Im September 2015 verabschiedeten die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf dem UN-Gipfel in New York die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das Kernstück der Agenda bilden 17 Ziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Diese sind universell und gelten für alle Länder der Welt.
Ihr Leitziel ist es, weltweit menschenwürdiges Leben zu schaffen. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungsaspekte. Alle sind aufgefordert, ihr Tun und Handeln danach auszurichten – gerade wir in den Industrienationen.
Mit dem Beschluss der Resolution „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ des Deutschen Städtetags und des Rats der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) am 25. Oktober 2017 hat sich die der Nürnberger Stadtrat zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 auf lokaler Ebene verpflichtet.
Hier finden Sie einige Indikatoren aus dem Geschäftsbereich des Referats für Finanzen, Personal und IT:
11_013Dauernde Leistungsfähigkeit der Stadt Nürnberg
Trend: Keine eindeutige Entwicklung
Definition
Der Indikator gibt das bereinigte Zahlungsergebnis, korrigiert um die Auszahlungen für ÖPP-Modelle (Öffentlich-Private-Partnerschaft), der Stadt Nürnberg an.
Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz
Die finanzielle Stabilität einer Kommunalverwaltung ist für die nachhaltige Stadtentwicklung und für die Lebensqualität in einer Stadt sowohl für die heutige als auch zukünftige Generationen eine Grundvoraussetzung.
Der Indikator dient zur Beurteilung der dauernden Leistungsfähigkeit und wird nach einem amtlichen Schema ermittelt (§ 1 Abs. 2 Nr. 4 KommHV-Doppik). Das bereinigte Zahlungsergebnis wird um die vermögenswirksamen Auszahlungen für ÖPP-Modelle (Öffentlich-Private-Partnerschaft) und Ähnliches, welche der Tilgung kreditähnlicher Rechtsgeschäfte entspricht, korrigiert. Folglich gibt der Indikator an, wieviel Euro im Rahmen der laufenden Verwaltungstätigkeit im Geschäftsjahr erwirtschafteten Mittel für Investitionen und außerordentliche Tilgungen zur Verfügung stehen.
Kennblatt
SDG-Ziel
SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden
Unterziel
Verbesserung der finanziellen Generationengerechtigkeit
Erhebungsmethodik und Datenqualität
Die benötigten Daten werden pro Gechäftsjahr mittels Datenbankabfragen der städtischen Rechnungswesensoftware entnommen. Nachdem diese Daten auch für die Erstellung der jeweiligen geprüften Jahresabschlüsse der Stadt genutzt werden, ist eine hohe Qualität der verwendeten Daten sichergestellt.
Grenzen der Aussagekraft des Indikators
Der Indikator gibt als reine Zahl keine Auskunft darüber, ob die Stadt bzw. Gemeinde dem Bedarf an Zukunftsinvestitionen nachkommt (z.B. Verkehrsinfrastruktur inkl. ÖPNV, Schulen und Bildung etc.). So könnte z.B. der Fall eintreten, dass die dauernde Leistungsfähigkeit nur deshalb so gut aussieht, weil notwendige Investitionen verschleppt werden. Damit wären auch kaum Investitionskredite notwendig und somit würden auch keine ordentlichen Tilgungen anfallen.
Aus diesem Grund sollte der Indikator gemeinsam mit den Indikatoren "Reinvestitionsquote" und "Verschuldung" betrachtet werden, um ein Gesamtbild der finanziellen Situation der Kommune zu erhalten.
Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung
Langfristige Stabilität
Kommentar zur Veränderungsrichtung
Eine langfristige Stabilität des Indikators im Bereich der Überschüsse eröffnet der Stadt bzw. Gemeinde jeweils Handlungsspielräume für die anteilige Eigenfinanzierung von Investitionen. Seit 2012 wies der Indikator nur in zwei "Schwächejahren" (2014 und 2015) ein Defizit aus. Ansonsten konnte seit 2016 jeweils ein Überschuss erwirtschaftet werden, was dem Ziel der langfristigen Stabiliät entspricht.
