Am 28. Februar 2025 hatte die Bertolt-Brecht-Schule die besondere Ehre, erneut Dr. Ekkehard Griep als Referenten für einen UNO-Schüler*innendialog zu empfangen. Dr. Griep ist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Als UNESCO-Projektschule ist es uns ein Anliegen, unseren Schülerinnen und Schülern Einblicke in globale Strukturen und Entscheidungsprozesse zu ermöglichen.
Die Veranstaltung wurde von unserem engagierten Schüler Tim moderiert, der Dr. Griep und das Publikum herzlich begrüßte. Zunächst wurden die Strukturen der Vereinten Nationen (UN) sowie deren Hauptstandorte in Europa, Wien und Genf, vorgestellt. Besonders interessant war die Erkenntnis, dass es auch in Deutschland ein wichtiges UN-Zentrum gibt: Bonn, Heimat des Klimasekretariats der Vereinten Nationen.
Ein zentrales Thema war das Pariser Klimaabkommen, das vom UN-Klimasekretariat in Bonn erarbeitet wurde. Hier wurde deutlich, wie globale Zusammenarbeit entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel ist.
Im Publikum befanden sich alle zwölften Klassen sowie ein Teil der elften Jahrgangsstufe, die 9Rf und 7Rf. Gemeinsam mit Dr. Griep diskutierten sie, welche Länder Mitglied der UN sind. Von den insgesamt 193 Mitgliedsstaaten ist fast die gesamte Welt vertreten. Besonders spannend war die Diskussion über Taiwan, das kein Mitglied mehr ist, seit China der UN beigetreten ist. Auch der Vatikan wurde als nicht-zugehörig erkannt, während der neueste Mitgliedsstaat der Südsudan ist.
Ein Exkurs zu Grönland zeigte, dass einige Gebiete der Welt noch auf dem Weg zur Eigenständigkeit sind. Hier wurde auch der umstrittene Anspruch von Donald Trump auf Grönland kurz thematisiert.
Die Schülerinnen und Schüler setzten sich intensiv mit dem Widerspruch auseinander, dass Staaten im UN-Sicherheitsrat sitzen und dennoch Kriege führen. Dr. Griep erklärte dies mit den nationalen Interessen der jeweiligen Staaten und beschrieb die Funktion des Sicherheitsrates. Eine aktuelle Resolution, die Russland nicht mehr als Aggressor bezeichnet, wurde diskutiert und kritisch hinterfragt.
Das Publikum zeigte großes Interesse und stellte die provokante Frage, ob sich die UN in solchen Situationen lächerlich mache und was sie als Einzelne tun könnten. Dr. Griep betonte, dass die UN als weltweite Organisation mit politischem Mandat alternativlos sei. Sie sei jedoch nur so effektiv, wie es die Mitgliedsstaaten zulassen.
Auf die Frage, was er persönlich tue, um die UN und deren Ziele zu unterstützen, antwortete Dr. Griep, dass er durch seine Vorträge auf die Friedensstiftung und den Zweck der UN hinweise.
Besonders spannend war die Frage aus dem Publikum nach der "Panik" innerhalb der UN während der Trump-Administration. Dr. Griep erklärte, dass Panik nicht zielführend sei und die UN professionell arbeite, dennoch seien die Sorgen groß gewesen.
Ein abschließendes Stimmungsbild zeigte, dass sich viele Schülerinnen und Schüler Sorgen um die Zukunft machen. Dr. Griep gab den Rat, dass auch kleine Beiträge im privaten Bereich zählen. Gemeinsam sammelte das Plenum Initiativen und erkannte, dass es sich lohnt, den Blick auf positive und mutmachende Impulse zu richten.
Neben den kleinen Beiträgen einzelner gibt es auch auf globaler Ebene positive Entwicklungen, wie das Wirken der UNO in Mosambik oder die Friedensmission in Venezuela.
Die Veranstaltung endete mit einer hoffnungsvollen Erkenntnis: Es gibt positive Impulse – sowohl im Kleinen als auch im Großen. Jede und jeder kann dazu beitragen, die Welt ein Stück besser zu machen!