Baufortschritt

Die Baumaßnahmen in und an der Kongresshalle

Im Herbst 2023 haben die Baumaßnahmen an der Kongresshalle begonnen. Der erste wichtige Schritt - die Befreiung von Schadstoffen in Innenhof und Rundbau - ist beinahe abgeschlossen. Die Arbeiten zum Substanzerhalt und zur grundsätzlichen Nutzbarmachung des Rundbaus sind aktuell noch in vollem Gange und auch im Innenausbau tut sich was.

Auf dieser Seite sind die wichtigsten Informationen zum aktuellen Geschehen auf der Baustelle zusammengefasst.

  1. Achtung Baustelle: Hinweisschild im Kongresshallen-Innenhof

    Hier tut sich was: Baubeginn im Herbst 2023

    Im Herbst 2023 wurde planmäßig mit den Baumaßnahmen in und an der Kongresshalle begonnen - zunächst im Innenhof.

  2. Innnenhof_Kongresshalle_Besucherterrasse

    Erste Schritte: Schadstoffsanierung

    Als erste Maßnahme wurde der Innenhof gesperrt und von Schadstoffen befreit. Eine neue Besucherterrasse gibt den Blick in den Hof weiterhin frei.

  3. Substanzerhaltende Arbeiten: Gerüste an der Ziegelfassade des Innenhofs

    Die bestehende Baustruktur sichern und nutzbar machen

    2024 begannen die Maßnahmen zum Substanzerhalt und zur grundsätzlichen Nutzbarmachung des Rundbaus.

  4. Innenausbau_Mustertür_Ausschnitt

    Denkmalschutz und zukunftsfähiges Bauen verbinden

    Was passt? Mit Musterflächen und Musterelementen nähert man sich dem idealen Innenausbau - hier anhand einer zweiflügelige Mustertüre mit Oberlicht.

  5. Skizze zur künftigen geplanten kulturellen Nutzung der Kongresshalle

    Das Ziel fest im Blick: 2028 soll alles fertig sein

    Mit einem neuen Theaterbau im Innenhof und Ermöglichungsräumen für Künstlerinnen und Künstler im Rundbau entsteht bis 2028 ein neues Kulturareal.

Aktuelle Baumaßnahmen

Schadstoffsanierung

Der Innenhof, die Dachflächen und Teile der Innenräume der Kongresshalle sind mit Schadstoffen belastet. Deren Beseitigung ist die Voraussetzung für eine künftige Nutzung des Kongresshallen-Rundbaus.
Im November 2023 hat die Dekontaminierung im Innenhof begonnen. Inzwischen sind bei der Schadstoffbeseitigung große Fortschritte zu verzeichnen. Die verunreinigten Erdmassen auf der ehemaligen Feuerwehrübungsfläche südlich der Zufahrt im sogenannten Innenhof wurden beseitigt und fast vollständig abtransportiert. Der Bodenaustausch der Schwindgassen – so die Bezeichnung für die Flächen zwischen den Betonfundamentplatten – ist ebenfalls abgeschlossen.

Insgesamt wurden knapp 2.000 Kubikmeter mit unterschiedlichen Schadstoffen belastete Erdmassen aus den Schwindgassen und der ehemaligen Feuerwehrübungsfläche ausgehoben und entsorgt. Circa 1.780 Kubikmeter neues Material wurde als Ersatz in die Schwindgassen eingebracht.


Eine Europa-Fahne weht im Wind. Ihre Grundfarbe ist blau. Darauf befindet sich ein Kreis mit gelben Sternen.

EU unterstützt die Schadstoffsanierung der Kongresshalle

Die Dekontaminierung des Innenhofs und des Rundbaus – veranschlagte Kosten rund 9 Millionen Euro – wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. In Aussicht gestellt sind Fördermittel in Höhe von bis zu 6 Millionen Euro. Als erste Tranche erhielt die Stadt Nürnberg vor Kurzem die Zusage für knapp 5 Millionen Euro aus dem EFRE-Programm. Etwa 40 Prozent dieser Mittel stellt der Freistaat Bayern zur Verfügung.


Sperrung des Innenhofs

Seit Beginn der Maßnahmen zur Schadstoffbeseitigung ist der Innenhof eine Baustelle und deshalb für die Öffentlichkeit vollständig gesperrt. Um während der Bauphase weiterhin den Blick in den Innenhof zu ermöglichen, wurde eine Besucherplattform eingerichtet.


Substanzerhalt und grundsätzliche Nutzbarmachung

In der ersten Jahreshälfte 2024 begannen die Maßnahmen zum Substanzerhalt und zur grundsätzlichen Nutzbarmachung des Kongresshallen-Rundbaus. Dazu gehören die Arbeiten an der Gebäudehülle. Grundsätzlich sollen die Fassaden weitestgehend unverändert erhalten und bauliche Maßnahmen auf das unbedingt Notwendige beschränkt werden.

Konkret geht es im Wesentlichen darum, die Ziegelfassade im Innenhof und die Granitfassade der Außenseite so zu sichern, dass keine losen Teile abbrechen und herunterfallen können. Dazu wird die Fassade gereinigt, aller Bewuchs samt Wurzeln und Substrat entfernt sowie lose Bestandteile abgenommen. Soweit statisch und zur Reduzierung einer weiteren Schädigung erforderlich, werden schadhafte Ziegel ersetzt und offene Fugen verschlossen.

