Lost & Found 2 – ein Kunst-Parcours im Burggraben

16. Mai bis 20. Juni 2021, 9–22 Uhr

Umrisse der Tiergärtnertorbastion in türkis und dem Titel Lost & Found 2 auf hellgrünem Hintergrund.

Das Konzept

Freiluft-Schau im Grünen. Aufgrund der großen Resonanz auf die erste Ausgabe im vergangenen Herbst, geht der Kunst-Parcours „Lost & Found“ in die zweite Runde.

To Go-Verpackungsmüll flutet die Städte. Spaziergänge sind plötzlich Luxus. Städter flüchten aufs Land. Tiere erobern sich ruhige Innenstädte zurück. Die langanhaltende Pandemiezeit bricht stereotype (Verhaltens-)Muster auf, Werte werden neu definiert. Verloren und gefunden, „Lost & Found“.
Das Projektbüro hat Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich eine Partnerin oder einen Partner aus einer anderen Disziplin auszuwählen und ein gemeinsames Werk zu schaffen. Insgesamt sind es nun zehn Künstlerpaare aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie Bühnenbild, Malerei, Bildhauerei, Design, Architektur, Klang- und Medienkunst, die ortspezifische Installationen im öffentlichen Raum erarbeitet haben. Ihre Werke nehmen die Pandemie und ihre Auswirkungen auf unsere Umwelt in den Fokus.

Umrahmt von der imposanten Kulisse der Sandsteinquader konnten sich vom 16. Mai bis 20. Juni 2021 Kunst- und Kulturliebhabende sowie Familien auf eine Erkundungstour in den Burggraben begeben und kürten im Rahmen des Publikumspreiswettbewerbs der N-ERGIE als persönliches Siegerprojekt "Walk on the Weird Side" von Isi Kunath und Nina Metz. Diverse Vermittlungsformate wie Führungen, Themenpanels und Insta-Walks ergänzten das Programm rund um das Thema Nachhaltigkeit.


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Beteiligte Künstlerinnen und Künstler

Die Tandempaare bestehen aus Eva Adler und Diana Galli, Inge Gutbrod und Tanja Hemm, Isi Kunath und Nina Metz, Evi Kupfer und Daniel Cojocaru, Benoît Maubrey und Paul Bießmann, Joanna Maxellon und Harald Jantschke, Wolfgang Karl May und Jakob Wirth, Babis Panagiotidis und Rudyard Schmidt, Super Future Collective und Dominik Schoell, Jan Vormann und Linda Männel.

Künstlerinnen und Künstler bei Lost & Found 2


Impressionen von der Pressekonferenz


Impressionen von den Kunstwerken


Impressionen von der Finissage


Interaktive Map durch die Ausstellung

Karte des Burggrabens, auf der die Standorte der Installationen eingezeichnet sind.

Die interaktive Karte SENF.xyz gibt eine Orientierung über die Standorte der einzelnen Installationen innerhalb des Burggrabens.


Publikumspreis der N-ERGIE

Zehn Künstlertandems stellen bei „Lost & Found 2“ ihre ortspezifischen und interdisziplinären Projekte vor. Vom 16. Mai (15 Uhr) bis 19. Juni (24 Uhr) können Sie für Ihr Lieblingsprojekt abstimmen. Das Gewinnertandem erhält 5.000 Euro von der N-ERGIE und wird am 20. Juni im Rahmen der Finissage und online bekannt gegeben. Unter allen Teilnehmenden werden Eintrittskarten für das Planetarium in Nürnberg verlost. Der Link zur Abstimmung führt Sie auf die Seiten der N-ERGIE.

Gratulation an das Siegertandem! Den Publikumspreis der N-ERGIE erhalten Isi Kunath und Nina Metz für die Installation "Walk on the Weird Side".


Installationen im Burggraben

[1] Walk on the Weird Side

von Isi Kunath, Künstlerin im öffentlichen Raum und Gastronomin, und Nina Metz, Designerin

Schild zum Projekt Walk on the Weird Side

Werk

Corona hat uns alle zu Spaziergängerinnen und Spaziergängern, zu Flaneurinnen und Flaneuren gemacht. Das „Gehen“ erlebt ein Comeback. Man macht sich auf die Suche nach der schönsten Route um das Zuhause und streift durch die Parks oder das historische Zentrum der Stadt. Jetzt hat man Zeit, Dinge und Orte zu entdecken, die man vorher nicht wahrgenommen hat.
Mit dem 10-teiligen Kunst-Projekt „Walk on the Weird Side“ erhalten verschiedene, eher unscheinbare Orte im Burggraben eine neue Bedeutung und, mit einem leichten Augenzwinkern, werden interessante Geschichten – zwischen Wahrheit und Fake News - erzählt.

Vita Isi Kunath

Isi Kunath (*1963, Mainsche/ Niedersachsen) studierte Freie Kunst und Kunst im öffentlichen Raum an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam. Für ihre Arbeiten im In- und Ausland erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien u.a. Kulturpreis der Stadt Erlangen (2012). Isi Kunath ist neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin auch Gastronomin. Zunächst im Café „Johan“ im Zumikon in Johannis (2015 – 2020), neuerdings im „Flametti“ in der Sankt-Johannis-Mühlgasse.
Für ihr künstlerische Arbeit analysiert sie die „Dinge der Welt“ und ordnet sie neu. Es ist, als ob sie immer wieder mit einer „Expedition ins Unbekannte“ beginnt und wie eine Wissenschaftlerin, gebeugt über ein Mikroskop, ins Innere der Erde blickt. Als Kind wollte sie Archäologin werden und gräbt jetzt wie eine Archivarin in ihren eigenen Erinnerungen auf der Suche nach der Verbindung von Dingen und ihrer Beziehung zueinander. Sie möchte die Anwesenheit der Abwesenheit zeigen, Dinge als Stellvertreter für etwas Abwesendes.

Vita Nina Metz

Nina Metz (*1973, Nürnberg) studierte Kommunikationsdesign an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule in Nürnberg. Als Dozentin für Corporate Identity und Logoentwicklung arbeitete sie für die Akademie Faber-Castell. Seit 1996 verantwortet sie ihr eigenes Designbüro „Nina Metz Konzept Design“ in den Bereichen Corporate Design, Environmental Design und Communication Art.

