Nürnberg bewirbt sich nicht als Spielort der Frauen-EURO 2029
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beabsichtigt, sich mit acht Stadien als gastgebender Verband für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen (EURO) im Jahr 2029 zu bewerben.
Nürnberg hat eine Interessensbekundung abgegeben, einer dieser acht Spielorte zu werden. Nach Bekanntgabe der Anforderungen an potenzielle Spielorte fand eine eingehende Prüfung aller Optionen statt, wie der Standort Nürnberg diese Anforderungen erfüllen könnte. Als Ergebnis der Abwägung dieser Optionen hat sich die Stadt Nürnberg entschieden, aus dem nationalen Bewerbungsverfahren auszusteigen. Nürnberg wird somit kein Spielort bei der Frauen-EM 2029 sein, um deren Ausrichtung sich der DFB aktuell bewirbt.
Zur Frauen-EURO 2029 und dem Bewerbungsverfahren
Insgesamt fünf Standorte haben bei der UEFA Interesse an der Ausrichtung der Women's EURO 2029 bekundet: Deutschland, Italien, Polen, Portugal und Dänemark/Schweden.
Für die Deutsche Bewerbung wählt der DFB im Frühling auf 17 Standorten die sich beworben haben eine Shortlist aus. Im im Sommer 2025 fällt dann die Entscheidung, mit welchen acht Standorten Deutschland ins Rennen geht. Die 17 interessierten Standorte:
- Berlin (Olympiastadion)
- Bremen (Weserstadion)
- Dortmund (Signal Iduna Park)
- Düsseldorf (Merkur Spiel-Arena)
- Essen (Stadion an der Hafenstraße)
- Frankfurt (Deutsche Bank Park)
- Freiburg (Europa-Park-Stadion)
- Gelsenkirchen (Veltins Arena)
- Hamburg (Volksparkstadion)
- Hannover (Heinz von Heiden Arena)
- Köln (RheinEnergieSTADION)
- Leipzig (Red Bull Arena)
- Mainz (MEWA Arena)
- München (Allianz Arena)
- Rostock (Ostseestadion)
- Stuttgart (MHP Arena)
- Wolfsburg (Volkswagen Arena)
Im Dezember 2025 fällt die Entscheidung der UEFA für eine der fünf Bewerbungen. Das Turnier findet im Juni und Juli 2029 statt. An den ausgewählten acht Spielorten werden insgesamt 31 Spiele der 16 teilnehmenden Mannschaften ausgetragen.
Kosten und Risiken überwiegen
Selbst mit großer Kraftanstrengung wäre ein Abschluss des geplanten Stadion-Vollumbaus rechtzeitig vor dem Turnier nicht zu schaffen. Die Planungen müssten für eine Ausrichtung der EURO 2029 verschoben oder unterbrochen werden. Für das Turnier könnte sich Nürnberg folglich entweder mit einem Teil-umgebauten Stadion oder mit dem jetzigen Bestandsstadion bewerben. Beide Optionen wurden geprüft und für beide lautete das eindeutige Ergebnis, dass sie mit hohen Kosten und Risiken einerseits und geringen Erfolgschancen andererseits verbunden wären.
Unabhängig davon, ob man sich mit dem Bestandsstation oder einem zumindest teilweise umgebauten bewirbt, müsste das Max-Morlock-Stadion technisch und funktional aufgerüstet werden, z.B. mit WLAN und zusätzlichen Damen-Toiletten. Zudem müsste es mit temporären Zusatzflächen für Organisation und Medien ausgestattet werden, wie sie auch zur WM 2006 errichtet wurden. Um einer internationalen Großveranstaltung dieser Größenordnung gerecht zu werden, müsste auch ein angemessenes Rahmenprogramm organisiert und finanziert werden. Unterm Strich wäre eine Ausrichtung der Frauen-EURO 2029 ein Kraftakt, dessen Kosten und Risiken in Summe den unbestreitbaren Nutzen eines solchen Ereignisses überwiegen.
Um zukünftig wieder Gastgeber solcher Großereignisse sein zu können, wird die Stadt Nürnberg die Planung des Stadion-Vollumbaus weiter vorantreiben.