Maßnahmenkonzept und erste Umsetzungsschritte

Die sich aus der Grundlagenarbeit ergebenden Kenntnisse über die strukturellen Rahmenbedingungen in der Weststadt (hohe Baudichte, starke Versiegelung, wenig Grün, Defizit an öffentlichen Grünflächen von 30 ha) waren Auslöser dafür, dass die Klimaanpassungsstrategie in erster Linie darauf aufbaut, die Grün- und Freiraumsituation und die Erreichbarkeit angrenzender Landschaftsräume für die Bewohner zu verbessern. Das Grün- und Freiraumkonzept Weststadt wurde damit ein entscheidender Mosaikstein für die Anpassungsstrategie und dient als Grundlage für Umsetzungsmaßnahmen wie der Sanierung und Neuschaffung von Grünanlagen und der Wiederaufnahme des Programmes zur Hinterhofbegrünung. Das Freiraumkonzept Weststadt hat zwischenzeitlich Vorbildcharakter für die Freiraumkonzeption der gesamten Stadt.


Ziel einer Anpassungsstrategie für die Altstadt war die Realisierung von Maßnahmen, die einer Überhitzung und Ausbildung von städtischen Wärmeinseln vorbeugen und die Frischluftversorgung verbessern. Vordringlich Maßnahmen dazu ergeben sich durch die Schaffung von Grünstrukturen, Schatten- und nutzbaren Wasserplätzen. Durch die vorgegebene Bestandssituation wird dies in erster Linie durch Hinterhof-, Fassaden- und Dachbegrünung sowie die Gestaltung öffentlicher Plätze als realisierbar angesehen. Durch eine Auswertung vorliegender Luftbilder wurde eine Potentialanalyse zur Hinterhof- und Dachbegrünung erstellt. Sie bildete die Grundlage für das geplante Förderprogramm „Grün in der Altstadt“.
Anhand der vorrangig betrachteten Handlungsfelder wurden 15 Maßnahmensteckbriefe erarbeitet. Im Handbuch Klimaanpassung wird die Erforderlichkeit der einzelnen Maßnahmen sowie Planungsansätze und Beispiele aber auch hemmende bzw. unterstützende Einflussfaktoren erläutert.


Im Einzelnen sind dies:

Im Handlungsfeld Stadtentwicklung/Bauleitplanung

  • Klimaanpassung als ressortübergreifende Aufgabe der Stadtentwicklung: Integrierte Planung
  • Erhalt und Entwicklung innerstädtischer Luftaustauschbahnen
  • Festsetzung zur Klimaanpassung in Bebauungsplänen
  • Neuanlage von öffentlichen Grünflächen
  • Verbesserung der Freiraumvernetzung, Fuß- und Radwegeverbindungen
  • Anpassungsmaßnahmen an Gebäuden
  • Dach- und Fassadenbegrünung
  • Rückhaltung, Versickerung und Bewirtschaftung von Regenwasser
  • Bäume im Straßenraum und auf Parkplätzen, Straßenbegleitgrün

Im Handlungsfeld Grünflächen- und Freiraumgestaltung

  • Optimierung der Kühleffekte von Grünflächen
  • Anpassung von Pflanzenauswahl und Grünflächenpflege
  • Kühlende Gestaltungselemente im Freiraumnetz
  • Gestaltung privater Freiflächen (Gärten, Hofbereiche)

Im Handlungsfeld Gesundheitsvorsorge und Information

  • Informations- und Kommunikationsangebote für die Bevölkerung
  • Schutzmaßnahmen für besonders empfindliche Bevölkerungsgruppen

Vorhandene Wechselwirkungen und Zielkonflikte erfordern bei der Umsetzung von Maßnahmen eine intensive Verständigung zwischen verschiedenen Fachbereichen (z.B. Stadtplanung, Umweltamt, Servicebetrieb Öffentlicher Raum). Erfolgreich konnte dies bei der Erarbeitung der Integrierten Stadtentwicklungskonzepte (INSEK) Alt- und Weststadt bisher umgesetzt werden. Handlungsempfehlungen zur Klimaanpassung sind sowohl in die Ziele als auch in die Konzeptbausteine aufgenommen worden. Die Arbeiten werden weiterverfolgt und sollen verstetigt werden.

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