WHAT'S NEXT? Kunst & Wissenschaft im Gespräch

LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation und das Projektbüro der Stadt Nürnberg präsentieren die Gesprächsreihe „What´s next?" im Rahmenprogramm der zweiten Ausgabe des Kunst-Parcours „Lost & Found“.

Thema: „Neuinterpretation öffentlicher Orte"
Mittwoch, den 2. Juni 2021, 18:00 bis 18:45 Uhr im Burggraben

Peter Wendl, Lehrbeauftragter für Transmediale Räume an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, im Gespräch mit den Künstlerinnen der Installation „Walk on the Weird Side“ Isi Kunath und Nina Metz.

Das Gespräch findet vor Ort an der Installation „Walk on the Weird Side“ statt. Teilnahme nur mit Anmeldung!


[2] Audio Igloo

von Benoît Maubrey, elektroakustischer Bildhauer, und Paul Bießmann, Musik- und Medienkünstler

Eine elektroakustische Installation in einem Iglu

Werk

Viele Bestrebungen von Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind seit Beginn der Pandemie wieder in Vergessenheit geraten. Das Leben findet im engsten Kreis statt und verschließt sich nach außen. Es finden kaum mehr Begegnungen mit Fremden statt. Es ist sicherer im eigenen Auto als in der Straßenbahn unterwegs zu sein und da gerade so viel Zeit ist, kann man auch gleich neue Kopfhörer oder ein besseres Handy bestellen.

Das Audio Igloo besteht aus 300 recycelten Lautsprechern und Elektroteilen – den Überbleibseln unseres Konsums. Die Skulptur von Benoît Maubrey schafft eine intime Atmosphäre und lässt die Hörerschaft die vielschichtigen Klänge unzähliger ausgedienter Membranen erleben.
Im Inneren des Iglus verwandelt Paul Bießmanns interaktive Soundinstallation die Bewegungen des Publikums in Musik und Geräusche. Die Installation erzeugt Verbindungen, die spielerisch und gemeinsam erforscht werden dürfen. Eine Sound-Sphäre, die Kontakte trotz Distanz wieder möglich macht.

Das Audio Igloo ist ein Heim für obdachlose Lautsprecher, eine Bühne für vermeintlich Unbrauchbares und ein Ort des Entdeckens.

Hinweis

Im Inneren des Iglus sind Sensoren an den Innenwänden verteilt, die Ihren Abstand messen. Beeinflussen Sie somit die Musik!
Bitte beachten Sie vor dem Betreten des Iglus den zusätzlichen Hinweis zu den aktuellen Corona-Auflagen.

Vita Benoît Maubrey

Benoît Maubrey (*1952, Washington D.C.) studierte an der Georgetown University. 1979 zog er zunächst nach Berlin, dann 1990 weiter nach Baitz (Brandenburg). In den 1980er Jahren begann er mit der Entwicklung elektronischer Instrumente, die in Abhängigkeit der Bewegung der Performer Klänge erzeugen (z.B. Audio Ballerinas). Heute baut er für den öffentlichen Raum aus ausgedienten elektronischen Apparaten wie Lautsprechern, Radios und Verstärkern monumentale, partizipative Klangskulpturen (z.B. die Speakers Arena). Benoît Maubrey erhielt für seine Kunstwerke zahlreiche internationale Preise und Stipendien.

Vita Paul Bießmann

Paul Bießmann (*1988) studierte Jazz Piano an der Hochschule für Musik in Nürnberg und Medientechnologie an der TU Ilmenau. Als Musiker und Medienkünstler ist es die Suche nach Schnittstellen und Reibungspunkten zwischen Musik, Mensch und Technik, die ihn reizt. Seine Arbeit reicht von Komposition und Improvisation akustischer und elektronischer Musik, über den Bau von Instrumenten mit Wasser, Gegenständen oder Textilien bis hin zur Programmierung interaktiver Visuals. Er realisierte interdisziplinäre Projekte u.a. für das Impuls-Festival, Radialsystem oder das Hidalgo-Festival und arbeitete mit Institutionen wie dem Einstein Center for Digital Future, der UdK Berlin, dem Theater Pfütze oder dem Fraunhofer IIS.

WHAT'S NEXT? Kunst & Wissenschaft im Gespräch

LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation und das Projektbüro der Stadt Nürnberg präsentieren die Gesprächsreihe „What´s next?" im Rahmenprogramm der zweiten Ausgabe des Kunst-Parcours „Lost & Found“.

Thema: „Mensch-Maschine-Musik“
Mittwoch, den 19. Mai 2021, 18:00 bis 18:45 Uhr virtuell via Zoom

Dr. Sebastian Trump, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Musik Nürnberg im Fach Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Künstlerische Forschung/ Digital Humanities, im Gespräch mit den Künstlern der Installation „AUDIO IGLOO“ Benoît Maubrey und Paul Bießmann.

Das Gespräch findet virtuell statt. Den Teilnahmelink finden Sie in Kürze hier.


[3] InSideOut 1-3

von Eva Adler, Bühnen- und Kostümbildnerin, und Diana Galli, freie Künstlerin und Kuratorin

Stahlgerüstinstallation InSideOut 3

Werk

In den letzten Monaten haben „Räume“ eine große Rolle in unserem Leben gespielt. Der erzwungene Rückzug in die eigenen vier Wände und die dadurch entstehende Isolierung wurde omnipräsent. Auch fehlte zusätzlich der Begegnungsraum und der Austausch, die sonst an öffentlichen Orten wie selbstverständlich und im Kulturbereich essenziell stattfinden.
Die drei Installationen „InSideOut“ schaffen Räume, die die harten Grenzen von Innen und Außen, Isolation und Begegnung, Enge und Weite, Einsamkeit und Gemeinsamkeit auflösen. Es sind angedeutete, skizzierte Räume, konstruiert aus Stahlelementen, ergänzt mit mehreren Objekten in unterschiedlichen Formen und Farben. Hergestellt aus recycelten Planen und befüllt mit diversem Verpackungsmaterial laden diese dazu ein, bewegt und genutzt zu werden. Diese variablen Raumskulpturen kann man durchlaufen, man kann dort verweilen, ein Teil davon werden sowie in Interaktion treten. Das Resultat sind neue Begegnungsräume, die es dem Publikum ermöglichen, individuell einzutauchen.
Wechselnde Blickwinkel, ob von der Tiergärtnertorbrücke, dem Burggraben, dem Burggarten oder der Straße, eröffnen neue perspektivische Räume.

