Sprache ohne Worte

Wie spricht man mit jemandem, dessen Sprache man nicht versteht? - Diese Problematik hat man nicht nur im Urlaub oder dem Fremdsprachenunterricht. Auch das P-Seminar Veranstaltungstechnik setzte sich intensiv mit den Bedürfnissen, Wünschen und Kommunikationsmöglichkeiten von Gehörlosen auseinander, um im Rahmen des Weihnachtsgottesdienstes der Gehörlosengemeinde Nürnberg, diesen optimal medial auf das Publikum zuzuschneiden. Das Ziel dabei war mit Licht und Videomedien eine festliche Stimmung zu erzeugen, die für uns hörende Menschen über Orgelmusik und einen Kinderchor entsteht.

Gehörlosengottesdienst

Erfahrungen mit der "neuen Sprache"

Wie sah nun die Kommunikation mit den zwei Sprachen während der Vorbereitung, Durchführung und nach der Veranstaltung aus? Vor der Veranstaltung war jeder vom P-Seminar-Team auf seinem Posten und kümmerte sich intensiv um seine Aufgaben in der Vorbereitungsphase. Doch auch hier ergaben sich schon erste Schwierigkeiten in der Kommunikation. „Wie rufe ich denn jetzt das Mitglied des Gebärdenchors, um zu erfahren, wie viele Leute sie sind? Und wie frage ich das dann?“ Doch wie auch im Urlaub findet man immer eine Lösung und schnell merkten wir, wenn wir mit den Gehörlosen reden wollten, dass wir das auf eigene Faust durch Gesten versuchen konnten, oder dass wir jemanden brauchten, der für uns dolmetschen konnte. Und für dieses Übersetzen fand sich freundlicherweise immer jemand, sodass wir immer mit jedem im Raum reden konnten, wenn wir es wollten. Deswegen finde ich auch, dass man sagen kann, dass durchaus ein Austausch zwischen uns stattgefunden hat und manche auch ein wenig Small Talk betreiben konnten.

Gehörlosen-Chor

Angewiesen auf einen Dolmetscher

Während des Gottesdiensts hat man sogar ein wenig gemerkt, wie sich gehörlose Menschen fühlen. Denn dadurch, dass der Gottesdienst in Gebärdensprache gehalten wurde, waren alle, die diese nicht beherrschten, auf den Dolmetscher angewiesen. Das zeigte uns ein wenig, wie das ist, durchs Leben zu gehen und akustische Laute oft nur schwer oder mit Hilfe eines Übersetzers oder eines Hörgeräts wahrnehmen zu können.
Nach der Veranstaltung stellte sich eine ähnliche Form der Kommunikation ein wie davor, in der hauptsächlich über Dritte kommuniziert wurde. Hier floss sehr viel Lob von der Gemeinde an das Technikteam für die gelungene Umsetzung des Gottesdienstes.

Technik

Alles in Allem würde ich sagen, dass jeder von uns einen Einblick in die Kommunikationsmöglichkeiten von Gehörlosen bekommen hat und etwas mitnehmen konnte. Sei es, mehr über diese Menschen zu wissen, sich besser in ihre Lage versetzen zu können, ihre Probleme besser zu verstehen oder, wie manch einer von uns danach voll Stolz demonstrierte, den Refrain des Liedes „O, Happy Day“ zu gebärden.

Stellvertretend für das P-Seminar Veranstaltungstechnik - Jan Koziol

P-Seminar Veranstaltungstechnik

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