Nuernberg 6. September 2008: Blick ueber die Pegnitz zum Weinstadel in Nuernberg. (Foto: Birgit Fuder/Stadt Nuernberg)

Planungs- und Baureferat

1
1
50

Energie

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Keine Panik

Bestehende Heizungen können weiter betrieben und defekte Heizungen können weiterhin repariert werden. Seit Januar 2024 muss bei Neubau im Neubaugebiet jede neu eingebaute Heizung mindestens 65 Prozent Erneuerbare Energie nutzen. Für alle Bestandsgebäude und Neubauten außerhalb eines Neubaugebiets gelten andere Fristen. Das Gesetz wendet sich an Eigentümer von Wohnungen und Häusern, Mieter sind nicht verpflichtet.

Klimafreundliches Heizen Grafik, Bild © bmwsb

Wie geht es weiter? Nürnberg macht dazu bis Mitte 2025 einen „kommunalen Wärmeplan“: Im Ergebnis wird klar sein, wo in der Stadt ab 2045 (!) welche Heizungsarten möglich sein werden. Damit bleibt sehr viel Zeit, sich die richtige Lösung für die eigene Wohnung oder das eigene Haus auszusuchen.

Spätestens ab 30. Juni 2026 oder mit Ausweisung von Wärmeversorgungsgebieten durch die Stadt Nürnberg sind neue Gas- oder Ölheizungen in Nürnberg faktisch nicht mehr möglich. Beheizt werden können Gebäude in Zukunft damit vor allem mit:

  • Fern- oder Nahwärme
  • Wärmepumpen
  • Biomasseheizungen

Heizungen, die vor 2024 eingebaut werden, können noch bis zum 31. Dezember 2044 mit bis zu 100 Prozent fossilem Brennstoff betrieben werden. Für komplexere Fälle wie den Ersatz von Gasetagenheizungen gibt es Übergangsfristen.
Wasserstoff wird in Nürnberg im privaten Gebrauch keine Rolle spielen.


Wärmeplanung

Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, muss Nürnberg auch klimaneutral heizen. Wie das wo am besten klappt, beantwortet die von der Stadt Nürnberg beauftragte „kommunale Wärmeplanung“. Voraussichtlich Mitte 2025 sollen wesentliche Antworten für die Nürnberger Wärmeversorgung der Zukunft vorliegen.

Der Gesetzgeber verlangt von allen Kommunen, diese Zukunft zu planen. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen ihren Wärmeplan bis spätestens 30. Juni 2026 vorlegen. In Nürnberg wird der Plan zur Zeit erstellt und bis Mitte 2025 fertig sein. Danach kann die Stadt Nürnberg sogenannte Wärmeversorgungsgebiete ausweisen. Sollte sie das tun, greift ab dann die „65%-EE-Pflicht“, ansonsten gilt der 30. Juni 2026. Das heißt, dass der Einbau neuer Gas- oder Ölheizungen ab dem Beschluss des Wärmeplans Mitte 2025 in Nürnberg faktisch nicht mehr möglich ist. Wichtig ist, dass nur neu eingebaute Heizungen betroffen sein werden, bestehende Heizungen dürfen bis spätestens 2045 weiterbetrieben und repariert werden.

Die Wärmeplanung zeigt nun auf, wie die Wärmeversorgung in Nürnberg künftig technisch und wirtschaftlich sinnvoll funktionieren wird und welche Heizoptionen bei Ihnen zu Hause vor Ort jeweils zur Verfügung stehen: Kann ein Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen werden? Wo sind Nahwärmenetze geplant? Und in welchen Stadtteilen sind Wärmepumpen empfehlenswert? Die Wärmeplanung richtet sich allein an Eigentümer – Mieter sind vom Gesetz nicht betroffen.

Ziel ist es, die jeweils effizientesten Lösungen für klimaneutrale Wärme sowie konkrete kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen aufzuzeigen, wie die Wärmeversorgung transformiert wird. Es wird untersucht, wo bestehende Wärmenetze ausgebaut werden oder neue Wärmenetze entstehen können. Außerdem wird das Potenzial für lokale Wärmeproduktion und erneuerbare Energien untersucht.

Dabei fließen verschiedene Gegebenheiten wie typische Bebauung, Baualter, Quartierstrukturen, räumliche Wärmedichten sowie Netzausbau- und Betriebskosten in die Analyse ein. Die Studie ermöglicht einen Vergleich zwischen dezentralen und zentralen, also wärmenetzbasierten Wärmeversorgungslösungen. Darüber hinaus werden verschiedene Entwicklungsszenarien simuliert, die politische Ziele, wirtschaftliche Faktoren, Sanierungsfortschritte, technologischen Fortschritt, personelle Kapazitäten im Handwerk und andere relevante Faktoren berücksichtigen.

Die Wärmeplanung führt große Menge Daten zusammen, um zu klären, wie Nürnbergs Gebäude zukünftig ohne Gas und Öl beheizt werden können. Der Umbau hin zum klimaneutralen und geopolitisch sicherem Heizen ist eine große Aufgabe und wird Zeit brauchen. Nürnbergs Ziel ist es, effiziente, sozialverträgliche und klimaneutrale Wärmelösungen zu entwickeln.

FAQs



Was wird das Ergebnis sein?

Wärmepumpe © Grafik / Baureferat

Der Regelfall im Neubau wird die Errichtung einer Wärmepumpe sein, wo möglich der Anschluss an ein Wärmenetz. Ansonsten kommen auch Biomasseheizungen in Frage.

Viele Fragen werden ständig aktualisiert unter:


Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie uns gerne

0911 / 231 - 48 00<tel:09112314800>Kontaktformular</global/ajax_kontaktformular.html?cfid=69935>

Mehr zum Thema