Vita Eva Adler

Eva Adler (*1984) studierte an der Bauhaus Universität Weimar Architektur sowie Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin. Nach ersten Erfahrungen an der Schaubühne Berlin und am Deutschen Theater Berlin, wurde sie 2011 Ausstattungsassistentin am Staatstheater Nürnberg. Seit 2013 ist sie als freie Designerin tätig. Architektonisch denkend kreiert Eva Adler vor allem im Bereich Ballett flexible Elemente, die Interaktionen mit den Tänzerinnen und Tänzern zulassen. Sie arbeitet regelmäßig mit den Choreografen Goyo Montero (Ballettdirektor am Staatstheater Nürnberg) und Douglas Lee zusammen. Darüber hinaus entwirft sie Bühnen- und Kostümbilder für die Schauspielregisseurin Maya Fanke und ist Teil der Kevin Brewery, einer kleinen Privatbrauerei in Zwickau.

Vita Diana Galli

Diana Galli (*1989) lebt und arbeitet in München. Seit 2018 studiert sie Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München. In ihrer Arbeit lotet sie die Grenzen der Malerei aus und arbeitet raumbezogen installativ. Als gelernte Bühnenmalerin arbeitete sie – wie Eva Adler – einige Jahre am Staatstheater Nürnberg. 2017 gründete sie den Offspace „galaxieoffgalerie“ in dessen Rahmen kunstuntypische Orte und Leerstand interdisziplinär bespielt werden. Ziel ist es Künstlerinnen und Künstler sowie Kunst- und Kulturinteressierte zu vernetzen und eine Ausstellungsplattform für aktuelle Themen zu schaffen.


[4] pink void

von super future collective, Architekturkollektiv, und Dominik Schoell, Bildhauer, DJ und Architekt

Pinkfarbene Wand im Burggraben

Werk

Die raumgreifende Installation „pink void“ zeichnet den architektonischen Querschnitt des nordwestlichen Nürnberger Burggrabens nach, sie markiert den Einschnitt, den die Pandemie in unserem Leben hinterlassen hat. Im Burggraben wird die begehbare Installation als Grenze und Barriere, die es zu überqueren gilt, erlebbar. Außerhalb des Burggrabens zeigt sie sich als weithin sichtbare Landmark, welche über die Tiefe des Burggrabens hinweg zwei Seiten miteinander verbindet. „pink void“ ist vielschichtig lesbar. Die Polarität von Verbindung und Abgrenzung stellt das Publikum vor die Frage, wie sich das Leben in der Pandemie verändert, was verloren und was wiedergefunden wurde. Die Farbe Pink zitiert die „Pink Wall“ in Los Angeles, ein beliebtes Motiv, oft als Reisetrophäe auf den Social-Media-Kanälen geteilt. Als Ersatz für unsere in der Pandemie unerfüllte Sehnsucht nach der Ferne und dem Wunsch Neues zu entdecken, lässt uns „pink void“ von einer besseren Zukunft träumen.

Vita Super Future Collective

Das Planungs-Kollektiv Architektur Super Future Collective (*2017) besteht aus den Architekten Alexander Hofmeier, Felix Thiele, Steven Davé, Anja Davé und Ames Kader, die sich mit Architektur, Stadtplanung und Interventionen im öffentlichen Raum beschäftigen. Die Größe der Projekte ist vielfältig, die Gestaltungsmotivation entsteht immer aus einer tiefen Analyse des Kontextes. 2018 konnten sie den europaweit offenen Wettbewerb für das neue Konzerthaus Nürnberg für sich entscheiden und arbeiteten bis vor kurzem an der Realisierung. Der Bau wurde aufgrund der Pandemie und deren finanziellen Folgen vorerst abgebrochen. Sie sind Lehrbeauftragte an der Technischen Hochschule Nürnberg und der Hochschule München.

Vita Dominik Schoell

Dominik Schoell studierte an der Technischen Hochschule Nürnberg Architektur und Philosophie. Wesentlicher Antrieb seiner gestalterischen Arbeit ist seine Praxis als Architekt. Schoells bildhauerische und skulpturale Objekte gründen in architektonischen Verfahren, die eine Dekonstruktion zum Ziel haben. Sein gestalterischer Blick spannt ein Panorama auf: Ausgehend von seiner architektonischen Kernkompetenz arbeitet der bekennende Musikliebhaber und Spezialist für Soul der 60er bis 70er Jahre (Soulweekender/ Soulnight) als Steinbildhauer. Er ist Mitbegründer des Büros „IS ARCH“ und Lehrbeauftragter an der Technischen Hochschule Nürnberg im Bereich Darstellen und Gestalten.

WHAT'S NEXT? Kunst & Wissenschaft im Gespräch

LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation und das Projektbüro der Stadt Nürnberg präsentieren die Gesprächsreihe „What´s next?" im Rahmenprogramm der zweiten Ausgabe des Kunst-Parcours „Lost & Found“.

Thema: „Stadt der Zukunft“
Mittwoch, den 9. Juni 2021, 18:00 bis 18:45 Uhr im Burggraben

Prof. Ingrid Burgstaller, Fakultät Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg, im Gespräch mit Dominik Schoell und Alexander Hofmeier (Super Future Collective) – Künstler der Installation „pink void“.

Das Gespräch findet vor Ort an der Installation „pink void“ statt. Teilnahme nur mit Anmeldung!


[5] Die Natur findet ihren Weg

von Jan Vormann, Street-Artist und Bildhauer, und Linda Männel, Malerin und Textilkünstlerin

Linda Männel und Jan Vormann lernten sich 2003 beim gemeinsamen Werkstattjahr in der Werkbund Werkstatt Nürnberg kennen. Von hier aus gingen ihre Wege an verschiedene Kunsthochschulen – Nürnberg und Berlin. Geblieben ist ihnen von ihrem gemeinsamen Jahr in Nürnberg vor allem die Neigung zu haptischen Arbeiten mit Installation, Skulptur und Kunst im öffentlichen Raum. Als Tandem stellen die Künstlerin und der Künstler ihre Einzelpositionen gegenüber.