Berechnungsformel
Bereinigtes Zahlungsergebnis
- Auszahlung für ÖPP-Modelle und Ähnliches (soweit vermögenswirksam)
Einheit
1.000 Euro
Quelle
Die Daten für diesen Indikator werden der städtischen Rechnungswesensoftware entnommen. Dabei werden nur ein- und auszahlungsrelevante Buchungen eines Geschäftsjahres herangezogen, die jeweils zu einer Veränderung des Kassen- bzw. Bankbestandes führen.
11_014Reinvestitionsquote der Stadt Nürnberg
Trend: Keine Bewertung möglich
Definition
Der Indikator stellt den Anteil der Investitionen ins Anlagevermögen (AV) an den bilanziellen Abschreibungen auf das Anlagevermögen der Stadt Nürnberg (ohne Eigenbetriebe) dar.
Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz
Die finanzielle Stabilität einer Kommunalverwaltung ist für die nachhaltige Stadtentwicklung und für die Lebensqualität in einer Stadt sowohl für die heutige als auch für zukünftige Generationen eine Grundvoraussetzung.
Interpretation:
Der Indikator gibt Aufschluss, ob im Haushaltsjahr die Investitionen ausgereicht haben, um den Wertverlust des Anlagevermögens durch Abschreibungen auszugleichen.
Indikatorwert > 100%: Das Anlagevermögen hat sich insgesamt erhöht: alle Investitionen wurden durch planmäßige/außerplanmäßige Abschreibungen erwirtschaftet und das Anlagevermögen hat wertmäßig zugenommen.
0 < Indikatorwert < 100%: Das Anlagevermögen hat sich insgesamt vermindert: der Wertverlust des Anlagevermögens durch die Abschreibungen ist höher als der Wertzugang des Anlagevermögens durch Investitionen.
Indikatorwert = 100%: Der Wert des Anlagevermögens ist gleich geblieben. In dem Jahr wurde genauso viel in das Anlagevermögen investiert wie Abschreibungen auf das Anlagevermögen erfolgt sind.
Kennblatt
SDG-Ziel
SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden
Unterziel
Verbesserung der finanziellen Generationengerechtigkeit
Erhebungsmethodik und Datenqualität
Die zur Berechnung der Reinvestitionsquote benötigten Daten werden aus dem städtischen Buchhaltungssystem (SAP ERP System) gezogen und bilden den Stand per 31.12. eines jeden Jahres ab.
Grenzen der Aussagekraft des Indikators
Die Reinvestitionsquote gibt an, ob das Anlagevermögen in einem Jahr insgesamt wertmäßig zu- oder abgenommen hat. Allerdings lässt sich hieraus keine Aussage zu der Vermögensstruktur und dem Anteil nachhaltiger Investitionen ableiten. So könnte die Stadt Nürnberg in einem Jahr eine hohe Reinvestitionsquote, welche nur auf die Investition eines einzigen Großprojekts zurückzuführen wäre, aufweisen. Des Weiteren ist die Qualität der Investitionen nicht eindeutig ersichtlich, so könnte die Stadt Nürnberg z.B. in einen neuen Park oder in den Straßenausbau investiert haben. Auch wird keine Aussage darüber getroffen, welchen Anteil der Investitionen die Stadt Nürnberg selbst trägt und welcher Anteil über Investitionszuweisungen und -zuschüsse oder Kostenerstattungen refinanziert wird. Bei der Interpretation des Indikators sind ggf. Ausgliederungen, Rationalisierungseffekte, Erweiterungen des Vermögens infolge von Aufgabenübertragungen, gezielte Vermögensveräußerungen (oder gezielt unterbleibende Reinvestitionen) infolge wegfallender Aufgaben, verstärktes Leasing sowie der demografische Wandel zu berücksichtigen.
Zusätzlich sollte der Indikator gemeinsam mit den Indikatoren "Dauernde Leistungsfähigkeit" und "Verschuldung" betrachtet werden, um ein Gesamtbild der finanziellen Situation der Kommune zu erhalten.
Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung
Abhängig von Ziel-/Indikatorenwert
Kommentar zur Veränderungsrichtung
Grundsätzlich ist eine hohe Reinvestitionsquote positiv im Sinne der Nachhaltigkeit zu bewerten, da hierbei für künftige Generationen Infrastrukturvermögen (z.B. Schulen, Kindertagesstätten, Kulturbauten) geschaffen werden. Andererseits ist dies derzeit nur über eine ansteigende Verschuldung finanzierbar (siehe Indikator Verschuldung/EW), so dass auch hohe finanzielle Lasten hinterlassen werden. Insofern ist hier bereits eine kritische Höhe erreicht, bei der die Nachteile einer hohen Reinvestitionsquote im Sinne einer Belastung des städtische Haushalts in Bezug auf Verschuldung und Folgekosten immer mehr zum Tragen kommen.
Berechnungsformel
(Gesamtinvestitionen ins Anlagevermögen
/ ordentliche Abschreibungen auf das Anlagevermögen)
* 100
Einheit
%
Quelle
Stadt Nürnberg/Stadtkämmerei
11_015Verschuldung pro Einwohner*in (EW) der Stadt Nürnberg (inkl. Eigenbetriebe)
Trend: Keine eindeutige Entwicklung
Definition
Der Indikator gibt die Verschuldung der Stadt Nürnberg (mit Eigenbetriebe) je Einwohner*in an.
Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz
Die finanzielle Stabilität einer Kommunalverwaltung ist für die nachhaltige Stadtentwicklung und für die Lebensqualität in einer Stadt sowohl für die heutige als auch für zukünftige Generationen eine Grundvoraussetzung. Derzeit ist das hohe Investitionsvolumen der Stadt Nürnberg nur über eine ansteigende Verschuldung zu finanzieren. Damit wird für künftige Generationen zwar Infrastruktur (z.B. Schulen, Kindertagesstätten) aufgebaut, allerdings auch Zins- und Tilgungslasten hinterlassen.
Kennblatt
SDG-Ziel
SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden
Unterziel
Verbesserung der finanziellen Generationengerechtigkeit
Erhebungsmethodik und Datenqualität
Daten aus der städtischen Rechnungswesen-Software der Stadt Nürnberg und jährliche Abfrage bei den städtischen Eigenbetrieben. Die Daten sind stichtagsbezogen per 31.12. eines jeden Jahres.
Grenzen der Aussagekraft des Indikators
Zusätzlich sollte der Indikator gemeinsam mit den Indikatoren "Dauernde Leistungsfähigkeit" und "Reinvestitionsquote" betrachtet werden, um ein Gesamtbild der finanziellen Situation der Kommune zu erhalten.
Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung
Senkung
Kommentar zur Veränderungsrichtung
Da die Verschuldung der Stadt Nürnberg seit einigen Jahren auf einem hohen (und derzeit steigenden) Niveau liegt, ist die derzeitig erforderliche Veränderungsrichtung Senkung. Grundsätzlich ist zu beachten, dass bei einem niedrigen Verschuldungsgrad die Neuaufnahme von Krediten nicht zwangsläufig negativ zu bewerten ist.
Berechnungsformel
Verschuldung der Stadt Nürnberg (inkl. Eigenbetriebe) / Anzahl der Einwohner*innen
Einheit
Euro/EW
Quelle
Stadt Nürnberg/Stadtämmerei, eigene Erhebung
12_001Nachhaltiges Beschaffungsvolumen der Stadtverwaltung Nürnberg
Trend: Vorteilhafte Entwicklung (steigt)
Definition
Der Indikator gibt das Einkaufsvolumen, das nach bestimmten Nachhaltigkeitskriterien für die Stadt Nürnberg beschafft wurde, an.
Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz
Bei der Stadt Nürnberg wird durch die Zentralen Dienste (ZD) das nachhaltige Beschaffungsvolumen erfasst und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) im dortigen Smart-Diagramm veröffentlicht. Beschaffungen gelten hierbei als nachhaltig, wenn sie mindestens ein Nachhaltigkeitszertifikat/ -gütesiegel (sozial und/ oder ökologisch) besitzen.
