Dani Karavan ist Ehrenbürger der Stadt Nürnberg
Die Stadt hat dem israelischen Künstler Dani Karavan am 21. Oktober 2018 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Damit würdigt die Stadt die herausragenden Verdienste des Schöpfers der Straße der Menschenrechte für Nürnberg.
Seine Themen: Menschenrechte, Freiheit und Unabhängigkeit
Dani Karavan wurde 1930 in Tel Aviv geboren. Der Künstler ist bekannt für seine großformatigen, begehbaren Kunstwerke, die sich oft mit den Themen Menschenrechte, Freiheit und Unabhängigkeit beschäftigen. Im Herbst 2012 wurde zum Beispiel in Berlin sein Mahnmal für die Roma und Sinti eingeweiht, die von Nationalsozialisten ermordet wurden. Karavan verstarb am 29. Mai 2021 im Alter von 90 Jahren in Tel Aviv.
Für Karavan war die Entscheidung, an dem Wettbewerb teilzunehmen, der im Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums stand, sehr schwer. Ein Kunstwerk in der einstigen Stadt der Reichsparteitage und der Rassegesetze zu schaffen, rührte zutiefst an seiner eigenen Biographie. Karavan hatte einen Teil seiner Familie in der Shoa verloren.
Skulptur mit Botschaft
Unter den vier eingegangenen Wettbewerbsvorschlägen überzeugte sein Konzept auf Anhieb. Die Straße der Menschenrechte ist eine begehbare Installation aus 27 weißen Rundpfeilern von acht Metern Höhe und dem Kartäusertor. Sie verbindet Kornmarkt und Stadtmauer miteinander. Am 24. Oktober 1993 konnte Karavan sein Werk der Öffentlichkeit übergeben.
Die Skulptur trägt eine klare Botschaft: Auf jedem Pfeiler ist ein anderer Menschenrechts-Artikel eingraviert. Damit setzt die Straße der Menschenrechte einen neuen geistigen, politischen und gesellschaftlichen Akzent in Nürnberg – der vormaligen Stadt der nationalsozialistischen Rassegesetze und der Reichsparteitage, aber auch dem Schauplatz des Internationalen Militärtribunals als Keimzelle einer internationalen Strafgerichtsbarkeit.
Geburtsstunde des Nürnberger Menschenrechtspreises
Bei der Eröffnung der Straße der Menschenrechte versprach der damalige Oberbürgermeister Peter Schönlein, die Stadt werde Karavans Installation als stete Aufforderung begreifen, einen Beitrag zur weltweiten Durchsetzung der Menschenrechte zu leisten. Schönlein kündigte an, einen Preis zu stiften – der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis war geboren. Auch die Preisskulptur, die das neuen Kartäusertor darstellt, ist ein Werk des Künstlers Dani Karavans.
Als leidenschaftliches Jurymitglied unterstütze Karavan den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. Mit seinem großen Engagement war er ein herausragender Botschafter für Nürnberg. Sein immenser Beitrag zum Imagewandel der Stadt machte ihn zu einem würdigen Träger der Ehrenbürgerwürde Nürnbergs.
Rede zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Dani Karavan
Begrüßungsansprache von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly beim Festakt zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Dani Karavan am 21. Oktober 2018 im Historischen Rathaussaal.