Eine Leiter führt die Burgmauer hinauf

Werk

Die Natur findet immer einen Weg, auch wenn es manchmal Sackgassen sind. Wer hätte gedacht, dass uns im Jahr 2020, wie im Mittelalter, eine virale Epidemie fast den Garaus macht. Aber wie es aussieht, steht, dank einer längst erfundenen Errungenschaft, der Impfung, Hoffnung am Horizont. Auch wenn viele Anläufe scheiterten, haben wir die Burgmauer gemeinsam erklommen.
Eine sich dendritisch verzweigende Leiter steht an der Burgmauer. Nicht jede Sprosse führt zum Ziel, dem Überwinden derselbigen, denn einige Leiterabschnitte enden im Nichts. Für Jan Vormann symbolisiert die mittelalterliche Wehrmauer die gesellschaftliche Herausforderung, die gemeinsam gemeistert werden möchte, auch wenn sie bisweilen unüberwindbar erscheint.

Genau hingeschaut?
Jan Vormann zeigt an verschiedenen Stellen in unserem Kunst-Parcours sein weltweites Kunst-Projekt „Dispatchwork“. Mit bunten Plastikbausteinen fügt er düsteren Festungsmauern leuchtende Farbpunkte hinzu.

Vita Jan Vormann

Jan Vormann (*1983, Bamberg) studierte Freie Kunst und Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Er erhielt ein DAAD-Stipendium im Bereich Monumentale Kunst an der Nationalen Akademie für Kunst und Design St. Petersburg/ Russland. Er lebt und arbeitet in Berlin und Valdivia/ Chile.

[5] Plastikflut

von Linda Männel, Malerin und Textilkünstlerin, und Jan Vormann, Street-Artist und Bildhauer

Gerüstplanen fallen die Mauer herunter

Werk

Mehr Einweg, mehr Plastiktüten, mehr Verpackungen: Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Menge an Hausmüll in Deutschland deutlich gestiegen, insbesondere der Anteil an Plastikmüll. In Deutschland fällt mit 227,5 Kilogramm pro Jahr und Einwohnerin und Einwohner mehr Verpackungsmüll an als in den meisten anderen Ländern. Seit dem ersten Lockdown ist das Müllaufkommen noch einmal um zehn Prozent gestiegen.
Linda Männel verwandelt die Burggrabenmauer in eine Staumauer, aus deren Schießschartenöffnungen eine Plastikflut herausquillt und sich in den Burggraben ergießt. Dabei verwendet sie ausrangierte, in Streifen geschnittene Gewebeplanen und Gerüstschutznetze von ortsansässigen Gerüstbaufirmen, die nach der Installation recycelt werden.

Hinweis

Bitte nicht an die Bahnen hängen.

Vita Linda Männel

Linda Männel (*1983, Hausham) studierte Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Sie arbeitete als Artist in Residence in der Baumwollspinnerei in Leipzig sowie dem Arthouse Tulum in Mexico.


[6] Vogel-Sinnphonie

von Babis Panagiotidis, Objektkünstler und DJ, und Rudyard Schmidt, Bühnenbildner

Werk

Die Soundinstallation Vogel-Sinnphonie hat die akustische Welt der Vögel zum Thema, so auch die damit einhergehende Problematik ihres immer kleiner, lebensfeindlicher werdenden Lebensraums in einer urbanen Umgebung. Wenn Flaneurinnen und Flaneure sich der Brücke nähern, macht sich eine „akustische Wolke“ von Vogellauten bemerkbar, die beim Näherkommen intensiver wird. Hier ist etwas Ungewöhnliches im Gange, das an der Burgmauer auch als metaphorischer Hinweis auf Krieg und Frieden verstanden werden kann.

Vita Babis Panagiotidis

Babis Panagiotidis wuchs bei seinen Großeltern in einem griechischen Bergdorf auf, als es dort noch keine Stromversorgung gab. Zurück in Deutschland studierte er Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Nürnberg. Im Anschluss war er als Art Director u.a. für die Gestaltung der Olympischen Spiele Athen 2004, tätig. Er war an zahlreichen Theaterproduktionen beteiligt u.a. „Jenseits der Schatten“ für das Theater Bonn in Kooperation mit Frieder Weiss, „ChoreOdyssee“ für die Tafelhalle und pflegte eine langjährige Zusammenarbeit mit der Palindrome Inter.media Performance Group. Sein bekanntestes Werk als Objektkünstler ist die Skulptur „Hedon is (my) Trojaner“, ein dreidimensionales Mosaik aus Computertasten, welches er 2009 zum 17. NN-Kunstpreis einreichte.

Vita Rudyard Schmidt

Rudyard Schmidt lebt und arbeitet in Nürnberg und ist angehender Kunststudent an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Als selbständiger Bühnenbildner, Licht- und Tondesigner wirkte er bereits beim renommierten Garbicz Festival in Polen und verschiedenen deutschen Filmproduktionen mit. Er ist ehrenamtlich für den Verein Global Art Nürnberg und das Heizhaus – dem Pilotprojekt des Quellkollektivs – sowie für die Nürnberger Wählergruppe „politbande“ tätig.


[7] Solitude – Alle Solo

von Joachim Torbahn, Regisseur, Bühnenbildner und Puppenspieler, und Kathrin Blüchert, Puppenspielerin

Werk

***Dieses Projekt muss leider entfallen.***

Kleine menschliche Skulpturen ragen aus der Mauer. Nur eine Körperhälfte der etwa 30 Kleinplastiken ist zu sehen. Ihre Münder bleiben hinter weißen Atemschutzmasken verborgen. Die Figuren stecken im wahrsten Sinne des Wortes fest, versuchen aber ihre Isolation zueinander zu überwinden und über die Entfernungen hinweg miteinander Kontakt aufzunehmen: durch Rufen, Gestikulieren, mit Beobachtungshilfen.


