Neue Spielstätte für das Staatstheater Nürnberg
Ein neuer Bau für Oper, Ballett und Konzert
Das Staatstheater Nürnberg mit seinen Sparten Musiktheater, Sprechtheater, Ballett und Konzert ist das größte Mehrspartenhaus Bayerns. Über 700 Veranstaltungen sind pro Spielzeit auf den Bühnen am Richard-Wagner-Platz zu sehen und verzeichnen rund 300.000 Besucherinnen und Besucher pro Saison. Für den Spielbetrieb sorgen mehr als 650 festangestellte Mitarbeitende vor und hinter den Kulissen.
Zusammen mit dem Schauspielhaus bildet das 1905 eröffnete Opernhaus am Richard-Wagner-Platz eine kulturelle Landmarke mit Strahlkraft weit über Nürnberg hinaus. Allerdings weist das Gebäude nach fast 120 Jahren Lebenszeit erhebliche bauliche und technische Mängel auf. Ein umfangreiches Bauvorhaben ist notwendig, um einen zukunftsfähigen Theaterbetrieb für alle Sparten des Staatstheaters sicherzustellen und den Richard-Wagner-Platz städtebaulich für die Stadtgesellschaft weiterzuentwickeln.
In seiner Sitzung am 15. Dezember 2021 beschloss der Nürnberger Stadtrat mit großer Mehrheit, „die Sparten ‚Musiktheater‘ und ‚Ballett‘ des Staatstheaters Nürnberg (STN) am Standort Richard-Wagner-Platz dauerhaft zu erhalten“, und die Verwaltung mit Erarbeitung und Vorlage eines entsprechenden Konzepts beauftragt. Darüber hinaus hat der Stadtrat an diesem Tag entschieden, dass die „weitere Planung einer Ausweichspielstätte mit der stadteigenen Immobilie Kongresshalle erfolgen“ soll.
Am 20. Juli 2022 wurde der Beschluss gefasst, dass im nordwestlichen Bereich des Innenhofs der Kongresshalle ein sogenannter Ergänzungsbau als Teil der neuen Spielstätte für das Staatstheater Nürnberg errichtet werden soll. Dieser Ergänzungsbau umfasst Bühne, Zuschauerraum, Orchesterprobenraum sowie bühnennahe Funktionsbereiche.
Auf der Grundlage dieses Beschlusses hat die Stadtverwaltung im März 2023 ein Verfahren eingeleitet, das die gemeinsame Vergabe der Planungs- und Bauleistungen ermöglicht (Totalübernehmer-Verfahren).
Am 17. Juli 2024 konnte dem Stadtrat ein Bieterangebot sowie ein architektonischer Entwurf präsentiert werden, der allen in der Ausschreibung formulierten Anforderungen entspricht.
Die Stadt Nürnberg hat Fördermittel beim Freistaat Bayern beantragt, die die neue Spielstätte des Staatstheaters zu 75 Prozent finanzieren sollen. Die Zuweisung solcher Mittel für ein Bauvorhaben ist nach den Vorgaben des Freistaats Bayern nur möglich, wenn das betreffende Gebäude 25 Jahre genutzt wird. So wird die Kongresshalle auch nach der Rückkehr der Ensembles an den Richard-Wagner-Platz ein Areal der Kunst und Kultur bleiben. Die Synthese aus Ermöglichungsräumen und dem Ergänzungsbau des Staatstheaters bietet Perspektiven für eine weitere Spielstätte als Bereicherung des Kulturlebens für Nürnberg und die Region.