Kennblatt
SDG-Ziel
SDG 12 - Konsum- und Produktionsmuster
Unterziel
Förderung von nachhaltigen Verfahren in der öffentlichen Beschaffung
Erhebungsmethodik und Datenqualität
ZD erfasst jährlich die nachhaltigen Beschaffungen (Liefer-/ Dienstleistungen) im Rahmen des Abteilungscontrollings. Explizit wird hierbei der Vergabegegenstand, das entsprechende Gütesiegel und die Vergabesumme (brutto) erhoben.
Grenzen der Aussagekraft des Indikators
Ein Verhältnis zum gesamtstädtischen Beschaffungsvolumen wäre wünschenswert, ist derzeit aber nicht darzustellen. Das hat folgende Gründe: Beschaffungen im Direktauftrag (unter 5.000 €) werden von ZD nicht erfasst, da diese in Verantwortung und Budgethoheit der Dienststellen und Eigenbetriebe selbst liegen. Zudem gibt es auf dem Markt derzeit noch einige Bereiche (z.B. Hardware, Software), die überhaupt keine Nachhaltigkeitszertifikate/-siegel anbieten, diese müssten somit aus dem gesamtstädtischen Beschaffungsvolumen herausgerechnet werden, was mit sehr hohem Zeit-/ Personalaufwand verbunden ist. Mithin gibt es auch innerhalb der Nachhaltigkeitszertifikate qualitative Unterschiede, so ist es z.B. nicht einheitlich festgelegt, ob ein strikterer Qualitätsrahmen oder eine höhere Quantität an Zertifikaten zu bevorzugen ist.
Variabilität/Zäsuren/Datensprünge
Der Pakt zur nachhaltigen Beschaffung in den Kommunen der EMN wurde 2019 geschlossen, seitdem liegen auch entsprechende Daten vor.
Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung
Erhöhung
Kommentar zur Veränderungsrichtung
Grundsätzlich ist die Entwicklung der letzten Jahre positiv zu bewerten, ein steigendes nachhaltiges Beschaffungsvolumen sollte weiterhin forciert werden.
Berechnungsformel
Summe des Einkaufsvolumens, das nach bestimmten Nachhaltigkeitskriterien für die Stadt Nürnberg beschafft wurde.
Einheit
Euro
Quelle
Eigene Erhebung (Zentrale Dienste)
05_001Frauenanteil in Führungspositionen der Stadtverwaltung
Trend: Vorteilhafte Entwicklung (steigt)
Definition
Der Indikator stellt den Anteil der Vollzeitäquivalente von Frauen in Führungspositionen an allen Vollzeitäquivalenten in Führungspositionen der Stadtverwaltung (inkl. Eigenbetriebe) Nürnberg dar.
Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz
Zu den Führungspositionen werden die Referats-, die Dienststellen/ Schul- sowie die Abteilungsleitungen gezählt (sog. Führungsebenen 1-4). Die Frauenquote in Führungspositionen der Stadtverwaltung ist ein Indikator für die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben. Sie ist Prüfstein für den gleichberechtigten Zugang von Frauen zu städtischen Führungsebenen und die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern.
Kennblatt
SDG-Ziel
SDG 05 - Geschlechtergleichstellung
Unterziel
Gleichstellung von Frauen und Männern
Erhebungsmethodik und Datenqualität
Führungspositionen werden anhand einer 2014 beauftragten Transaktion in der städtischen Personalsoftware (SAP-HCM) in sechs definierten Führungsebenen ermittelt. Aufgrund einer inkonsistenten Datenpflege sind die Daten nur teilweise als belastbar zu deuten. Der Indikator hier beschreibt die Auswertung der Führungsebenen 1-4.
Grenzen der Aussagekraft des Indikators
Die Führungsebenen sind verknüpft über die Stellenmerkmale, die vom Amt für Digitalisierung und Prozessorganisation im Rahmen von Neuschaffungen, Umorganisationen u.a. in die Schaffungsdatenbank eingetragen und in Folge durch das Competence Center Stellenbewertung über jährliche Einspielung in die städtische Personalsoftware übertragen werden. Die Zuordnung des Merkmals Führung passiert hier einmalig und wird nicht aktiv und stetig gepflegt.