[8] washed away

von Wolfgang Karl May, Installations- und Performance-Künstler, und Jakob Wirth, Aktionskünstler und Soziologe

Schaum an der Burgmauer

Werk

Die Arbeit verbindet drei Elemente: Die Burgmauer, als Sinnbild von Sicherheit und Schutz, aber auch von Isolation und Grenzziehung; die Seife, als Symbol der Reinigung und als Alltagsgegenstand nicht nur in der Pandemie; und Zeitlichkeit, in Form zerplatzender Seifenblasen, die Vergänglichkeit und Ungewissheit erlebbar machen.
Die Mauer erfährt durch die Arbeit einen „Akt der Reinigung“. Es wird versucht abzuwaschen, was nicht wirklich abwaschbar ist – Gefahr, Unsicherheit, Geschichte in Form von Sedimenten. Die Stadtmauer, die das Innerste der Stadt umschließt, betrachten wir dabei als Haut des gesellschaftlichen Körpers, an der die individuelle Erfahrung der Pandemie kollektiv sichtbar wird. Die Seife verursacht auf biochemischer Ebene Abstand zwischen Haut und Viren und macht sie dadurch abwaschbar. Waschen daher als Ritual von Schutz und Sicherheit. Und schließlich wird die Zeitlichkeit in Form der vergänglichen Seifenblasen sichtbar. Sie hinterlassen kaum Spuren, verzaubern und sind gleichzeitig unberechenbar. Eine Pandemie, deren Rückstände vergänglich sind? Was kommt nach dem Zerplatzen der Blasen?

Es gibt eine unangekündigte Performance am Eröffnungstag. Teile des Projektes sind durchgängig zu sehen.

Vita Wolfgang Karl May

Wolfgang Karl May (*1968, Bamberg) studierte in Nürnberg, Wien, London und New York Malerei, Objektkunst, Bildhauerei, Installation sowie Performance Art und erhielt seinen Master of Fine Arts an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen national wie international gezeigt. In Nürnberg kennt man seine Baumhäuser, fest in den Bäumen oder mobil auf vier Rädern.

Vita Jakob Wirth

Jakob Wirth (*1991, Rückersdorf) studierte Kunst im öffentlichen Raum (Weimar, Chicago, Berlin, Holbaek) sowie Soziologie, Politik und Wirtschaft (Friedrichshafen, Madrid, Santa Cruz de la Sierra, Berlin). In seiner Arbeit verknüpft er soziologische Perspektiven der Ungleichheit und Stadtanalyse mit einer künstlerisch-aktivistischen Praxis. Er wurde jüngst, nach Ausstellungen und Performances in Berlin, Chicago, Los Angeles, München und Weimar sowie diverser artivistischer Aktionen im öffentlichen Raum, in die Kunstsammlung der Moderne aufgenommen und mit dem Kunstpreis „Born to be Bauhaus“ ausgezeichnet. Kürzlich erhielt er ein Start-Stipendium für ein Promotionsvorhaben in Artistic Research zu „Parasite Art“.

WHAT'S NEXT? Kunst & Wissenschaft im Gespräch

LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation und das Projektbüro der Stadt Nürnberg präsentieren die Gesprächsreihe „What´s next?" im Rahmenprogramm der zweiten Ausgabe des Kunst-Parcours „Lost & Found“.

Thema: „Gesellschaft der Zukunft“
Mittwoch, den 26. Mai 2021, 18:00 bis 18:45 Uhr virutell via Zoom

Ulla Krämer, Dozentin an der Technischen Hochschule Nürnberg/ Fakultät Sozialwissenschaften, und Michael Steffen, Ehrenamtlicher bei Bluepingu e.V./ Green CoP bei der DATEV, im Gespräch mit den Künstlern der Performance "washed away" Wolfgang Karl May und Jakob Wirth.

Das Gespräch findet virtuell statt. Den Teilnahmelink finden Sie in Kürze hier.


[9] Reden über Müll

von Evi Kupfer, Grafikdesignerin, und Daniel Cojocaru, Illustrator

Werk

Wir geben unseren Kindern so einiges mit. Manieren, Namen, Traditionen, Ansichten, Aussehen und – ganz viel Müll. Von emotionalem bis realem, physischen Müll. Das ist natürlich nicht immer schön. Wir können unseren Kindern aber noch etwas mitgeben: Kommunikation und lösungsorientiertes Denken. Denn so sehr wir uns bemühen, irgendeinen Müll verzapfen Eltern immer.

(Hinweis: Evi Kupfer hat auch den „kunstgARTen“ am Tiergärtnertor mit Tape Art gestaltet.)

Vita Evi Kupfer

Evi Kupfer (*1982, Erlangen) studierte Kommunikationsdesign an der Georg-Simon-Ohm Hochschule in Nürnberg. Dort arbeitete sie auch als Tutorin für Drucktechniken. Seit 2009 ist die Grafikdesignerin bei Adidas AG und arbeitet darüber hinaus als freie Künstlerin. Sie gibt Weiterbildungskurse in Lithographie und Entwicklung der Klebetechnik. Ihre Werke waren bei zahlreichen Ausstellungen zu sehen z.B. auf der Stroke Art Fair in München, der Tape Art Convention in Berlin und dem SupermART auf dem ehemaligen Quelle-Areal.

Vita Daniel Cojocaru

Daniel Cojocaru (*1978, Kronstadt/ Rumänien) absolvierte 1999 das Fachabitur Gestaltung an der Fachoberschule in Nürnberg und studierte im Anschluss Kommunikationsdesign an der Georg-Simon-Ohm Hochschule in Nürnberg. 2004 machte er ein Praktikum bei der Werbeagentur Ogilvy & Mather in Frankfurt. Seit 2005 arbeitet er als selbständiger Illustrator. Für seine Illustrationen erhielt er internationale Auszeichnungen. Seine Werke sind regelmäßig auf Messen wie der Stroke Art Fair in München, dem SupermART oder der ConsumArt in Nürnberg ausgestellt. Er ist Gründer des Nürnberger Illustratoren-Labels „JOJACOMA“.


