Der Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 22. Oktober 2022 die Fortschreibung der Sanierungsziele für das Stadterneuerungsgebiet Langwasser beschlossen. Langwasser ist eine lebenswerte und grüne Großsiedlung im Südosten Nürnbergs. Ein Großteil des Bestands ist jedoch mehr als 50 Jahre alt. Daher besteht nun der Bedarf, den Stadtteil an heutige Bedürfnisse anzupassen und fit für die Zukunft zu machen.
Was ist Stadterneuerung?
Wesentliche Aufgabe der Stadterneuerung ist die Vorbereitung und Durchführung städtebaulicher Sanierungsmaßnahmen in Stadtteilen mit Entwicklungspotenzial. Rechtsgrundlage ist das "besondere Städtebaurecht" im Baugesetzbuch (§§136-191 BauGB). Kennzeichnen für die Stadterneuerung ist der integrierte Bearbeitungsansatz, der städtebauliche, soziale, ökonomische, ökologische und kulturelle Handlungsfelder gleichwertig betrachtet.
Was ist bisher passiert?
Um die Qualitäten Langwassers zu bewahren und weiterzuentwickeln, hat der Stadtrat im Oktober 2022 die Potenzialanalyse "Mehrwerte für Langwasser" beschlossen. Ziel der Untersuchung ist die Erhebung von realisierbaren Qualifizierungspotenzialen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung in den vier Wohnquadranten des Stadtteils Langwasser sowie die Darstellung ihrer Folgebedarfe. Die Untersuchung dient als Grundlage der Fortschreibung der Sanierungsziele.
Warum werden die Sanierungsziele in Langwasser fortgeschrieben?
In ausgewiesenen Sanierungsgebieten können Bund und Freistaat Bayern die öffentlichen Investitionen der Stadt Nürnberg bezuschussen. Dies geschieht im Rahmen der Städtebauförderung und ist im Baugesetzbuch näher geregelt. Nürnberg Langwasser wurde bereits 2019 als Sanierungsgebiet festgesetzt. Für die restliche Laufzeit des Gebietes sollen nun die Sanierungsziele neu formuliert und Projekte identifiziert werden, die bis zum Ablauf der Satzung im Jahr 2034 noch umgesetzt werden können.
Welches Ziel wird mit Fortschreibung der Sanierungsziele verfolgt?
Ziel der Fortschreibung der Sanierungsziele ist es, Beurteilungsgrundlagen über die strukturellen und funktionalen Gegebenheiten im Gebiet zu erhalten. Auf Basis dessen werden Sanierungsziele definiert und ein Rahmenplan mit konkreten Maßnahmen erstellt.
Am Ende wird ein Abschlussbericht veröffentlicht, der die Sanierungsziele und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen sowie den Rahmenplan enthält. Dies bildet die Grundlage für die Entwicklung für das Sanierungsgebiet bis zur Aufhebung der Satzung im Jahr 2034.
Welche Themenfelder sind besonders wichtig?
Der integrierte Bearbeitungsansatz sieht vor, vielfältige Themenfelder als gleichwertig zu betrachten und somit eine qualitative, zukunftsorientierte Stadtentwicklung sicherzustellen. Themenfelder, die berücksichtigt werden können, sind z.B.:
• Freiraum, Grün- und Freiflächen
• Mobilität und Verkehr
• Wohnen, Wohnumfeld und Städtebau
• Klimagerechter Stadtumbau
• Soziales, Demografie, Bildung und Kultur
Welche Maßnahmen und Projekte können umgesetzt werden?
In Stadterneuerungsgebieten können auf der Grundlage eines vom Stadtrat beschlossenen Handlungsprogramms beispielsweise folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
• Planungskonzepte, Studien, Gutachten, Wettbewerb
• Umgestaltung von Straßen, Wegen und Plätzen
• Aufwertungen von Grünflächen und Spielplätzen
• Verbesserung der sozialen Infrastruktur und des Wohnumfeldes
Was bedeutet die Fortschreibung für Anwohnende und Eigentümer?
Die Fortschreibung der Sanierungsziele werden durch den Beschluss des Stadtrates vom 22. Oktober 2022 durchgeführt. Dies hat verschiedene Auswirkungen auf Eigentümer, Miete, Pächter und sonstige im Besitz oder zur Nutzung eines Grundstücks, Gebäudes oder Gebäudeteils Berechtigte sowie ihre Beauftragten. Die daraus ergebenden Wirkungen können im Baugesetzbuch nachgelesen werden.
Bürgerbeteiligung
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger waren im Juni 2024 eingeladen sich an der Fortschreibung der Sanierungsziele zu beteiligen. Die zahlreichen Beiträge der Onlinebeteiligung und der Beteiligung vor Ort zeigen auf, welche Themen und Orte besonders wichtig sind. Die Stadtverwaltung erstellt nun einen Rahmenplan und definiert Maßnahmen, welche die Grundlage der weiteren Entwicklung für das Sanierungsgebiet Langwasser bis zur Aufhebung der Satzung im Jahr 2034 bilden.