Variabilität/Zäsuren/Datensprünge
2014-2016 wurden nur Auswertungen zu Führungsstellen mit reduzierter Arbeitszeit veröffentlicht, die reine Frauenquote ist nicht vorhanden. 2017 liegen keine Auswertungen vor. 2018-2019 liegen Auswertungen der Führungsebenen 1-3 vor und hier zugrunde. Erst ab 2020 sind Auswertungen mit der hier dahinterstehenden Definition dieser Kennzahl der Führungsebenen 1-4 vorhanden.
Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung
Erhöhung
Kommentar zur Veränderungsrichtung
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt einen positiven Trend, dieser sollte bis zum Erreichen der "numerischen" (also 50%) Gleichberechtigung weiterverfolgt werden.
Berechnungsformel
(Anzahl der Vollzeitäquivalente von Frauen in Führungspositionen
/ Anzahl der Vollzeitäquivalente in Führungspositionen) * 100
Einheit
%
Quelle
Personalmanagementsoftware SAP-HCM, Datenlage ist in den jährlichen Personalberichten ab 2014 nachvollziehbar.
05_003Frauenquote in Führungspositionen der kommunalen Unternehmen
Trend: Vorteilhafte Entwicklung (steigt)
Definition
Der Indikator stellt den Anteil der Vollzeitäquivalente von Frauen in Führungspositionen an allen Vollzeitäquivalenten in Führungspositionen der kommunalen Unternehmen der Stadt Nürnberg dar.
Erläuterungen des Indikators und dessen Nachhaltigkeitsbezug/-relevanz
Zu den Führungspositionen werden entsprechend § 36 S. 1 GmbHG und § 76 Abs. 4 S. 1 AktG die Geschäftsführung bzw. die Vorstandsebene einer Gesellschaft sowie die beiden Führungsebenen unterhalb der Geschäftsführung und Vorstandsebene gezählt. Die Frauenquote in Führungspositionen ist ein Indikator für die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben. Sie ist Prüfstein für den gleichberechtigten Zugang von Frauen zu Führungsebenen und die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern.
Kennblatt
SDG-Ziel
SDG 05 - Geschlechtergleichstellung
Unterziel
Gleichstellung von Frauen und Männern
Erhebungsmethodik und Datenqualität
Die Daten wurden unmittelbar bei den Unternehmen erhoben. Sie beruhen ihrerseits auf den dortigen Personalakten. Es wird deshalb von einer hohen Datenqualität ausgegangen.
Grenzen der Aussagekraft des Indikators
Der Quote liegen die Führungsebenen zugrunde, die in den jeweiligen Unternehmen etabliert sind. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Größe sind deshalb die zweite und dritte Führungsebene jeweils untereinander qualitativ (in ihrem Stellenprofil) nicht vergleichbar.
Für Nachhaltigkeit erforderliche Veränderungsrichtung
Erhöhung
Kommentar zur Veränderungsrichtung
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt einen positiven Trend, dieser sollte bis zum Erreichen der "numerischen" Gleichberechtigung (50%) weiterverfolgt werden.
Berechnungsformel
(Anzahl der Vollzeitäquivalente von Frauen in Führungspositionen
/ Anzahl der Vollzeitäquivalente in Führungspositionen)
* 100
Einheit
%
Quelle
Abfrage bei den kommunalen Unternehmen
Zielwert Erläuterung
Zielwerte für die Gesamtstadt sind derzeit noch nicht beschlossen. Soweit die kommunalen Unternehmen durch die Vorschriften des Führungspositionengesetz erfasst sind, liegen Selbstverpflichtungen für die jeweilige kommunalen Unternehmen vor.
Grenzwert Erläuterung
Gesetzliche Quoten existieren weder für die Gesamtstadt noch für einzelne Unternehmen.