[10] Kolonie

von Joanna Maxellon, freie Künstlerin, und Harald Jantschke, Filmemacher

Werk

1962 entwickelten Studierende in Lawrence (USA) die Idee, Kunst in den Alltag zu integrieren, indem sie Dinge vom Dach ihres Lofts fallen ließen: „Drop Art“. Drei Jahre später kauften sie ein Stück Land und gründeten dort die erste Künstlerkommune, die „Drop City“. Alle dort konstruierten Gebäude wurden nach Plänen des Gegenkultur-Architekten „Buckminster Fuller“ als geodätische Domstruktur konzipiert. Dort wurden auch die ersten Experimente mit Sonnenenergie und Recycling durchgeführt, die das Denken über Konsum und Verantwortung der Welt gegenüber erneut überprüft und verändert haben.
„Kolonie“ lautet der Titel der künstlerischen Forschung, die die Grenzen zwischen Kunstobjekten und Betrachtenden für kurze Zeit verschwinden lässt und eine neue Perspektive auf die Welt freigibt. Die Arbeit bedient sich vor allem der architektonischen Bauprinzipien von „Drop City“, die sie allerdings in einen neuen, offenen Kontext stellt. Welche Entscheidungen sollen wir treffen? Wie gestalten wir die Zukunft? Gibt es eine Chance, den Planeten einmal anders zu kolonisieren – miteinander und nicht gegeneinander?

Vita Joanna Maxellon

Joanna Maxellon (*1969, Ruda Slaska/ Polen) studierte zunächst klassische Literatur und Orientalistik an der Jagiellonian University in Krakau. Nach einem UNO-Stipendium in Paris, war sie 1994 im Auftrag der UNO für mehrere Fotoreportagen im Kriegsgebiet Bosnien. Nach ihrem Umzug nach Deutschland studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg freie Kunst sowie gleichzeitig Gestaltung mit Schwerpunkt Audiovisuelle Medien an der Fachhochschule für Gestaltung in Nürnberg. 1998 erhielt sie ein Stipendium an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe/ ZKM Karlsruhe für Medienkunst. Von 2003 bis 2018 war sie an der Akademie der Bildenden Künste Assistentin Klasse Bildhauerei des 21. Jahrhunderts von Prof. Ottmar Hörl. Sie lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Nürnberg und Karlsruhe.

Vita Harald Jantschke

Harald Jantschke (*1968, Nürnberg) studierte Film- und Theaterwissenschaft, Soziologie und Germanistik an der FAU Erlangen-Nürnberg sowie Medienkunst mit Schwerpunkt Film und Fotografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Nach mehreren Jahren in der Filmbranche in Baden-Württemberg lebt und arbeitet er seit 2009 in Nürnberg als Künstler, Medienkünstler, Filmemacher und Dozent für Medien. Er hatte diverse Ausstellungen und Festivalauftritte im In- und Ausland.

WHAT'S NEXT? Kunst & Wissenschaft im Gespräch

LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation und das Projektbüro der Stadt Nürnberg präsentieren die Gesprächsreihe „What´s next?" im Rahmenprogramm der zweiten Ausgabe des Kunst-Parcours „Lost & Found“.

Thema: „Nachhaltiger Konsum“
Mittwoch, den 16. Juni 2021, 18:00 bis 18:45 Uhr im Burggraben

Prof. Dr. Frank Ebinger, Nuremberg Campus of Technologie/ Technische Hochschule Nürnberg, im Gespräch mit den Künstlerinnen der Installation „Kolonie“ Joanna Maxellon und Harald Jantschke.

Das Gespräch findet vor Ort an der Installation „Kolonie“ statt. Teilnahme nur mit Anmeldung!


[11] transfer: schwingen und schmatzen

von Inge Gutbrod, bildende Künstlerin, und Tanja Hemm, Künstlerin für ortsbezogene Klanginstallation

Wachsketten und schwingende Vorhänge

Werk

Unter der Brücke zum Tiergärtnertor: Ein Durchgang aus Wachsketten, der weiter fließt in einen Vorhang aus Stoff. Beim leisesten Wind wird sich der Stoff bewegen und schwingen, ebenso die Wachsschnüre, die beim Durchschreiten in Bewegung geraten. Die Schwere des Materials Wachs wird spürbar und steht im krassen Gegensatz zur Leichtigkeit des Stoffes, der doch im ersten Augenblick gleich erscheint. Wachsschwere verschmolzen mit Stoffleichtigkeit. Wachsketten vom Wind bewegt, die berührt werden möchten, beim Übergehen von öffentlichem in privaten Raum. Eine Kollaboration aus Mensch mit Wind, Wachs, Erde, Sandstein, Beton und dem Material Klang, das sich aus dem Nichts zu formen scheint. Geatmete Bewegung. Je schneller wir sprechen, desto mehr treten die Taktgeber unserer Lautbildung, die Konsonanten, in den Vordergrund. Wir haben in der Pandemie unseren Rhythmus, unseren gewohnten Bewegungsradius,
Übergänge und Durchgänge verloren. Wir haben unsere untere Gesichtshälfte an die Maske verloren. Unseren Mund, den beweglichsten und am meisten bewegten laut- und wortstiftenden Teil unseres Körpers. Unser Sinnbild der Sinnlichkeit, der unausgesprochenen Gedanken und Emotionen. Unseren Zugang zu vertrauten und privaten Räumen. Unseren Zugang zur sinnlichen Erfahrung von Materialien, denen wir nur im öffentlichen Raum begegnen. Unseren Zugang zu körperlicher Nähe während wir kommunizieren.
Wie viel Bewegung, wie viel Kontakt erlaubt man sich nach einem Jahr Pandemie im Kontext der Intimität? Wie viel Sehnsucht nach Intimität, wie viel Neugierde kann man zulassen, bei diesem spielerischen Abenteuer?

Vita Inge Gutbrod

Inge Gutbrod (*1963, Nürnberg) studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Seit 1990 ist sie freischaffend tätig. Seit 2008 ist sie Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Inge Gutbrod erhielt zahlreiche Stipendien u.a. Artist in Residence, BEMIS Center for Contemporary Arts Omaha, USA (2000), Cité Internationale des Arts, Paris (2004), Gibraltar Point International Artist Residency Program Toronto, Canada. Ihr Schaffen wurde in zahlreichen Preisen gewürdigt u.a. Kulturförderpreis der Stadt Fürth (1998) und der Stadt Nürnberg (1999) sowie den Otto-Grau-Preis des Bezirk Mittelfranken (2008). Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen und Museen vertreten u.a. Bayerische Staatsgemälde Sammlungen, Kunstvilla Nürnberg, Stadt Fürth, Pinakothek der Moderne, München, Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Museum Ritter, Waldenbuch, Graphische Sammlungen Villa Merkel, Esslingen, Deutsche Bank, Frankfurt, Staatskanzlei München. Ihre Werke waren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.