Wichtig ist auch die Herstellung eines geordneten Wasserablaufs, gerade im Innenhof, wo die nie als Außenwand geplante Fassade seit mehr als 80 Jahren der Witterung ausgesetzt ist. Bei allen Maßnahmen soll die Habitatfunktion der Fassade (insbesondere für Fledermäuse und Gebäudebrüter) umfassend erhalten werden.

Denkmalschutz und zukunftsfähiges Bauen verbinden

Wenn sich die Kongresshalle in einen Kulturort verwandelt, werden die Eingriffe in die denkmalgeschützte Bausubstanz minimal ausfallen. Aber für die künftige Nutzung muss mehr Tageslicht ins Gebäude. Deshalb werden in einen Teil der vermauerten Öffnungen in der Ziegelfassade des „Innenhofs“ Fenster und Türen eingesetzt. Das erste Musterelement wird gerade im ersten Obergeschoss getestet. Die zweiflügelige Tür mit Oberlicht wurde eigens für die Kongresshalle entworfen, um die Anforderungen an den Denkmalschutz zu erfüllen. Das Punktemuster schützt Vögel vor Kollisionen mit der Glasscheibe.

Mehr Licht in die Kongresshalle

Für die Kulturgroßprojekte in der Kongresshalle werden alle Baumaßnahmen eng mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt. Dabei gilt der Grundsatz, dass Eingriffe in die Substanz auf das unbedingt notwendige Maß zu begrenzen sind. Dieses Credo bestimmt auch die Planung für die Fenster- und Türelemente, die in die Außenfassaden eingesetzt werden. Ein in mehrfacher Hinsicht herausforderndes Unterfangen: Einerseits muss der historische Charakter der Kongresshalle bewahrt werden. Andererseits sind die Anforderungen an den aktuellen Stand der Technik – Stichwort Energieeffizienz – zu erfüllen.

Bauelemente im Test

Dass sich diese beiden Bedingungen nicht ausschließen, zeigt jetzt ein erstes Anschauungsobjekt beispielhaft vor Ort: Im ersten Obergeschoss der Kongresshalle wurde eine zweiflügelige Mustertüre mit Oberlicht in die Ziegelfassade des sogenannten Innenhofs eingesetzt.

Dieses Türelement wurde eigens für diesen Verwendungszweck entworfen und soll sich sensibel in die bestehende Architektur einfügen. Es sitzt bewusst innenbündig in der Fassade; das heißt, es ist von außen gesehen weit zurückgesetzt. Die vorhandene Form der bislang zugemauerten Öffnung wird nachgebildet. Diese Öffnung sollte nach der bauzeitlichen Planung nicht als Fenster dienen, sondern als Zugang in den (ungebauten) Saal. Diese Eigenart soll bei sorgfältiger Betrachtung auch vom „Innenhof“ aus sichtbar und nachvollziehbar bleiben.

Für das Musterelement wurden hochwertige pulverbeschichtete Aluminiumprofile verwendet (Farbbezeichnung DB 703). Die Test-Tür ist nicht nur ästhetisch ansprechend und entspricht den Anforderungen des Denkmalschutzes, sondern erfüllt dank Wärmeschutz und Dreifach-Glas auch in puncto Energieeffizienz höchste Standards.

Ein weiterer Pluspunkt dieses Türelements ist die integrierte Vogelschutzverglasung. Vögel können sie wahrnehmen, aber die Aussicht der künftigen Nutzer*innen wird nicht beeinträchtigt. Ein feines Punktmuster senkt das Risiko, dass Vögel gegen die Scheiben fliegen. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der heimischen Vogelpopulation.

Das Musterelement ist somit ein gelungenes Beispiel dafür, wie moderne Technik und umweltbewusste Lösungen in Einklang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes gebracht werden können. Es zeigt, dass es möglich ist, den historischen Charakter eines Gebäudes zu bewahren und gleichzeitig innovative Ansätze zu verfolgen, die sowohl den Nutzer*innen als auch der Natur zugutekommen.


Auswirkungen der Baustelle auf Verkehrsführung und Parkplätze

Während der Bauarbeiten wird sichergestellt, dass Nutzer und Anlieger der Kongresshalle weiterhin Zugang zu den Bereichen haben, die für den Betrieb notwendig sind.
Die Umfahrung der Kongresshalle – also die Verbindungsstraße zwischen Bayernstraße und Großer Straße – wird für den Baustellenverkehr genutzt. Eine Vollsperrung ist nicht geplant.
Reisebusse können bis auf Weiteres am Südost-Ende des nördlichen Kopfbaus halten, um die Besucherinnen und Besucher des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände aussteigen zu lassen. Wegen der Sperrung können die Busse allerdings nicht mehr im Innenhof wenden; sie werden die Kongresshalle im Uhrzeigersinn umfahren. Baufahrzeuge, die in den Innenhof müssen, fahren von Süden an und nach Süden ab. So lassen sich Baustellenverkehr und Besucherverkehr zum derzeitigen Ausstellungsbereich des Doku-Zentrums weitgehend trennen.
Im Innenhof, der als Baustelle gesperrt ist, kann seit Jahresbeginn 2024 nicht mehr geparkt werden. Weitere Parkplätze im unmittelbaren Umfeld der Kongresshalle bleiben erhalten, sofern die Flächen nicht für die Baustellen- und Feuerwehrzufahrt oder die Baustelleneinrichtung benötigt werden. Nach Abbau der Containerbauten des Doku-Zentrums auf der Umfahrungsstraße werden dort nach Möglichkeit weitere Parkplätze eingerichtet.

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