Projekt Hafenbrücken: Bau der Behelfsbrücken für die Hafenstraßen-Brücken
Warum stehen die Behelfsbrücken am Nürnberger Hafen ohne Anschlüsse da?
Wer derzeit über die Südwesttangente oder die A73 zum Nürnberger Hafen fährt, passiert die bereits fertiggestellten Behelfsbrücken, die während der Bauphase den Autoverkehr vom Hafen stadteinwärts aufnehmen sollen. Allerdings fehlen noch die Anschlüsse und viele Menschen fragen sich, warum diese Brücken nach rund einem Jahr immer noch ohne Anbindung an die bestehenden Straßen sind.
Warum wurden die Behelfsbrücken schon so früh gebaut?
Die Behelfsbrücken sollten ursprünglich zusammen mit der Behelfsumfahrung und der Hauptbaumaßnahme – nämlich den Brückenabriss und Brückenneubau – vergeben werden, sodass eine Firma ohne Unterbrechung die Behelfsumfahrung hätte erstellen können. Es war vorgesehen, dazu vorhandene Behelfsbrücken zu verwenden, die dem Bund gehören. Nach der Ahrtalkatastrophe wurden jedoch alle verfügbaren Brücken in Rheinland-Pfalz benötigt. Insofern musste davon ausgegangen werden, dass für die Behelfsumfahrt an den Hafenbrücken neue Behelfsbrücken gefertigt werden müssen.
Entzerrung der Hauptbaumaßnahme
Aufgrund der nicht unerheblichen Planungs- und Fertigungszeiten dieser Brücken – die auch den Normenvorgaben entsprechen müssen – hat sich SÖR entschieden, die Behelfsbrücken vorab zu beauftragen und errichten zu lassen. Dies ist 2023 erfolgt. Durch das Vorziehen der Behelfsbrücken wird die Hauptbaumaßnahme nun entzerrt.
Wichtige Zufahrt zum Nürnberger Hafen
![(André Winkel / Stadt Nürnberg) Nürnberger Hafen mit den Hafenbrücken](/imperia/md/soer_nbg/bilder/grau/fittosize_765_510_03a1ea0e23d0c48740c7059128e50890_hafenbruecken_hafenareal.jpg)
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Zudem ist gewährleistet, dass bei einer unvorhersehbaren Zustandsverschlechterung der Spannungsriß-korrosionsbelasteten Bestandsbauwerke und einer eventuell damit verbundenen Brückensperrung zeitnah reagiert werden kann und eine alternative Behelfsumfahrt für die Querung der Südwesttangente und des Main-Donau-Kanals mit der wichtigen Zufahrt zum Nürnberger Hafen gewährleistet werden kann. Das Risiko eines länger andauernden Verkehrskollaps am Hafen kann somit reduziert werden.
Was kommt als nächstes und wie geht es weiter?
Aktuell wurden die Ausschreibungsunterlagen für die Zwischenstücke zwischen den Behelfsbrücken und Anschlüsse an den Straßenbestand der Hafenstraße abgestimmt und fertiggestellt, so dass die Ausschreibung der Bauausführungsarbeiten im Juli beginnen kann.
![(André Winkel / Stadt Nürnberg) Projekt Hafenbrücken: Behelfsbrücke über die A73](/imperia/md/soer_nbg/bilder/grau/fittosize_765_510_53ab1fe6f74e6da3a725130098ac9ce6_hafenbruecken_behelfsbruecke_3.jpg)
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Projekt Hafenbrücken: Behelfsbrücke über die A73
Warum wurden die Behelfsbrücken schon so früh gebaut?
Eigentlich sollte die Ausschreibung bereits im März diesen Jahres beginnen. Notwendige, aber schwierige Planungsabstimmungen zwischen den Beteiligten haben jedoch zu einem zeitlichen Verzug geführt. Die Leistungen werden gemäß den Vergabevorschriften europaweit ausgeschrieben. Mit den formellen Verfahrensfristen ist eine Vergabe im Dezember 2024 vorgesehen.
![(André Winkel / Stadt Nürnberg) Projekt Hafenbrücken: Behelfsbrücke über die A73](/imperia/md/soer_nbg/bilder/grau/fittosize_765_510_26278af5091c90c1a8e7ca232ed35af6_hafenbruecken_behelfsbruecke_2.jpg)
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Behelfsbrücke über den Main-Donau-Kanal.
Behelfsumfahrten: Rund einjährige Bauzeit
Ein Baubeginn erfolgt dann nach dem Winter im Frühjahr 2025. Die Fertigstellung der Behelfsumfahrt ist dann für das Frühjahr 2026 vorgesehen. Daran nahtlos anschließen wird sich die Hauptbaumaßnahme in der Achse Hafenstraße. Durch das Vorziehen der Behelfsbrückenumfahrung kann dann sofort mit dem Brückenabriss und Brückenneubau begonnen werden. Die Hauptbaumaßnahme wird somit entzerrt und läuft von der Herstellung der Behelfsumfahrt unabhängig.
Frankenschnellwegbrücke: Baubeginn im Oktober 2024
![(André Winkel / Stadt Nürnberg) Frankenschnellweg-Brücke über den Main-Donau-Kanal](/imperia/md/soer_nbg/bilder/grau/fittosize_765_198_b8028cdeb025c90b07a31f6f018873e6_hafenbruecken_fsw_bruecke_panorama_grau.jpg)
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Bereits im Oktober 2024 beginnen die Arbeiten an der Frankenschnellweg-Brücke. Derzeit läuft hier die europaweite Ausschreibung.
Infoveranstaltung im Herbst 2024
Im September 2024 ist wieder ein Bürgerinformationstermin geplant, wo zum aktuellen Planungsstand und zu den anstehenden Baumaßnahmen ausführlich berichtet wird.
Nürnberger Hafenbrücken: So wurden die Behelfsbrücken errichtet (Zusammenfassung)
193 Tonnen schweres Teilstück in Behelfsbrücke eingesetzt
Nürnberger Hafenbrücken: Bau der Behelfsbrücke über den Main-Donau-Kanal
Nürnberger Hafenbrücken: Errichtung der Behelfsbrücke über die Südwesttangente
Errichtung der Behelfsbrücke im Zeitraffer
Schweres Gerät im Einsatz
Zwei Mobilkräne haben am Europakai die ersten 42 Meter der SS80-Brücke eingehoben. Die Abkürzung SS80-Brücke steht für eine zweispurige Schwerlast-Straßenbrücke mit Einzelspannweiten bis zu 80 Metern. Zum Einsatz kamen ein 750-Tonnen-Kran und ein 1.200-Tonnen-Kran. Letzterer ist laut dem aktuellen Stand einer der größten Autokräne in Europa.
Abriss der 1970er Jahre Brücke
Die aus den 1970er Jahren stammenden Brücken am Nürnberger Hafen müssen durch Neubauten ersetzt werden. Der Verkehr muss auch während des Abbruchs und des Neubaus fließen. Deshalb errichtet SÖR vorab je eine provisorische Behelfsbrücke über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente. Erst danach werden die alten Brücken zurückgebaut.