Vita Tanja Hemm

Tanja Hemm (*1965, Bayreuth) studierte Amerikanische Literatur und Medienwissenschaften (orale Traditionen/ Radiodramaturgie) an der FAU Erlangen-Nürnberg. Die Multiinstrumentalistin war in den Meisterklassen „Stimme/ Performance“ bei Anne Waldman (USA), Ian Magilton (F), Mel Churcher (GB). Sie war als freie Rundfunkautorin (Feature, Literatur und Hörspiel) tätig und lebte in USA, Neuseeland und Australien. Seit 2004 realisierte sie an 90 nationalen sowie internationalen Orten ortsbezogene Klanginstallationen. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen und hielt Vorträge zum Thema ortsbezogener Klang und öffentlicher Raum. Weitere Stationen: „WC 2006 – Klangnetz öffentliche Toilette“, „Sound artist of the year 2008“ beim internationalen Sound Symposium in St. John's, Kanada, „Arsenale Brain“ (2012), Porta Nuova Tower, Arsenale, Venedig, „Raum 11/The Big Sleep“ (2019), Haus der Kunst, München. Ihr Werke wurden u.a. vom Museum der Moderne, Salzburg, sowie dem Museum für Kommunikation, Nürnberg, angekauft. Sie ist Lehrbeauftragte für Sounddesign an der Hochschule Osnabrück und der FAU Erlangen-Nürnberg.


Sponsoren und Förderer

Gerade in Ausnahmesituationen wie diesen brauchen Kunst und Kultur Sponsoren und Förderer, denen – mehr noch als der Marketinggedanke – die Inhalte wichtig sind.

Als Hauptsponsor steht „Lost & Found 2“ die N-ERGIE zur Seite. Angespornt durch das eigene Engagement für die Energiewende, unterstützt sie nachhaltige Themen in der Stadt und bleibt auch ihrem langen Engagement für die Kunst treu: Sie stiftet nun bei Lost & Found (analog zur ausgefallenen Blauen Nacht) den Publikumspreis der N-ERGIE, der zum einen dem Publikum eine Stimme geben möchte und zum anderen regionale Künstlerinnen und Künstler unterstützt.

Ihr zur Seite steht als Förderer die KOCHINVEST Unternehmensgruppe, die sich vor allem der Kunstförderung verschrieben hat.


Führungen

in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg (KPZ)

Ab dem 27. Mai dürfen wir Führungen mit maximal 6 Personen durchführen. Wir haben ein abwechslungsreiches Angebot zusammengestellt:

„Die Stadtmauer – zwischen Kunst und Geschichte“ mit Gregor Stolarski (Bauingenieur für Denkmalschutz) und Andreas Radlmaier (Leiter Projektbüro): dienstags, 17:30 Uhr (90 Minuten)
Afterwork Shortcuts: donnerstags, 17:30 Uhr (60 Minuten)
Familienführung: samstags, 11 Uhr und 13 Uhr (60 Minuten)
Führung für ältere Kunstinteressierte mit Annette Scherer: Dienstag, 8. Juni 2021 um 15 Uhr und 17 Uhr (60 Minuten)
(Inklusive) Künstlerführung: sonntags, 15 Uhr und 17 Uhr (90 Minuten) - auch für Sehbehinderte und Blinde geeignet

Teilnahme nur mit Ticket möglich. Die Nachweispflicht über einen Schnelltest oder einen Impfschutz/ eine Genesung entfällt ab 10. Juni, da die Inzidenz sieben Tage in Folge unter 50 liegt. 60-minütige Führungen kosten 8 € (zzgl. VVK-Gebühr) und 90-minütige Führungen 9 € (zzgl. VVK-Gebühr). Ermäßigungen für Schüler, Studenten und Nürnberg-Pass-Berechtigte. Kinder, die unter 14 Jahre alt sind, sind kostenfrei und brauchen kein Ticket, müssen aber per E-Mail an projektbuero-kultur@stadt.nuernberg.de angemeldet werden. Treffpunkt für die Führungen: Hallertor.

Hier geht´s zum Webshop der Kultur Information:


Wann sind die Künstlerinnen und Künstler auf dem Parcours anzutreffen?

Sie sind bei den Künstlerführungen vor Ort, die immer sonntags stattfinden, und über die Links oben gebucht werden können.

30. Mai 15 Uhr Kolonie/ Vogel-Sinnphonie/ washed away/ Reden über Müll
30. Mai 17 Uhr Vogel-Sinnphonie/ Walk on the Weird Side/ pink void/ washed away
6. Juni 15 Uhr transfer: schwingen und schmatzen/ pink void/ Audio Igloo
6. Juni 17 Uhr Audio Igloo/ transfer: schwingen und schmatzen/ Keinkaufs-Kompass
13. Juni 15 Uhr Kolonie/ InSideOut/Plastikflut/Die Natur findet ihren Weg
13. Juni 17 Uhr Plastikflut/ Die Natur findet ihren Weg/ InSideOut/ Keinkaufs-Kompass
20. Juni 15 Uhr Reden über Müll/ InSideOut/ Audio Igloo


Gesprächsreihe What's next?

in Kooperation mit LEONARDO - Zentrum für Kreativität und Innovation

LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation und das Projektbüro der Stadt Nürnberg präsentieren die Gesprächsreihe „What´s next?" im Rahmenprogramm der zweiten Ausgabe des Kunst-Parcours „Lost & Found“.

