Stadt des Friedens und der Menschenrechte
Die Stadt Nürnberg setzt sich seit Jahren mit ihrer besonderen Geschichte in der NS-Zeit verantwortungsvoll auseinander. Gerade in dem Wissen um die Vergangenheit hat sich die 1933 von Adolf Hitler zur „Stadt der Reichsparteitage“ gemachte Kommune heute die Aufgabe gestellt, als Stadt des Friedens und der Menschenrechte aktiv für Toleranz und Menschenrechte einzutreten. Am Ort der Täter werden in Ausstellungen die Ursachen und Folgen des Nazi-Terrorregimes vermittelt.
2001 eröffnete der damalige Bundespräsident Johannes Rau das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Am historischen Ort der Täter vermittelt eine Dauerausstellung vor allem jungen Menschen Ursachen, Zusammenhänge und Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Mit der Ausstellung Memorium Nürnberger Prozesse am Ort des Internationalen Militärtribunals gegen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes wird der weltberühmte Saal 600 des Nürnberger Justizgebäudes an der Fürther Straße erschlossen. Die Dokumentation erläutert anschaulich Vorgeschichte, Verlauf und Folgen des internationalen Strafverfahrens, bei dem sich erstmals Individuen persönlich wegen ihrer Verbrechen gegen das Völkerrecht zu verantworten hatten.
In der Straße der Menschenrechte, die der israelische Künstler Dani Karavan 1993 schuf, sind auf Säulen in verschiedenen Sprachen 30 Artikel der Menschenrechtserklärung im Stadtbild präsent. Die Stadt Nürnberg richtete das erste kommunale Menschenrechtsbüro Deutschlands ein und verleiht seit 1995 im Turnus von zwei Jahren den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis.
Einmal im Jahr ist Nürnberg seit 1995 zudem Schauplatz der Internationalen Menschenrechtskonferenz, die verschiedenste Aspekte der Menschenrechte als Themenschwerpunkte in den Mittelpunkt einer international besetzten Expertentagung rückt.