Tagung das Ziel, alle, die am Erziehungs- und Bildungsprozess der Kinder beteiligt sind, miteinander ins Gespräch zu bringen, gelingende Kooperationen aufzuzeigen, Anregungen für die Praxis zu geben und Vernetzungen anzuregen und zu vertiefen.
Dabei wandte sich die Tagung insbesondere an Lehrkräfte, Eltern, Mitglieder der Schulleitung und Koordinierungsteams, pädagogische und psychologische Fachkräfte, Vertreter der Elternverbände und an alle, für die Schule wichtig ist.
Mit dem Zustandekommen der Tagung wird bereits eine gelungene Kooperation in Nürnberg dokumentiert: Bündnis für Familie (Referat für Jugend, Familie und Soziales), Pädagogisches Institut (Schulreferat) und Staatliches Schulamt (Regierung von Mittelfranken) haben die Tagung gemeinsam vorbereitet.
Inhaltlich ist die Veranstaltung eine Fortführung des 3. Offenen Forums Familie "Familienfreundliche Schule", welches im November 2003 vom Bündnis für Familie in Kooperation mit dem Pädagogischen Institut stattfand.
Die zuständigen Bayerischen Staatsministerien, vertreten durch Frau Karin Reiser (Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen) und Herrn Helmut Krück (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus) sprachen Grußworte.
Auf die guten Ansätze der Kooperation zwischen Familie und Schule im Rahmen der Pädagogischen Schulentwicklung wies Schulreferent Dr. Dieter Wolz in seinem Grußwort hin. Es müsse gelingen, die Lehrkräfte wirkungsvoll mit in das Gesamtkonzept einzubeziehen.
Hauptreferent Alfred Hinz, ehemaliger Leiter der Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen, gab in seinem Vortrag Informationen und Anregungen aus der gelungenen Zusammenarbeit von Schule und Familie. Die pädagogische Konzeption basiert auf dem "Marchtaler Plan". Dabei unterstützt die Schule die Eltern bei dem anspruchsvollen Prozess der Personwerdung des Kindes und legt besonderen Wert auf die Zusammenarbeit von Schule und Familie. Die Bodensee-Schule St. Martin gehört zu einer der deutschen Schulen, die im Film: "Treibhäuser der Zukunft" als gelingende Beispiele beschrieben werden.
Im Anschluss fand eine anregende und engagierte Diskussion statt.
In einem Workshop am Nachmittag zeigte Herr Hinz, wie familienfreundliche Ganztagesschule aus seiner Sicht gelingen kann.
Weitere Inhalte der Tagung, die in den Workshops bearbeitet wurden, waren:
- Familienfreundliche Aspekte der Schulentwicklung
- Eltern und Lehrkräfte als Partner in Erziehungsfragen
- Interkulturelle Aspekte in der Zusammenarbeit mit Eltern - Unterstützung von Eltern mit Migrationshintergrund
- Der Allgemeine Sozialdienst (ASD) - Unterstützung für Familie und Schule
Alle Workshops hatten das Ziel, die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch zu bringen. Dabei konnten Eltern, Lehrkräfte, Sozialpädagogen und andere pädagogische Fachkräfte Erfahrungen und Fragen aus der täglichen Praxis einbringen und gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten.
Beim Abschluss der Tagung wurde die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und Vernetzung durch Herrn Reiner Prölß (Referat für Jugend, Familie und Soziales), Herrn Bernhard Jehle (Leiter des Pädagogischen Instituts) und Frau Monika Gorbahn (Staatliches Schulamt) nochmals dargestellt.