WHAT'S NEXT? Was kommt in der Zeit nach der Corona-Pandemie auf uns zu? Bleibt alles „beim Alten“ oder wollen wir die Gesellschaft, unsere Stadt, unsere Einstellung nachhaltig verändern? Die Gesprächsreihe bringt die Künstlerinnen und Künstler der Installationen mit Fachexpertinnen und Fachexperten aus der Wissenschaft ins Gespräch. Jeden Mittwoch trifft sich ein anderes Gesprächspaar, um sich mit dem Publikum über Zukunftsthemen wie nachhaltiger Konsum, Stadt der Zukunft oder Kunst im öffentlichen Raum auszutauschen.

Die Diskussionen werden aufgezeichnet und sind weiterhin abrufbar.

Eintritt frei, Teilnahme jedoch nur nach Voranmeldung.
Dauer: 45 Minuten

Alle WHAT'S NEXT? Termine im Überblick

What´s next? zum Thema „Mensch-Maschine-Musik“
Am 19. Mai um 18 Uhr virtuell via Zoom. Mit Dr. Sebastian Trump (Hochschule für Musik Nürnberg) sowie Benoît Maubrey und Paul Bießmann (Audio Igloo).

What´s next? zum Thema "Gesellschaft der Zukunft"
Am 26. Mai um 18 Uhr virtuell via Zoom. Mit Ulla Krämer (Dozentin an der Technischen Hochschule Nürnberg, Fakultät Sozialwissenschaften) und Michael Steffen (Ehrenamtlicher bei Bluepingu e.V., Green CoP bei der DATEV) sowie Wolfgang Karl May und Jakob Wirth (washed away).

What´s next? zum Thema „Neuinterpretation von öffentlichen Orten“
Am 2. Juni um 18 Uhr im Burggraben. Mit Peter Wendl (Akademie der Bildenden Künste Nürnberg) sowie Isi Kunath und Nina Metz (Walk on the Weird Side).

What´s next? zum Thema „Stadt der Zukunft“
Am 9. Juni um 18 Uhr virtuell via Zoom. Mit Prof. Ingrid Burgstaller (Technische Hochschule Nürnberg, Fakultät Architektur) sowie Super Future Collective und Dominik Schoell (pink void).

What´s next? zum Thema „Nachhaltiger Konsum“
Am 16. Juni um 18 Uhr im Burggraben. Mit Prof. Dr. Frank Ebinger (Technische Hochschule Nürnberg, Nuremberg Campus of Technology) sowie Joanna Maxellon und Harald Jantschke (Kolonie).


Rahmenprogramm

Grafik des Keinkaufskompasses.

Der Keinkaufs-Kompass von Sänders e.V.

Eine interaktive Installation stellt gemeinwohlorientierte Projekte vor.
Als eines der geförderten Projekte des Quartier U1 verschreibt sich der „Keinkaufs-Kompass“ als interaktive Installation der Idee der Vernetzung.

In Nürnberg gibt es viele kooperative, unkommerzielle Initiativen, bei denen sich alle Bewohnerinnen und Bewohner einbringen und von der kollektiven Energie profitieren können.

Der „Keinkaufs-Kompass“ soll in der Innenstadt Menschen spielerisch und aktiv dazu bringen diese Möglichkeiten zu entdecken und anregen sie zu nutzen. Egal ob offene Werkstätten, Büchertauschregale oder Projekte wie das Quartier U1. Die Stadt bietet viele Optionen, von denen viele Anwohnerinnen und Anwohner noch gar nichts wissen. Dadurch soll eine nachhaltig selbstorganisierte Stadtgesellschaft entstehen, die sich und ihre Möglichkeiten kennt, in Austausch tritt und im Sinne des Gemeinwohls handelt. Das Projekt soll daher Initiativen und Interessierte zusammenbringen, um Communities und nachhaltiges Handeln zu fördern.


Gastronomie

Die Gastronomie „kunstgARTen“ am Tiergärtnertor öffnet ab 28. Mai mit einem To-Go-Angebot. Täglich ab 14 Uhr und - je nach Wetterlage - bis 23 Uhr.
Es gelten die aktuellen Hygienerichtlinien.

An der Tiergärtnertortreppe steht eine öffentliche (Behinderten-)Toilette zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung.


Barrierefreier Zugang

Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer können über den Eingang am Hallertor über einen langgezogenen Hügel hinunterfahren. Der Ausgang am Tiergärtnertor ist ausschließlich über eine Treppe möglich, so dass Rollstuhlfahrende umdrehen und den gleichen Zugang als Ausgang (bergauf) nutzen sollten. Die gesamte Strecke der Ausstellung beträgt 400m.


Rückblick Lost & Found 1

Das war unser Kunst-Parcours 2020 im Stadtpark.

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Das Projektbüro und Nachhaltigkeit

Für das Projekt "Lost & Found 2" haben wir uns auch für die Prozesse im Hintergrund einige Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit gemacht:

Nachhaltigkeitsaspekte bei Lost & Found 2

Mensch und Umwelt im Blick

  • RECYCLING im Fokus, bei Material und Weiterarbeitung der Kunstwerke
  • ÖKOSTROM durch unseren Partner N-ERGIE
  • GRÜNE MOBILITÄT durch die zentrale Lage mit besten ÖPNV-Möglichkeiten und zusätzlichen Fahrradstellplätzen
  • KULTURELLE BILDUNG FÜR ALLE durch ein kostenfreies und niedrigschwelliges Kulturangebot
  • INKLUSION durch zielgruppenspezifische Formate wie Führungen für Blinde und Sehbehinderte, ältere Kunstinteressierte und Familien
  • NACHHALTIGKEIT WEITERDENKEN bei Diskussionsveranstaltungen sowie "Keinkaufs-Kompass"-Installation als Wegweiser für nachhaltige Projekte in Nürnberg
  • REGIONALE PRODUKTE im Angebot der Gastronomie

Stadt Nürnberg
Bürgermeisterin

Projektbüro im Geschäftsbereich Kultur

Hauptmarkt 18

5. Stock

90403 Nürnberg


Frau Simone Ruf

Projektleitung Lost & Found 2


Telefon 09 11 / 2 31-68 54

Telefax 09 11 / 2 31-20 01

Zur verschlüsselten Übertragung Ihrer Nachricht


Lukas Nätscher

Projektassistenz Lost & Found 2


Telefon 09 11 / 2 31-20 09

Telefax 09 11 / 2 31-20 01

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